Asciano Fuxfell zu Aglaia
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Domnito Asciano Fuxfell ist der Bastardsohn und Erbfolger von Damotin Fuxfell, der bis zu seinem Tod gräflicher Vogt zu Agum, rechte Hand der Markverweserin Shahane Al'Kasim und Camerlengo der Reichsmark Südpforte war. Asciano ist Edler der Dominie Aglaia in Gräflich Agum und insgeheim ein niederer Geweihter des Namenlosen Gottes.
Äußeres
Asciano ist ein für almadanische Verhältnisse auffällig blasser und schlanker junger Mann mit langem, boronsrabenschwarzem Haar, das er im Nacken zu einem Zopf geflochten trägt. Er ist stets edel gekleidet, um seine leibeigene Herkunft vergessen zu machen. Seine schwarzen Augen blicken - je nach seiner Stimmung - oftmals unangenehm stechend. Da er als Geweihter des Rattenkindes weder bei Sonne noch bei Feuerschein einen Schatten wirft, vermeidet er es an Örtlichkeiten aufzutreten, wo dies auffalllen könnte.
Curriculum Vitae
So sehr Ascianos Vater, Dom Damotin Fuxfell, auch beim gemeinen Volk der Südpforte als Halsabschneider und brutaler Leuteschinder verhasst war, so fähig war er als Administrador und Camerlengo. Die fiskalisch traditionell nicht auf Rosen gebettete Südpforte mit ihren Unsummen verschlingenden Festungsanlagen stand finanziell selten besser da, als zur Amtszeit von Damotin Fuxfell, der das letzte aus Magnatenschaft, Freibauern und Eigenhörigen herauszupressen verstand und seiner allein kriegskundlich interessierten Herrin Shahane Al'Kasim alle ungeliebten Rechen- und Zahlenspiele vom Halse hielt.
So trauerte niemand mehr als Hochwohlgeboren Shahane, damals noch Markverweserin der Südpforte, über den Fehdentod ihres mit allen Wassern gewaschenen Verwalters, der sich Hals-über-Kopf auf Seiten der Rebenthals und Shirasgans in die Große Yaquirtaler Blutfehde eingemischt hatte und am 14. Hesinde 1025 BF im Scharmützel um Ratzingen von Gonzalo di Madjani getötet worden war. Um ihn posthum zu ehren, erhob Domna Shahane seine Familia in den Edlenstand und sprach ihr das Landgut Aglaia in Gräflich Agum erblich zu, auf dem Damotin Fuxfell schon zu Lebzeiten residiert hatte, der vom kleinen Dorfschulzen des Nestes Blitzacker so hoch aufgestiegen war.
Da Damotin Fuxfell nie vermählt war und zeit seines Lebens von allen Edeldamen abgewiesen wurde, die er für sich zu gewinnen versucht hatte (bekannt sind seine Nachstellungen bei Yanis di Rastino, Zuniga von Rebenthal und Peliria von Pildek) hielt er sich einige "Liebchen" in verschiedenen Gegenden der Südpforte, denen er seine "Aufwartung" machte, wann immer ihn seine Ämter in diese Region führten. Zumeist handelt es sich dabei um hübsche Töchter armer Bauern oder gar Eigenhöriger, die er sich mit Drohung oder notfalls auch mit Gewalt gefügig machte. In einer dieser illegitimen Verbindungen, mit der glutäugigen Ziegenhirtin Udinia aus Khoros, zeugte er 1001 BF einen Sohn, den die Mutter Asciano nannte. Anfangs wollte Fuxfell von dem Jungen nichts wissen und verprügelte ihn, wann immer er bei Besuchen der Mutter störte - später aber wurde ihm gewiß, daß er wohl keine ehelichen Nachkommen und Erben haben würde und so ließ er den Jungen von seinen Waffenknechten nach Aglaia in Agum bringen, um ihm dort die strenge Erziehung eines Mundillos angedeihen zu lassen.
Asciano hasste seinen Vater vom ersten Tag an - ahnend, daß wohl sogar schon seine Zeugung gegen den Willen seiner Mutter stattgefunden hatte, ebenso wie nun seine Verbringung in eine fremde Umgebung und ein fremdes Leben. Damotin Fuxfell ließ Asciano vor der Geweihtenschaft der Zwölfe als seinen leiblichen Sohn anerkennen - eine Rolle, die Asciano nicht begehrte und für die er auch die Geweihten hasste, die solches Unrecht anerkannten. Mit der Zeit fügte er sich in sein Schicksal und stellte fest, daß das Leben an hohen Adelshöfen auch viele Annehmlichkeiten bot, wenngleich ein innerer Groll stets erhalten blieb.
Mit dem unerwarteten Tod seines Vaters änderte sich vieles - Asciano war nun selbst Herr des Edlengutes Aglaia und des dazugehörigen, gleichnamigem Dorfes und war seinen Untertanen bald ein ebenso harter und ungeliebter Herr wie sein Vater. Den Mördern seines Vaters und denjenigen, die einst seine Ehre beschnitten, steht er in Feindschaft gegenüber, wie man es in Almada von einem umgangswürdigen Stammhalter erwartet.
Im Jahre 1028 BF traf Asciano in einem Gasthof in Pildek auf Oczitania di Modigliana, die geheime Hohepriesterin des Kultes des Namenlosen in Almada, und er verfiel dem Charmé und den Versprechungen der erfahrenen Seelenfischerin, die in dem zornigen, innerlich zutiefst zerissenen Magnatensprößling schnell ein ideales Bekehrungsopfer erkannte. Oczitania nahm Asciano mit nach Punin, wo er andere Diener und erste geheime Riten des Dreizehnten Gottes kennenlernte und nach anderthalb Jahren die niederen Weihen des Rattenkindes empfing.
Inzwischen ist Asciano nach Agum zurückgekehrt, wo er nach außen hin die Rolle eines unbedarften, abgeschieden lebenden Landadelssprößlings spielt. In Wahrheit hat er den Auftrag, innerhalb der Nobleza nach potentiellen Unterstützern des Kultes Ausschau zu halten und Kultgegenstände, Reliquien und sonstige Kostbarkeiten der zwölfgöttlichen Kirchen in seine Hand zu bekommen, um sie der Entweihung und Vernichtung zuzuführen.
Stimmen der Nobleza über Asciano Fuxfell zu Aglaia
"Der junge Fuxfell? Längst nicht so ruchlos und abgefeimt wie sein Vater - ein unbrauchbarer Schwächling, wenn Ihr mich fragt....hm, aber mit einer merkwürdigen Aura."
(Domna Quantamera Al'Shirasgan)