Burg Scheffelstein
Geschichte
Im Jahr 729 BF (264 v.H.) wurde im Raschtulswall ein großes Almadinvorkommen entdeckt, das der damaligen Baronie Raschtulsrück großen Reichtum versprach. Nur ein Jahr später aber erklärte Fürst Eslam IV. die Baronie zum „Fürstlichen Lehnsland Kornhammer“ und Baron Heronimo Cavandrago-Valcur zu seinem Vogt. Vogt Heronimo jedoch war alles andere als angetan von seiner plötzlichen Enteignung und der Gier seines fürstlichen Lehnsherrn und gestattete sich, einen nicht unbeträchtlichen Teil der Almadine für sich zu behalten. Diese Unterschlagung blieb Eslam IV. keineswegs verborgen, und so ließ er Heronimo Cavandrago-Valcur im Jahr 731 BF wegen Diebstahls an der Krone hinrichten. Eslam IV. setzte seinen Getreuen Yanturio von Scheffelstein als neuen Vogt ein und überließ ihm beträchtliche finanzielle Mittel, auf dass der Vogt eine Burg errichten lasse, um den Abtransport der Almadine gegen Räuber und Ferkinas zu sichern. Als Belohnung für seine Treue verlieh der Fürst seinem Gefolgsmann Erbrecht für die Burg, die seither den Namen der Familia trägt: Burg Scheffelstein.
Aufbau und jüngere Geschichte
Auf einer freistehenden Klippe an den ersten Hängen des Raschtulswalls wurde beginnend mit dem Jahr 731 BF die Burg Scheffelstein errichtet, um den fürstlichen Soldaten Quartier zu bieten und den sicheren Abtransport der Almadine durch die gefährliche Wildnis zu gewährleisten. Seither ist die Burg sowohl Stammsitz der Junkersfamilia als auch Domizil des jeweiligen Vogtes von Fürstlich bzw. Königlich Kornhammer. Steile Hügel fallen bis zum Dorf Kornhammer ab, das im Schutz der Burg zu beachtlicher Größe gewachsen ist. Bei gutem Wetter schaut man von der Burg aus über die Felder der zentralen Kornhammersenke bis zu Tolaks Turm hinüber, der in etwa auf derselben Höhe liegt. Bei schlechtem Wetter sind die Zinnen Burg Scheffelsteins oftmals nicht einmal von Kornhammer aus zu erblicken, da tiefhängende Wolken bereits die ersten Vorläufer des Raschtulswalls einhüllen. Nach dem Minenunglück in Fer-Lo 772 BF und der endgültigen Aufgabe der Almadin-Förderung, versank auch Fürstlich Kornhammer wieder in der Bedeutungslosigkeit, und die lange Blutfehde zwischen den Junkersfamilias von Kornhammer und von Scheffelstein brachte die entlegene Provinz nahe an den wirtschaftlichen Ruin. Mit der Zeit schwand das Vermögen der von Scheffelsteins, und die teuren Instandhaltungsarbeiten an der Burg konnten nicht immer ausgeführt werden, so daß besonders die Türme und Außenmauer der Unterburg nicht mehr im besten Zustand sind. Eine vorübergehende Wiederbelebung erlebte die Burg während der ersten Jahre der Regierungszeit Vogt Hesindians. Durch besonnene Finanzpolitik und die Ausarbeitung neuer Handelsverträge erreichte der Vogt erstmals seit Jahrhunderten einen wirtschaftlichen Aufschwung der Vogtei, und die rauschenden Feste, welche die lebensfrohe Vogtin auf Scheffelstein veranstalten ließ, machten die Burg auch in entfernten Landesteilen bekannt. Mit der langen Krankheit und schließlich dem Tod Domna Richezas der Älteren schwand jedoch auch die Lebensseele Scheffelsteins, und jetzt, da auch des Vogtes ungestüme Enkeltochter Richeza die Jüngere nur noch selten auf der Burg weilt, haben Stille und Einsamkeit in dem Gemäuer Einzug gehalten. Viele der Bediensteten sind inzwischen beinahe ebenso alt wie der Vogt, und auch, wenn immer wieder junge Männer und Frauen aus dem Dorf eine Anstellung auf der herrschaftlichen Burg erhalten, merkt man der beschaulichen, melancholischen Atmosphäre auf dieser das oftmals fortgeschrittene Alter ihrer Bewohner doch deutlich an.