Chronik.Ereignis1043 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1043 BF 34

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Edlengut Selkethal, Vormittag des 23. Rahja 1043 BF

Autor: BBB

„Höret, höret!“, schallte es durchs Selkethal. Es war zwar kein stimmgewaltiger Herold, der hier rief, sondern ein Knabe von vielleicht dreizehn, vierzehn Sommern, der mit seinem doch eher zarten Stimmchen von Haus zu Haus, von Tür zu Tür ging, und seinen Text wiederholte. Aber Answin, der Page des Lehnsherrn dieses Edlenguts, gab sich größte Mühe – und für das, was er bezwecken wollte, reichten seine Bemühungen allemal: Er hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit der angereisten Gäste, der Teilnehmer des ersten Selkethaler Pferderennens zu Ehren der schönen Göttin.

Ob dies jedoch an den Worten lag, die er verkündete, oder an den beiden überaus reizend aussehenden und leicht bekleideten Zahori-Frauen, die ihn jonglierender Weise begleiteten und alle Blicke auf sich zogen, mag jeder für sich selbst beurteilen.

„Höret, höret!“, rief der Junge also, „Der Edle Algerio da Selaque von Culming bittet all jene, die mit ihm die Strecke des Rennens auf lange Distanz abreiten wollen, sich mit ihrem Pferd auf dem Marktplatz einzufinden.“

Er grinste breit, fuhr dann fort: „Wem dies zum jetzigen Zeitpunkt jedoch ungelegen kommt, beispielsweise weil er lieber meinen beiden Begleiterinnen ein wenig zusehen möchte, der sei darauf hingewiesen, dass es am Nachmittag eine weitere Gelegenheit geben wird, dann unter der Führung der wunderschönen und liebreizenden Domnatella Farfanya Merita aus dem älteren Haus derer von Taladur.“

Es dauerte nicht lang, dann hatte sich eine kleine Gruppe berittener Adliger am zentralen Platz des Dorfes versammelt. In ihrer Mitte konnte man Dom Algerio ausmachen, einen hochgewachsenen blonden Almadaner auf einem ungeduldig hin und her tänzelnden Schimmel, den man schon von Weitem an seiner Augenklappe über dem rechten Auge erkennen konnte.

„Ich denke, wir sind vollständig“, hörte man ihn sagen, nachdem er seinen Blick nochmal über die kleine Gruppe und den umliegenden Platz hatte schweifen lassen.


Autor: Böcklin

Sowohl Radumar als auch Ucuria hatten sich dazu entschieden an dem Ritt zur Streckenbesichtigung teilzunehmen. Sie begrüßten die Anwesenden ebenfalls - was der Edle vom Selkethal mit einem freundlichen Lächeln und einem Nicken in ihre Richtung erwiderte - und sahen sich, noch während die Gruppe sich versammelte zunächst einmal nach bekannten Gesichtern oder Landsleuten um.


Autor: StLinnart

Eine ihrer Landsleute war Waindis von Welkenstein, eine stille Frau in den Mittdreißigerin, die in der Riege der Teilnehmer eindeutig herausstach. Nichts an ihr war ´edel´, oder gab Aufschluss auf etwaige monetäre Potenz. Sie war eine einfache, drahtige Frau mit blondem Zopf, blauen Augen und weitestgehend ausdruckslosem Antlitz. Gekleidet hatte sie sich in eine einfache, ärmellose Weste aus Leder, eine abgewetzte Reithosen und Reitstiefel. Einzig das gegürtete Langschwert gab darüber Aufschluss, dass es sich bei der Teilnehmerin womöglich um eine Ritterin handelte. Selten hörte man sie ein Wort sagen und wenn, dann war es an ihr Pferd gerichtet. Auch ihr Gefährte war als einfacher Warunker nichts besonderes, wiewohl das Tier sehr gepflegt war und man die Liebe und Aufopferung deutlich erkennen konnte, mit der die Frau sich um ihr Pferd kümmerte.

Als sie ein bekanntes Gesicht erblickte, schien sich ihre Miene erstmals etwas aufzuhellen. "Der hohe Herr von Bocksbrunn ...", meinte sie knapp, "... Rondra zum Gruße. Es freut mich hier auch ein paar Landsleute zu treffen."


Autor: Böcklin

“Firun mit dir...Welkenstein...Waidis richtig?” antwortete Radumar zunächst etwas unsicher. Er kam wirklich nicht viel raus und pendelte eigentlich zur zwischen seinem Rittergut Widdergrund und dem Junkersitz Welsberg hin und her. Bei ein-zwei Gelegenheiten hatte er die Frau schon einmal gesehen war sich aber nicht vollkommen sicher.

“Ja das ist gut, besonders fern der Heimat. Dies ist Ucuria Böcklin...wir werden beide teilnehmen wenn auch in verschiedenen Rennen. Nimmst du auch teil?” Da er eine Weidener Ritterin vor sich hatte und selbst ebenfalls diesem Stand angehörte verfiel er sofort ins übliche Du was die Weidener Ritter untereinander pflegten.

“Richtig”, gab sie knapp und mit einem Lächeln zurück. Eben jener Ausdruck machte sie gleich um ein Vielfaches sympathischer. Waindis nickte der jungen Frau an seiner Seite zu. “Rondra zum Gruße, Ucuria. Wem gehörst du denn?” Sie konnte Ucuria keinem der Böcklins zuordnen.

Die Welkensteinerin ließ im nächsten Moment ihren Blick über die Versammelten schweifen. “Ja, ich werde in allen drei Bewerben mitreiten. Und ihr beide?” Ihre blauen Augen lagen nun wieder auf den Gesichtern ihres Landsmannes und seiner Begleiterin. “Was für eine Überraschung …”, merkte die Ritterin noch einmal an, “... wie habt ihr denn von diesem Anlass hier erfahren?

Ucuria verstand zunächst nicht was oder wie Waindis die Frage gemeint war bis sie meinte es verstanden zu haben. Alles andere als diese Erklärung kam ihr jedenfalls unvorstellbar vor.

“Mein Vater war Godewind V. Böcklin von Buchsbart zu Schneehag. Ein jüngerer Bruder von Baron Marbert Böcklin von Buchsbart zu Schneehag. Er heiratete nach Baliho...genau genommen Altmoorbach in Teichenberg. Er selbst war Ausbilder an der Akademie Schwert und Schild. Er starb bei der Wagenschlacht! Meine Mutter, Alwen von Altmoorbach, bei der Rückeroberung von Nalgardis.”


Autor: StLinnart

Waindis nickte anerkennend und betrachtete die junge Frau noch einmal eingehend.


Autor: Böcklin

Radumar ergriff das Wort: “Nun ich bei der Langstrecke und der Jagd und Ucuria bei der Kurzsstrecke. Erfahren habe ich davon von Ucuria bei einer gemeinsamen Zecherei in Baliho. Woher sie es erfahren hat weiß ich nicht.” Ucuria zuckte die Schultern und fügte an “Irgendwo kurz vorher in Baliho…”


Autor: StLinnart

“Na dann viel Glück. Rahja und Phex mit euch beiden.” Die Welkensteinerin nickte den beiden noch einmal freundlich zu. “Vielleicht kommt ihr ja einmal auf einen Schluck Brand bei mir im Zelt vorbei.”


Morgenstund hatte Gold im Mund. Rahjalind hielt ihre weiße Tulamiden-Stute Goldkrümelchen am Zügel und blickte sich wartend nach Verema um. Wie so oft schien es der Domna Artigas schwerer zu fallen aus dem Bett zu kommen. Während die Novizin bereits ihre Haare kunstvoll hochgesteckt hatte, sich in ihre Reitkleidung zwängte - zwängen war in diesem Zusammenhang in der Tat der richtige Begriff, legte sie doch Wert auf eine körpergenaue Passform - und bei den anderen wartete, ließ die Zuchtmeisterin auf sich warten. Währenddessen nutzte sie die Gelegenheit sich unter den anderen Anwesenden umzusehen und diese freundlich lächelnd zu begrüßen.


Autor: Verema

“Rahjalind, da bist du ja. Lass uns zusammen reiten. Wer ist denn noch alles dabei?” Verema hielt eine große, braune Stute am Zügel, die gespannt mit den Ohren spielte, aber insgesamt Gelassenheit ausstrahlte. Keine Schönheit, wenn man sie mit einem Shadif verglich, doch dem Pferdekenner fiel auf, dass das Elenviner Vollblut wie ein Krieger im Training stand. Concabella war auf der blauen Schabracke mit rotem Rand in weiss geschrieben. Die Junkerin ließ den Blick über die Teilnehmer schweifen. Verema würde alle Strecken mit dieser Stute abreiten, es dürfte nicht allzu schwer sein, eine Meile fachgerecht zu präparieren. Concabella war zur Not am Ausdauensten und die, die wohl am ehesten würde springen müssen. Sie selbst trug edles, dunkles, natürlich körperbetontes Reitgewand. Plötzlich sog sie die Luft ein. Sie hatte gefunden, wen sie suchte. Nach oder bei dem Ritt würde sich Gelegenheit ergeben, sich zu begrüßen.


Autor: Iseweine

Der Rabensteiner betrachtete sich die mehr oder minder wache Schar, die sich heute morgen hier eingefunden hatte. Eine bunte Mischung. Nicht nur aus Almadanern.

Der Isenhager trug eine eng anliegende Reithose aus schwarzem Leder, ein weites, schwarzes Bauschhemd und wie stets Handschuhe und eine Augenklappe auf der linken Seite. Seine schulterlangen, an den Schläfen ergrauenden Haare hatte er in einem Almadanerzopf zusammengebunden. Ein silbernes Boronsrad, das er an einer Kette um den Hals trug, mochte ein Zeichen seiner Profession sein - oder auch nicht. Sein Reittier war eine bestechend schöne, tiefschwarze Elenvinerstute mit perfektem Exterieur, deren lange, leicht gewellte Mähne zu feinen Zöpfen geflochten war. Das Brandzeichen des Tieres wies sie als dem Al-Damacht-Schlag zugehörig aus und verriet dem Kundigen, dass es aus dem Rabensteiner Gestüt stammte. Die schwarzen Rabensteiner besaßen, so selten sie überhaupt auf dem freien Markt zu bekommen waren, einen Ruf als äußerst geländegängie, zähe und schrecksichere Reittiere - vielleicht der Grund, weshalb so bedauerlich viele von ihnen den Tod auf den Schlachtfeldern in den schwarzen Landen gefunden hatten.

Der Rabensteiner nickte höflich dem Gastgeber und einigen der Gäste zu, befand es aber offensichtlich recht zufrienstellend, nicht mit einem seichten Gespräch gelangweilt zu werden.


Sieh einer an. Die Zuchtmeisterin.

Doch bis auf ein interessiertes Aufblitzen in seinem verbliebenen Auge ließ sich keine Regung auf dem scharf geschnittenen Gesicht des Nordmärkers ablesen.

Er wendete Rijsha mit einem kaum merklichen Verlagern seines Gewichts und einer Hilfe seiner Beine und ließ die Rappstute auf die junge Dame zuschreiten.

“Guten Morgen, Euer Wohlgeboren.”

Seine ruhige, dunkle Stimme drang an die Ohren Veremas.

“Wie ist euer Befinden?”

Vollkommen selbstverständlich beugte er sich im Sattel vor und ergriff die Hand der jungen Almadaner und drehte sie, um ihr einen leichten Handkuss auf die Innenseite ihres Handgelenks zu schenken. Sein schmaler Bart kitzelte auf der warmen Haut der jungen Adelsdame, ehe er ihre Hand mit einem angedeuteten Schmunzeln wieder frei gab.


Autor: Verema

“Bestens, Hochgeboren. Wie die Zeit vergeht, schrecklich.” Sie schmunzelte angedeutet und hob ihre Augenbrauen. “Seit meinem Bund mit dem Traurigsteiner, der mit meinen Töchtern ebenfalls hier ist, haben wir uns gar nicht gesehen. Wir sollten Zeit finden, ich habe etwas, das Euch gefallen wird.” Ebenso galant entzog sie dem Baron die Hand wieder. “Ich werde schon wieder unhöflich. Wie geht es Euch und der Familie?”


Autor: Iseweine

“Ich kann mich nicht beklagen, Euer Wohlgeboren. Und wie geht es der Euren?” Dem Rest der Familie würde er noch seine Aufwartung machen - gleich, was dieser davon hielt. “Werdet ihr bei allen drei Rennen teilnehmen?”


Autor: Verema

“Natürlich, Hochgeboren. Wir stehen noch am Anfang, in ein paar Generationen werde ich die Qualität der Pferde in den unterschiedlichen Disziplinen gewaltig verbessert haben. Natürlich profitiere ich von dem sehr gut geführten Gestüt des Herzogs.” Sie betrachtete Lucranns Roß. “Wie alt ist sie? Ich habe drei Pferde für die drei Rennen. Ich wünschte, ich müsse nicht alle selbst reiten. Eine junge Frau, Gelda, war bei uns bei den Zureitern beschäftigt. Jetzt hat sie mich enttäuscht, auf dieser Brautschau geheiratet und muss hier auch irgendwo sein. Sie wäre leichter gewesen, aber wahrscheinlich noch nicht gut genug.” Verema zuckte mit den Schultern. Das war Aufgabe der Rittmeisterin. Sie wollte hier mit ihren Pferden Erfahrung sammeln.


Autor: Iseweine

Der Rabensteiner nickte knapp auf Veremas Ausführungen. “Ihr benötigt ein paar gute Bereiter - das wird euch das Leben erleichtern. Ich wünsche Euch Glück bei den Rennen.” Viel Konkurrenz würde sie nicht haben - trotz ihrer Tiefstapelei waren die Pferde des herzöglichen Gestüts durchaus solide.

“Wenn euch eure Reiterin wegläuft, ist sie kein Verlust. Arbeitet mit Leuten, die freiwillig bei euch bleiben.” Er musterte sein Gegenüber eingehend. “Ich bezweifele sehr, dass die Altenbergerin leichter ist als Ihr, Verema.” Er schüttelte leicht den Kopf.

“Rijsha ist fünf.” beantwortete der alte Baron schließlich die Frage zu seiner Stute. “Ich habe noch einen Al’Raschtul als Ersatzpferd dabei - man weiß nie. Ihr könnt ihn euch gerne später ansehen und reiten, wenn ihr mögt. Er hat recht gute Anlagen.”


Autor: Verema

„Wir werden Euch heute Nachmittag besuchen, wenn es in Euren Zeitplan passt.“ Verema lachte herzlich. „Da habt Ihr allerdings Recht. Wenn das Mädchen lieber zu einem Kerl zieht , als für den Herzog zu arbeiten, dann ist sie es nicht wert. Von dem, der ihr den Kopf verdreht hat, weiß ich auch kaum etwas. Ein unbedeutender Züchter sicherlich. Aber, ach, was für ein Zufall. Er heißt auch Lucrann.“ Verema legte die Stirn in Falten. „Oder war das der, den Rahjalind genommen hat. Dann Rondradin oder Nirvad. Da gabs insgesamt wohl etwas Durcheinander.“


Autor: Iseweine

“Ihr seid willkommen.” Lud er die junge Adlige ein. “Mögt ihr mir etwas über Euer Pferd erzählen?” führte er das Gespräch von den Personalien fort.


Autor: Sabine

Nihal saba Mozon, die gebürtige Aranierin, war wie immer früh aufgestanden und hatte sich höchstselbst um ihre Urkuzi-Stute Cassia gekümmert. Nun saß sie im Sattel der Kreuzung aus Aranierpferd und Firnpony und beobachtete mit deutlicher Zurückhaltung den bunten Trupp aus Reiterinnen und Reitern. Viele Adelige mit ihren sündhaft teuren Rössern aus edler Zucht, aber zum Glück auch ein paar, die ihre Herkunft nicht auf dem Banner und in teurer Kleidung vor sich hertrugen, wie die beiden Frauen, die sie am Vortag am Koppelzaun kennengelernt hatte. Sie grüßte deshalb auch zuerst Rahjalind vom Traurigen Stein und Domna Verema Artigas. Dann fiel ihr Blick auf eine stille Mitdreißigerin, die Nihal an ihrem Schwert als Ritterin erkannte.

Die Wahlweidenerin trug einfache aber bequeme Reitkleidung. Naturbraune Lederbeinlinge, ein ebensolches Wams über einem Hemd aus ungebleichtem Leinen urktentrutzer Herstellung. Aufgrund der Wärme, die bereits morgens spürbar war, hatte sie auf einen Kurzmantel verzichtet. Die langen, schmalen Beine steckten in hohen Stiefeln, die sich den Schenkeln perfekt anmodellierten. Das lange, schwarze Haar hatte Nihal in einen langen Zopf geflochten, der ihr den Rücken hinab bis zu Sattel fiel.

Cassia hielt den Kopf hoch erhoben, witterte die anderen Pferde. Ihre Ohren aufmerksam aufgestellt wartete die Stute geduldig darauf, dass ihre Reiterin ihr die passenden Hilfen zum Abritt gab.

Mit einem begrüßenden Nicken bedachte Nihal dann auch noch ihre Nachbarn auf dem Zeltplatz, mit denen sie sich am Vortag bekannt gemacht hatte. Sie stammten wie sie aus Weiden, was sie allerdings erst festgestellt hatten, als sie am Ziel ihrer Reise ihre Zelte aufstellten.


Autor: Böcklin

Radumar und Ucuria nickten der Urkentrutzerin zur Begrüßung kurz zu. Bevor sich aber ein Gespräch entwickeln konnte, ergriff einer der Rennleiter das Wort.


Autor: BBB

Dom Algerio richtete sich im Steigbügel auf, um besser sichtbar zu sein, und rief:

„Werte Domnas, werte Doms, noch einmal herzlich willkommen im Selkethal. Es ist mir eine Freude und Ehre zugleich, mich mit Euch im ersten Rennen zu Ehren Rahjas zu messen – morgen über kurze Distanz und am darauffolgenden Tag dann auf langer Strecke.

Und damit die hier anwesenden Herrschaften und Damen mir nicht vorwerfen können, ich würde einen Vorteil daraus gewinnen, dass dies mein Land und meine Leute sind, das ich besser kenne als jeder sonst“, fügte er grinsend hinzu, „möchte ich nun mit euch die Strecke abreiten, die es zu überwinden gilt.

Fragen sind jederzeit gern gesehen… und wenn niemand etwas fragt, rede ich einfach so lange weiter, bis es nichts mehr zu sagen gibt, oder mir der Mund trocken wird.“

Dann ließ er sich wieder in den Sattel sinken, setzte sich an die Spitze der Gruppe und ritt gen Firun aus dem Dorf, um sich dann nach Rahja zu wenden. Hier verbreitete sich der schmale Weg, der Selkethal mit Calcato verband, zu einer Art Vorplatz.

“Dies, meine Freunde, wird unser Startpunkt sein, an dem das Rennen auf lange Distanz beginnt.”

Handwerker waren bereits dabei, aus grob geschlagenem Holz kleine Tribünen zu zimmern, die in zwei Tagen betuchteren Gästen als Zuschauertribüne dienen würden.

“Von hier aus geht es den Weg entlang, weiter gen Rahja”, fuhr Dom Algerio fort. “Die Herausforderung wird also sein einen guten Start zu erwischen, um nicht gleich auf dem schmalen Pfad, der vor uns liegt, Boden zu verlieren.”


Autor: Verema

Verema hob auf ihrer Stute die Hand. „Werter Dom Algerio, Domna Verema Artigas ist mein Name und ich habe eine Frage oder eine Anmerkung. Das wird sich zeigen.“ Sie ritt ein paar Schritte nach vorne. „Wie genau wird der Start durchgeführt. Fliegender Start, hinter Bändern stehend und wie werden die Startplätze festgelegt? Die Enge sind wir eben durchgeritten, das lange Rennen soll sich über 8 Meilen erstrecken. Eine Enge ein paar hundert Meter nach dem Start ist also unerheblich. Was folgt danach, was eine gute Position auf der Distanz so entscheidend macht?“


Autor: BBB

“Zwei wichtige Punkte, ich danke Euch, dass Ihr darauf aufmerksam macht. Der Start wird ein Bänderstart sein, das erschien uns insgesamt am fairsten für alle Beteiligten. Wirkliche Startplätze gibt es nicht, man kann sich also auf ein dichtes Gedränge einstellen”, erklärte Dom Algerio grinsend. “Und natürlich habt Ihr Recht, eine Enge allein stellt keine sonderlich bedeutende Herausforderung dar. Diese liegt eher darin, dass der Großteil der nächsten Meile auf der Strecke ähnlich eng bleibt, wie dort vorn, mit nur wenigen breiteren Stellen, die ein Überholen ermöglichen. Wer also einen schlechten Start erwischt, wird es schwer haben, diesen auf diesem Abschnitt wieder wett zu machen - was umgekehrt bedeutet, dass sich bei einem guten Start die Möglichkeit ergibt, schnell ersten Boden gut zu machen.” Bisher hatte er zu allen anwesenden gesprochen, nun wandte er sich direkt an Domna Verema, um zu ergänzen: “Aber natürlich ergeben sich im weiteren Streckenverlauf noch Gelegenheiten, etwaige Fehler zu Beginn wieder gut zu machen… auch hier habt Ihr Recht.”


Autor: StLinnart

Rahjalind vom Traurigen Stein schien der Vorstellung der Strecke derweil eher weniger Bedeutung zuzumessen. Sie summte eine fröhliche Melodie und schien sich eher mit ihrer Stute Goldkrümelchen zu unterhalten, als dass sie das Gespräch mit den anderen Teilnehmern suchte. Es wurde recht schnell klar, dass dieser Anlass hier für die Novizin lediglich eine Spaßveranstaltung war uns sie jeglichen kompetitiven Ansatz vermissen ließ.


Autor: Iseweine

Der Rabensteiner hielt sein Ross einige Schritt hinter dem der Zuchtmeisterin, betrachtete das Bild, das sich ihm bot und lauschte leidlich interessiert den Ausführungen des Gutsherrn. Der Aufbau der Strecke war … kurzweilig, und auf Stürze und Verletzungen im ersten Teil angelegt. Er würde das Können der Rösser, aber noch mehr der Reiter herausfordern und die Betrachtung des Rennens immerhin kurzweilig gestalten.

Er fuhr mit seiner behandschuhten Hand durch die gepflegte Mähne seiner Elenvinerin, die den Kopf senkte und begann, zufrieden auf dem Gebiss zu kauen. Dass jetzt nur ein gemütlicher Spaziergang, aber keine Anstrengung ins Haus stand, schien das Tier längstens bemerkt zu haben.


Autor: BBB

Hinter der ersten Enge führte die Strecke eine Weile an Wiesen und kleinen Wäldern vorbei. Der kleine Fluss, die Selke, verlief etwa 60 Schritt weiter südlich, kam aber immer wieder bis an den Weg heran, was die Möglichkeit für Überholmanöver begrenzte. Ganz so, wie der Edle des Selkethals es erklärt hatte.

Nach etwa zwei Meilen Ritt führte die Strecke dann über eine kleine, hölzerne Brücke auf die andere Seite des Flusses, in deutlich hügeligeres Gebiet.