Chronik.Ereignis1044 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1044 BF 04

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Am Rande des Kaiserturniers von Kuslik, Ende Peraine 1044 BF

Autor: Amarinto

Dareius Amarinto stieg schwerfällig aus dem Sattel, seine Glieder schmerzten vom jüngsten Tjost. Die Baronin Vanossa della Tegalliani hatte ihm einen mächtigen Treffer verpasst, der ihm selbst durch die dicke Panzerung beinahe den Atem geraubt hätte. Doch er hatte nach einem ausgeglichenen Duell siegreich bestanden und das Finale des Kaiserturniers in Kuslik erreicht. Skrayana brai Rahjalina, seine neue Knappin, stützte ihn auf dem Weg zu seinem Turnierzelt. Sie war noch jung und unerfahren, aber die Halbgjalskerin und Condottieretochter war fast genauso groß wie er und ihre kräftigen Arme halfen ihm, den wackeligen Weg vom Schauplatz der Kämpfe zurückzulegen.

Im Schatten des Zeltes angekommen, ließ Dareius sich in seinen gepolsterten Sessel sinken, erleichtert über die Ruhe und den Schutz vor den neugierigen Blicken der Menge. Während Skrayana eilig nach Wasser und einem Tuch griff, um ihm etwas Erfrischung zu verschaffen, bemerkte Dareius eine bekannte Gestalt. Vor dem Zelt stand Nandura Ollantur, seine ehemalige Knappin, die inzwischen selbst den Ritterschlag erhalten hatte. Sie war bereits zu Beginn des Turniers ausgeschieden, doch ihr Lächeln zeugte nicht von Enttäuschung, sondern von ehrlicher Freude über Dareius' Erfolg.

"Ein hart erkämpfter Sieg, Dareius," sagte Nandura mit einem anerkennenden Nicken. Ihre Augen funkelten vor Begeisterung, als sie ihrem früheren Mentor tief in die Augen blickte. Es war ihr erstes richtiges Turnier an dem sie selbst als Ritterin teilnahm. Dareius erwiderte das Lächeln müde. "Es war kein leichtes Duell," gab er zu und rieb sich die schmerzende Seite, wo Vanossas Lanze ihn hart getroffen hatte. Skrayana reichte ihm einen Becher Wasser, und er nahm ihn dankbar entgegen. Nachdem er etwas zur Ruhe gekommen war, setzte Nandura sich neben ihn, zog ein zusammengefaltetes Stück Papier hervor und hielt es Dareius hin. "Das hier hat mir ein Almadaner zugesteckt, nachdem ich aus dem Turnier ausgeschieden war." Sie entrollte die Einladung, und Dareius las die kunstvoll gedruckten Worte: Es handelte sich um ein Pferderennen im Selkethal bei Taladur in Almada. Als Veranstalter wurden Algerio da Selaque von Culming und Farfanya von Taladur ä. H. genannt. Dieses Rennen klang durchaus verheißungsvoll.

Nandura legte eine Karte auf den Tisch und deutete mit einem Finger darauf. "Du hast doch sowieso vor, nach dem Turnier direkt zum Wagenrennen nach Punin zu reisen. Warum nicht anschließend weiter nach Taladur? Es wäre ein interessantes Abenteuer, und wir haben genug Zeit, bevor wir nach Gareth weiterreisen müssen."

Dareius betrachtete die Karte, ließ seinen Blick den markierten Weg folgen, der ihn von Punin nach Taladur führen würde. Ein Funken von Begeisterung regte sich in ihm, und er sah zu Nandura hinüber. "Ein gutes Pferderennen ist immer eine Reise wert," sagte er mit einem Schmunzeln. "Und Almada steckt voller Überraschungen. Warum also nicht? Aber zuerst gilt meine volle Aufmerksamkeit dem Finale gegen Baron Malrizio. Ein Sieg bei diesem Turnier und gegen diesen Kontrahenten wäre äußerst prestigevoll. Das Preisgeld könnte ich auch besser gebrauchen als der Baron, der schwimmt sowieso im Gold." Er grinste trotz der Schmerzen spitzbübisch.

Nandura nickte und lächelte zufrieden, und auch Skrayana lächelte zaghaft, froh, Teil dieser neuen Unternehmung zu sein. Ein begeistertes Seufzen entwischte Nanduras Kehle. Es lag eine Herausforderung vor ihnen, eine Reise voller Ungewissheit, doch das war genau das, was das Leben eines Ritters ausmachte. Abenteuer, Herausforderungen und die stete Suche nach Ruhm und Ehre. Dareius bemerkte den Blick seiner ehemaligen Knappin, er erinnerte ihn an ihn selbst, als er selbst noch jünger gewesen war, doch dann kam der Thronfolgekrieg und er hatte ihm viele dieser romantischen Eindrücke genommen. Er beneidete Nandura um diese Unschuld, die ihm damals schon früh geraubt worden war.