YB-S Baron von Dubios tot aufgefunden

Aus Almada Wiki
Version vom 28. Januar 2010, 18:15 Uhr von Der Sinnreiche Junker von Aranjuez (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „center|500px| <center> Erschienen in den Yaquirblick Sonderausgaben <br>Rondra 1032 BF (4 Hal II.) </center> ...“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Yaquirblick-Logo.jpg

Erschienen in den Yaquirblick Sonderausgaben
Rondra 1032 BF (4 Hal II.)


Rätsel über Rätsel: Dom Lacorions Ableben und seine Nachfolge

CAPITALE PUNIN/DUBIOS. Dom Lacorion Eslam von Dubios ist tot. Wie erst jetzt vom Decimo Criminale bekannt gegeben wurde, handelte es sich bei der am 16. Tage des Praiosmondes in einer Gasse in Unter-Punin aufgefundenen Leiche um den Baron von Dubios.

Der 1022 belehnte Dom Lacorion war Nachfolger der schillernden Novadibaronin Siam Lacara von Dubios, und trat als Gemeingeborener und am ehesten noch den Commerciantes zurechenbar im Gegensatz zu seiner Vorgängerin kaum in Erscheinung. Umso überraschender die Natur des Ablebens des Mittfünfzigers.

Zunächst aber fehlte jederweder Anhaltspunkt bezüglich der Identität des Toten, sodass sogleich nach der Auffindung die Spekulationen ins Kraut schossen. Auffällig war jedoch die wenn auch ebenso zerfetzte wie schmutzige, jedoch unübersehbar teure Leibwäsche - aller anderen Kleidung hatte man ihn offenbar beraubt - sodass sich unverzüglich die Komission des Hohen Rates einschaltete.

Freilich ward unter den Edlen und Großen der Capitale niemand vermisst, sodass sich die Ermittlungen zunächst als schwierig gestalteten. Erschwerend kam hinzu, dass weder eine äußere Todesursache erkennbar war, noch die nach der Erteilung der dafür notwendigen Dispense durchgeführte Leichenöffnung irgendwelche Ergebnisse erbrachte. Einzig konnte festgestellt werden, dass Seine Hochgeboren schon mindestens einen Tag zuvor zu Boron gegangen war. Dies legte den Schluss nahe, dass die Leiche womöglich lediglich des Nächtens in der Unterstadt abgelegt wurde, Dom Lacorion aber nicht zwingend auch dorten verstorben war. Doch auch die Befragung der Anwohner brachte keine verwertbaren Hinweise, sodass die Ermittlungen zunächst in einer Sackgasse zu stecken schienen.

Am 20. Praios aber meldete sich ein verstörter Mann beim Gardecapitán Tomasso Tosinghi, der nach einigem Hin und Her erklärte, dass er der Leibdiener des Barons von Dubios sei, welcher seit einigen Tagen nicht mehr in sein Quartier im Hotel Raschtulswall zurück gekehrt war. Es sei nichts ungewöhnliches, gab der Diener schließlich zu Protokoll, dass sein Herr bei seinen Besuchen in der Capitale des Öfteren erst am nächsten Tag wieder in sein Quartier im Hotel Raschtulswall zurückkehre, nun habe er jedoch Gerüchte über das Auffinden einer unbekannten Leiche mutmaßlich hochgestellter Herkunft gehört.

Da selbige aber mittlerweile den Geweihten des Herrn Boron zur Bestattung übergeben worden war, konnte der Diener Dom Lacorion nur noch anhand der zuvor angefertigen Zeichnung identifizieren. Auch die weiteren Beschreibungen des Dieners stimmten überein, sodass das Decimo Criminale schliesslich die Identität des Toten als erwiesen ansah. Die Ermittlungen waren an diesem Punkte freilich noch keineswegs beendet, ergab doch die Befragung, dass Dom Lacorion wohl seit geraumer Zeit ein Anhänger des ketzerischen Alanfaner Ritus sein muss und bei seinen jedes Jahr häufigeren und ausgedehnteren Besuchen in der Capitale häufig das Haus Boronsruh aufzusuchen pflegte, bekanntermaßen ein beliebtes Quartier vieler Reisenden aus dem Süden und somit Treffpunkt zahlreicher Anhänger des alanfanischen Kultes.

Befragungen in diese Richtung blieben jedoch ergebnislos, sagten doch Gäste und Bedienste übereinstimmend aus, der hier durchaus bekannte und geschätzte Dom Lacorion habe das Etablissement an nämlichem Abend bereits recht früh in Begleitung mehrerer Fremder verlassen, wobei nichts darauf hingedeutet hatte, dass dies unter Zwang geschehen sei. Gleichfalls ohne verwertbare Hinweise blieb die Vernehmung des Apothekers Alonso Blâemendal und seiner Gemahlin Rayadez, deren guter Kunde der Baron offensichtlich gewesen war, und die im zweifelhaften Rufe stehen, neben Boronwein auch diverse südländische Rauschkräuter zu verkaufen.

Somit muss laut Decimo Criminale letztlich ungeklärt bleiben, ob Dom Lacorion eines natürlichen Todes starb - der Baron stand schliesslich bereits in gesegnetem Alter und gerade die des Öfteren mit dem Alanfaner Kult einhergehenden Orgien stehen in berüchtigtem Rufe - oder womöglich gepanschtem Boronwein oder gar einer Überdosis Rauschkraut zum Opfer fiel. Nachdem sich die Begleiter des Barons nicht mehr auffinden ließen, werden die Umstände seines Todes wohl auch weiterhin ein Rätsel bleiben.

Vorerst gerätselt werden darf auch über die Nachfolge Dom Lacorions als Baron von Dubios, starb doch seine Gattin nach einer Fehlgeburt am Kindbettfieber, sodass der seither als Witwer Lebende keinen legitimen Erben hat.

Die juristisch nächsten Ansprüche hält nach Auskunft der Rechtsgelehrten das Haus Aranjuez, welches bereits unter den Eslamiden die Baronswürde inne hatte, jedoch in jüngerer Vergangenheit mehrfach zugunsten Neuadliger übergangen worden war. Allgemein werden dem aus der Mark Ragathsquell stammenden Geschlecht nur geringe Aussichten eingeräumt, ist der Soberan doch niemand anders als der als 'Answinistenjunker' bekannt gewordene Hernán Eslam von Aranjuez. Dieser seit seinem abermaligen Übergang zum Usurpator Answin von Rabenmund bei Hofe nicht mehr wohlgelittene Junker weilt derweil im selbstgewählten Exil im Yaquirbruch, und obgleich er offenbar auf einige mächtige Fürsprecher wie des Königreiches Marschall Dom Gwain von Harmamund oder den Cronrat Dom Stordan von Culming zählen kann, erinnern sich doch nicht wenige daran, wie SKM Selindian Hal seinerzeit seiner Schwester empfahl mit den gefangenen Answinisten zu verfahren.

"Meine gesamte Börse darauf, dass Seine Majestät dem Verräter eher das Haupt vor die Füße legt, denn ihn zum Baron zu erheben!", entgegnete auf unsere Nachfrage vor der Residencia hin dann auch Domnito Alrico von Eslamsweiher, der uns gleichzeitig versicherte, mit dieser Einschätzung für die Mehrheit der Hofjunker zu sprechen. Zumindest die Mehrheit derer, die Rescendientefamilias entstammen, wie er dann doch einräumen musste. Man darf also über die weitere Entwicklung gespannt sein, und bis zu einer offiziellen Verlautbarung vom Goldacker weiterhin rätseln.

Ginesillo Ragather