Chronik.Ereignis1045 Yaquirblick 59 - Der Leserschaft Reaktionen 02

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Edlengut Selkethal, Ende 1045 BF

Autor: BBB


“Mein Herr…”

Jodga, der Majordomus des Edlenguts, stellte eine Flasche gekühlten Weines und einen separaten Becher auf den Schreibtisch seines Herrn. Dieser, vertieft in die ersten Anmeldungen zu den bevorstehenden Selkethaler Rennen, bedankte sich mit einem Nicken des Kopfes, jedoch ohne aufzublicken.

Erst als er aus dem Augenwinkel bemerkte, dass sein Majordomos noch immer neben dem Tisch stand und geduldig wartete, blickte der Edle des Selkethals auf. “Entschuldige, ist noch etwas?” Er legte die Briefe beiseite, nunmehr seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen Bediensteten richtend.

“Mein Herr, wir haben Gäste. Es wurde nach Euch gefragt.”

“Oh… ich erwarte niemanden, wer ist es?”, fragte Algerio neugierig.

“Die Namen werden Euch nichts sagen, Herr. Es sind… Abenteurer.”

“Abenteurer?” Algerio verdrehte die Augen. “Nicht schon wieder…” Er seufzte leise. Seitdem die penetrante Schreibse des Yaquirblick ihn vor etwas über einem Götterlauf befragt hatte, der Artikel vor kurzem im Yaquirblick erschienen, und sogar im verphexten Aventurischen Boten aufgegriffen worden war, tauchten sie regelmäßig hier auf, in der vagen Hoffnung mehr zu erfahren. Eine Belohnung einzustreichen, weil sie glaubten den sogenannten schönen Baron hier finden zu können. Oder zumindest Hinweise auf seinen Verbleib.

Nur war dieser eben nicht hier.

Anfangs hatte sich Algerio noch den Spaß gemacht und sich mit den Abenteurern unterhalten. Sowohl die Familia Vivar als auch die Gräfin der Südpforte selbst, Gerone vom Berg, die Ehegattin Dom Leóns, hatten wohl Gruppen beauftragt, den Verschwundenen zu suchen - und vielleicht noch einige mehr. Aus dem ganzen Reich und darüber hinaus waren sie angereist und hatten immer die gleichen Fragen gestellt.

Wann war der Baron verschwunden?

Wann ward er zuletzt gesehen?

Was wusste Algerio?

Was hatten Domna Farfanya und das Haus derer von Taladur mit seinem Verschwinden zu tun?

Wer profitierte am meisten davon?

Stimmte es, dass er hoch verschuldet war?

Und, natürlich, die Frage die jedes mal aufkam: War er wirklich so schön wie man landläufig sagte?

“Sag ihnen, ich habe derzeit Wichtigeres zu tun. Wenn sie mögen, sollen sie sich ins Hotel An Holt einmieten, ich komme auf sie zurück, sobald es mir auskömmlich ist.”

Sollten sie in zwei, drei Tagen noch da sein, hatten sie sich zumindest einen kurzen Plausch verdient. Auch wenn es ihnen nichts bringen würde. Der Edle wusste eine gewisse Hartnäckigkeit zu schätzen.

“Sehr wohl”, bestätigte der Majordomus, verneigte sich und verließ leisen Schrittes den Raum.