Jandor Garlischgrötz von Hellenwald
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Dom Jandor Radumar Garlischgrötz von Hellenwald ist der Junker von Hellenwald in der Baronie Kyrstollen. Er ist Soberan der kleinen almadanischen Nebenlinie Garlischgrötz von Hellenwald des mächtigen Hochadelsgeschlechts Garlischgrötz.
Äußeres
Dom Jandor ist ein eleganter Mann mittleren Alters mit dunklem, ergrauendem Haar und einem gepflegten Bart. Sein Auftreten ist stets selbstsicher, distinguiert und von einer subtilen Arroganz geprägt. Seine scharf blickenden graublauen Augen verraten Intelligenz und eine gewisse Melancholie, die er jedoch meist hinter einem spöttischen Lächeln verbirgt.
Curriculum Vitae
Als Spross des almadanischen Zweiges des Hauses Garlischgrötz wurde Jandor früh mit höfischen Realitäten konfrontiert. Von Jugend an lernte er, dass Adelstitel und -tugenden oft nur Fassaden für persönliche Ambitionen sind. Von seinen Eltern wurde er auf die Herzogliche Kriegerakademie zu Elenvina zur Ausbildung geschickt und nahm als junger Mann an der Dritten Dämonenschlacht teil, deren traumatische Erlebnisse ihn bis heute verfolgen. Danach diente der Zweitgeborene für einige Götterläufe bei den Ragather Schlachtreitern in Taladur und am Hof der Gräfin von Waldwacht, was ihm tiefe Einblicke in die politischen Mechanismen und Machtspiele ermöglichte. Er übernahm schließlich die Verwaltung des Junkergutes Hellenwald, nachdem sein älterer Bruder in einer lokalen Adelsfehde zu Tode kam.
Sein Gut führt er mit nüchterner Effizienz und ohne übertriebene Emotionen, doch pflegt er in seiner Residenz und per Briefkorrespondenz einen regen Austausch mit Gelehrten, Philosophen und Künstlern. Trotz seiner scheinbaren Distanzierung von der großen Politik hält er intensive Kontakte zu Adligen in anderen Regionen Almadas und auch im Horasreich aufrecht, um stets über die jüngsten Entwicklungen informiert zu bleiben.
Charakter
Der Junker von Hellenwald ist ein scharfsinniger, zynischer Beobachter seiner adeligen Umgebung und der höfischen Intrigen Almadas. Als Niederadliger, der oft zwischen den mächtigeren Adelshäusern steht, hat er gelernt, die Schwächen und Eitelkeiten seiner Mitmenschen genauestens zu analysieren. Dabei scheut er sich nicht, seine Beobachtungen in geistreichen Aphorismen und kleinen, spöttischen Kommentaren festzuhalten, die er in einem kleinen Büchlein sammelt. Er hat ein Talent dafür, das wahre Wesen seiner Mitmenschen hinter deren höflichen und weniger höflichen Masken zu erkennen und dies in pointierten Bemerkungen zu offenbaren, was ihm gleichermaßen Respekt und Ablehnung, sowie regelmäßige Duellforderungen einbringt.
Seine zynische Weltsicht entspringt einer Mischung aus Lebenserfahrung und desillusionierenden Erlebnissen, insbesondere während der politischen und militärischen Krisen, die Mittel- und Horasreich in den letzten 30 Götterläufen immer wieder erschütterten. Obwohl er äußerlich scheinbar gleichgültig ist, besitzt Dom Jandor eine tief verborgene, melancholische Seite, die sich aus einer Vergangenheit voller großer persönlicher Enttäuschungen speist.
Dom Jandors primäres Ziel ist die Bewahrung seines Status und seiner Unabhängigkeit inmitten der unsteten politischen Landschaft Almadas. Gleichzeitig verfolgt er insgeheim den Wunsch, seine Beobachtungen und Gedanken zu veröffentlichen und damit einen dauerhaften intellektuellen Beitrag zu leisten. Das Bündnis mit seinem entfernten Verwandten, dem Herzog von Grangor und Markgrafen des Windhag sieht er zwiespältig: Einerseits ist er besorgt von seinem mächtigen Verwandten nur als Werkzeug ausgenutzt zu werden, aber zugleich sind das Prestige und die Ressourcen, welche ihm durch diesen Bund zur Verfügung stehen zu verlockend. Er sieht sich selbst dabei gar nicht als Nutznießer und wünscht sich nur, dass seine über alles geliebte Tochter Jandara dereinst in den Hochadel aufsteigen möge, so wie es ihr eigentlich bereits in die Wiege gelegt wurde, doch bislang verwehrt blieb.
Dom Jandor trägt stets ein kleines Lederbüchlein bei sich, in dem er Aphorismen, Beobachtungen und Reflexionen notiert. Seine prägnanten und oft provokanten Kommentare sind unter seinen Zeitgenossen gleichermaßen gefürchtet wie begehrt.
Aphorismen aus Dom Jandors Feder
- "Die Tugend eines Adeligen ist oft nur die Kunst, seine Laster besser zu verbergen."
- "Freundschaft unter Adligen endet stets, sobald das politische Interesse beginnt."
- "Im Adel Almadas ist Ehrlichkeit bloß ein strategischer Irrtum."
- "Man verzeiht einem Menschen leichter seine Fehler als seine Erfolge."
- "Menschliche Größe zeigt sich oft darin, wie klein man andere erscheinen lässt."
- "Liebe am Hofe ist wie ein Duell: Wer zuerst nachgibt, verliert."
Zitate über Herzog Cusimo Garlischgrötz
- "Der Herzog von Grangor oft pflegt mit größerer Hingabe seine Würfel als sein Herzogtum."
- "Herzog Cusimo lässt sich lieber von einfachen Gaunern ausnehmen, als von Adeligen beschenken."
- "Die Macht des Herzogs scheint groß und sein Scharfsinn oft kleiner, vielleicht ist es jedoch eigentlich genau andersherum."
- "Ein kluger Fürst sucht Eroberungen in der Politik, ein einfältiger bevorzugt Eroberungen in den Federkissen. Herzog Cusimo will beides, am liebsten zugleich."
- "Die Diplomatie des Herzogs beweist, dass selbst unbeschwerte Menschen ernst genommen werden müssen."
Stimmen der Nobleza über Jandor Garlischgrötz von Hellenwald
"Dom Jandor war damals mit von der Partie, als wir den Nordmarkenprinz arretierten, der sich mit dem Silber aus Molay aus dem Staub machen wollte. Hui, welch eine Bataille! Wie sich Dom Jandor damals hervortat? Ich sagte doch, er war mit von der Partie."
- Dom León Dhachmani de Vivar