Hohes Rechtsseminar (Punin)
Das Hohe Seminar zum praiosfürchtigen Studium des alveranischen und derischen Rechts zu Punin ist eine Juristenschule, die Advokaten in Kirchen- und weltlichem Recht ausbildet. Es ist an das Königliches Landesgericht angeschlossen und wird von Magister Magnus Gilborno di Montiano geleitet.
In dem schmucken doppelstöckigen Gebäude im Herzen Tiefenbrunns wird derzeit ein knappes Dutzend Zöglinge aus nicht immer adligem, doch in der Regel wohlhabendem Hause, in der Kunst der Juristerei unterrichtet. Zu den Ausbildungsmethoden zählen die täglichen Teilnahme an der Praiosmesse, das Studium der großen Rechtswerke und alter, meist bosparanischer Kommentatoren, der Besuch von Gerichtsverhandlungen sowie der 'praiosgefällige Disput', bei dem die Kunst von Rede und Widerrede geübt wird. Etwa die Hälfte der Studiosi gehört dem geistlichem Stande an und meist sind sie es, die sich nach dem zweiten Ausbildungsjahr auf das Kirchenrecht spezialisieren. Allen Studenten des Hohen Rechtsseminars ist allerdings die Pflicht gemein, zumindest grundlegende Kenntnisse in den gültigen Rechtsordnungen Almadas zu erwerben. Neben dem Codex Raulis und der Ius Concordia ist dies vor allem der (nicht kodifizierte, d. h. schriftlich niedergelegte) Almadaner Landrechtsbrauch.
Neben der Ausbildung von Advokaten gehört es auch zur Aufgabe des Hohen Rechtsseminars, juristische Gutachten für die Krone zu erstellen. Auch in privaten Rechtsstreitigkeiten wird häufig ein Gutachten des Hohen Rechtsseminars erbeten. Denn auch wenn die Gutachter horrende Gebühren erheben - wer die Unterstützung der Puniner Advokaten erhält, hat einen Prozess in der Regel bereits gewonnen, bevor er begonnen hat.