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„Ich glaube, der Graben ist nicht tief genug, als dass wir nicht mehr stehen könnten“, sprach Moritatio zu seiner Cousine. Sein Blick freilich verriet Zweifel. Hier und dort mochte der Graben mal tiefer, mal weniger tief sein, und die häufigen und schweren Wolkenbrüche im Bosquirtal machten es schwer, den Wasserstand verlässlich einzuschätzen. So blieb nichts anderes übrig, als dass Moritatio vorsichtig und mit einem Schaudern ob des kalten Wassers in den Graben kletterte, bis ihm das Wasser in der Mitte tatsächlich nur bis zur Brust ging. Richeza warf ihm schließlich ein Bündel nach dem anderen zu, die dieser dann weiter auf die andere Seite des Grabens warf, und kaum hatten sie das letzte Bündel so aus dem Schatten der Mauer hinüber befördert, kam auch Hernán von Aranjuez schwer atmend unten an. | „Ich glaube, der Graben ist nicht tief genug, als dass wir nicht mehr stehen könnten“, sprach Moritatio zu seiner Cousine. Sein Blick freilich verriet Zweifel. Hier und dort mochte der Graben mal tiefer, mal weniger tief sein, und die häufigen und schweren Wolkenbrüche im Bosquirtal machten es schwer, den Wasserstand verlässlich einzuschätzen. So blieb nichts anderes übrig, als dass Moritatio vorsichtig und mit einem Schaudern ob des kalten Wassers in den Graben kletterte, bis ihm das Wasser in der Mitte tatsächlich nur bis zur Brust ging. Richeza warf ihm schließlich ein Bündel nach dem anderen zu, die dieser dann weiter auf die andere Seite des Grabens warf, und kaum hatten sie das letzte Bündel so aus dem Schatten der Mauer hinüber befördert, kam auch Hernán von Aranjuez schwer atmend unten an. | ||
Mittlerweile fielen die Regentropfen dichter, sodass der eine oder andere denken mochte, dass der Gang durch den Burggraben nun auch gleich war, doch bedurfte es freilich noch etwas Anstrengung, vor allem den Thangolsforster hinüber zu bekommen. Am gesunden Arm hielt ihn der Aranjuezer, derweil Moritatio und die nun ebenfalls im Wasser stehende Richeza ihm hinein halfen, und auf der anderen Seite das Ganze noch einmal in umgekehrter Reihenfolge. Als sie sich so schließlich auf den weglosen Abstieg machten, hätte wohl niemand vermutet, dass es sich bei den vier erschöpften, schmutzstarrenden und bis auf die Knochen durchnässten Personen, die immer wieder sorgenvolle Blicke über die Schulter zurück warfen, um Standespersonen handelte, darunter gar den Großonkel des Kaisers. | Mittlerweile fielen die Regentropfen dichter, sodass der eine oder andere denken mochte, dass der Gang durch den Burggraben nun auch gleich war, doch bedurfte es freilich noch etwas Anstrengung, vor allem den Thangolsforster hinüber zu bekommen. Am gesunden Arm hielt ihn der Aranjuezer, derweil Moritatio und die nun ebenfalls im Wasser stehende Richeza ihm hinein halfen, und auf der anderen Seite das Ganze noch einmal in umgekehrter Reihenfolge. Als sie sich so schließlich auf den weglosen Abstieg machten, hätte wohl niemand vermutet, dass es sich bei den vier erschöpften, schmutzstarrenden und bis auf die Knochen durchnässten Personen, die immer wieder sorgenvolle Blicke über die Schulter zurück warfen, um Standespersonen handelte, darunter gar den '' 'Großonkel des Kaisers' ''. | ||
Dem angemessen war auch die Stimmung in der kleinen Gruppe. Nun, da sie den Häschern anscheinend vorerst entkommen waren, blieb erstmals Zeit, über die Ereignisse der letzten Stunde nachzugrübeln. Domna Rifada wahrscheinlich, Dom Berengar womöglich tot, das Castillo verloren, die Hoffnung den kleinen Praiodor bzw. Domna Romina zu finden ferner denn je. „Ich kehre um“, war es schließlich Moritatio da Vanya, der einfach stehen blieb … | Dem angemessen war auch die Stimmung in der kleinen Gruppe. Nun, da sie den Häschern anscheinend vorerst entkommen waren, blieb erstmals Zeit, über die Ereignisse der letzten Stunde nachzugrübeln. Domna Rifada wahrscheinlich, Dom Berengar womöglich tot, das Castillo verloren, die Hoffnung den kleinen Praiodor bzw. Domna Romina zu finden ferner denn je. „Ich kehre um“, war es schließlich Moritatio da Vanya, der einfach stehen blieb … |