Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental 04
Wie Dom Yantur auf Castillo Adamantia eintraf und von Dom Cesk in Empfang genommen wurde.
Baronie Schelak, 1. Travia 1033 BF
Vor dem Castillo Adamantia (am frühen Abend)
Autor: pildek
"Du kennst also Dom Cesk von früher?"
"Ja, er ist ein paar Jahre jünger als ich und wir sind uns immer mal wieder über den Weg gelaufen. Wir haben auch schon den einen oder anderen Becher zusammen geleert. Wenn du es genau wissen willst, kann ich auch sagen, dass ich ihn weniger nicht kenne als die meisten anderen. Und irgendwo muss ich schließlich anfangen. Alleine jedenfalls ist die Ordnung in Pildek kaum wieder herstellen. Also heißt es Klinken putzen." Junker Yantur von Pildek und sein Begleiter, Freund und Waffenbruder Hagen von Mawet ritten durch das Schelaker Land dem Castillo Adamantia entgegen, das nicht mehr all zu weit entfernt lag. Beide waren wohl gewappnet, denn die Wälder des Landes bargen so manch böse Überraschung. Sie wirkten aber beide wenig beunruhigt und sich ihrer Kampfkraft wohl bewusst.
"Ob der Herr des Hauses einen Braten für uns bereithält?"
"Hagen! Wir machen einen Nachbarschaftsbesuch und du denkst nur ans Essen. Zudem kann er nicht wissen, das Besuch im Anmarsch ist und wir wissen nicht mal, ob der hier verweilt und nicht ins Taubental gepilgert ist."
Kein Stundenglas später hatten die Reiter auf ihren Pildeker Rössern das Tor erreicht.
"Rondra zum Gruße! Junker Yantur von Pildek und Hagen von Mawet erbitten in Travias Namen Einlass und ein Gespräch mit Seiner Wohlgeboren Cesk Alcorta zu Schelak!"
"So nennt das Losungswort!", erschallte es von den Zinnen.
"Mann! Welch ein Losungswort, wenn in Travias Namen um Einlass gebeten wird! Hol' Er seinen Herrn oder melde uns zumindest an!", war die entrüstete Antwort des Pildeker Junkers.
Im Hof des Castillo Adamantia
Autor: alcorta
Einige Zeit später, die Neuankömmlinge luden gerade ihr Gepäck ab und Dom Cesk machte sich auf zurück in den Schlachtensaal, kam einer der Söldlinge aus Unterfels auf ihn zu. "Herr Baron?"
Dom Cesk schwieg ob der nicht ganz korrekten Anrede. Diesen Leuten Etikette beizubringen war so aussichtslos wie ein positives Wort des Aikar Brazoragh über die Tsakirche. "Was gibt es?"
"Da stehen Fremde vor dem Tor, die das Losungswort nicht kennen, aber dennoch Einlass erfahren wollen."
"Was für ein Losungswort?"
"Na, das Losungswort zum Betreten der Festung."
"Ihr habt ein Losungswort ausgemacht? Meint Ihr nicht, dass ich darüber dann informiert werden sollte?"
"Wir geben das Losungswort einem jeden mit, den wir kennen und unserer Sache als dienlich empfinden. Euch hätten wir natürlich auch noch informiert."
"Wie großzügig..." Der Sarkasmus in seiner Stimme hätte seinem Gegenüber eigentlich auffallen müssen, doch sein Lächeln ließ erahnen, dass er das als Kompliment aufgefasst hatte. "Wie auch immer, ich bitte für die nächste Zeit auf das Abfragen eines Losungswortes noch zu verzichten, bis auch wirklich alle Gäste eingetroffen sind!"
Das Lächeln des Söldners erstarb. Nun hatte er auch begriffen, dass Dom Cesk von diesem Gebaren alles andere als begeistert war. "Dann sollen wir die Reisenden also reinlassen?"
"Wer sind die Personen denn überhaupt?"
"Ein gewisser Junker Jan Tor von Billick und ein Hagen von Maweeßetnich, glaub ich."
Cesk entfiel die Kinnlade. "WER?"
"Ihr kennt die also nich'! HA! Dürfen wir sie niederwalzen? Bestimmt Spione!"
"NOCH EIN WORT VON EUCH UND ICH WALZE EUCH VON DEN ZINNEN DIESER FESTUNG!", verlor Cesk nun endgültig seine Ruhe. "Ich wusste, dass ich Euch nicht fürs Denken, sondern fürs Kämpfen bezahlt habe, aber so etwas Dummes ist mir noch nicht untergekommen! Geht zurück auf Euren... nein, geht zurück auf irgend einen anderen Posten! Und da bleibt Ihr erstmal - ich werde die Gäste persönlich empfangen."
Grinsend trat der Söldling ab. Diese Provokation schien blanke Absicht gewesen zu sein.
Dom Cesk ärgerte sich innerlich ihn nicht auf der Stelle in Ketten gelegt zu haben, aber in der Tat - er brauchte ihn noch. Doch auch die Gewissheit, dass Dom Remigius im Umgang mit solchen Leuten Erfahrung hatte, beruhigte ihn. Die würden ihr Fett noch weg bekommen. Zumindest dahingehend traute er Dom Remigius trotz aller Unterschiede zu seiner eigenen Person zu seinen Worten wirklich auch Taten folgen zu lassen.
Schnellen Schrittes bewegte er sich dann dem Burgtor zu und begrüßte die Wartenden. "Junker Yantur von Pildek und Hagen von Mawet! Welch eine Freude, Euch hier zu sehen, schön dass Ihr meiner Einladung gefolgt seid." Zur Begrüßung schlug er Yantur auf die Schulter und nickte Hagen deutlich zu. "Entschuldigt das seltsame Ritual am Tor. Nicht, dass Ihr noch denkt, in Schelak wären nun jegliche travianischen Gebote vergessen worden. Doch manch einem Mercenario hier scheint bereits die Langeweile zu plagen oder die Almadanische Sonne zu Kopf gestiegen zu sein. Es soll nicht wieder vorkommen. So erzählt, was gibt es Neues im Westen?"
Autor: pildek
"Dom Cesk, die Freude ist ganz auf unserer Seite und herzlichsten Dank für die Einladung - auch wenn ich diese nie erhalten hab'! Und das Problem mit dem gelangweilten Waffenknechten kenne ich nur zu gut, nicht wahr, Hagen?"
Der Angesprochene nickte nur wissend.
Der Baron zog eine Augenbraue hoch über das gerade Gehörte und erwiderte: "Ihr habt die Einladung nicht erhalten? Das wundert mich aber sehr!"
"Nun, ich denke, das ist dem guten Ingolf, unserem Verwalter, anzulasten. Meine liebliche Schwester Sarahja weilt gerade in Punin. Während meiner Abwesenheit hat sie das Gut verwaltet und der alte Ingolf hat wie ihr immer sämtliche Korrespondenz pflichtbewusst nachgesandt. Als er gewahr wurde, dass der eigentliche Herr wieder in Haus ist, war der Reiter bereits Richtung Pildek verschwunden."
"Nun, dann mag es wohl Schicksal oder Fügung sein, dass Ihr den Weg in diese Mauern gefunden habt!", entgegnete der Baron.
"Nun ja, nicht ganz. Wir haben überlegt weiter ins Taubental zu reiten und uns dort das Fest anzusehen, aber - verzeiht meine direkte Art - eigentlich wollte ich mit Euch über die Region sprechen, denn wie Ihr vermutlich wisst, ist es nicht zum Besten bestellt mit der Baronie Pildek und die Neuigkeit aus dem Westen ist einfach: Der Junker von Pildek gedenkt dieses zu ändern!"
Dom Cesk nickt anerkennend. "Edle und ergeizige Ziele! Und ein sicher interessantes Gesprächsthema. Allerdings nicht für das Burgtor. Kommt also herein und lasst uns mit den anderen Gästen eine Stärkung zu uns nehmen."
Hagen, der bis jetzt still dem Gespräch gefolgt war entwich ein: "Wohl gesprochen, Euer Wohlgeboren. Zudem erfordern lange Geschichten und Berichte einen guten Tropfen in trockener Kehle!"
Dom Yantur überhörte die Bemerkung seines Freundes und ließ seinen Blick über die Pferde und Personen im Burghof gleiten. 'Zumindest einen Tanzball wird es bei dem Waffenvolk hier nicht geben. Das könnte also interessant werden. Soll mir Recht sein', dachte er.
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