Chronik.Ereignis1032 Nach dem Reichskongress (Windhag) 07
Domna Yanis geht bei Dom Boraccios Worten langsam durch die Tischreihen und mustert die Vögel, die Aufmerksamkeit scheinbar auf die Tiere gerichtet. Als der Mann geendet hat, spielt ein Lächeln um ihren Mund.
"Ihr seid nicht nur schnell entschlossen und offen mit Euren Worten, Dom Boraccio. Ihr seid auch mehr ein Politiker, als Ihr euch selbst zugeben würdet, wie ich einmal annehme."
Dann wird sie ernst, ihre Züge unlesbar. "Groll? So würde ich es nicht nennen. Ich habe meinen König wahrhaftig geliebt. Ich kannte seine königliche Majestät schon, als er noch ein Junge war." Sie schüttelt den Kopf. "Nennt es ... Enttäuschung, für's erste."
Sie wendet ihren Blick Dom Boraccio zu. "Meine Gründe sind Euren recht ähnlich. Ich liebe meine Heimat. Ich liebe sie, obwohl drei Magnaten miteinander nicht einmal einig über die Farbe des Pferdes in unserem Wappen sein würden. Doch Hal Secundo hat es innerhalb weniger Jahre geschafft, dass Almada nicht nur vom Reich belächelt wird, wie früher. Das hat man immer getan." Sie ballt die Fäuste. "Nein, er hat es geschafft, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen, nicht nur einem Feind und einem wankelmütigen Freund gegenüber, so wie früher. Jetzt stehen wir drei Feinden entgegen, die allesamt stärker und einiger sind als wir."
Yanis di Rastino entspannt die Fäuste wieder, aber es scheint mehr ein bewusster Akt zu sein. "Nein, Einigkeit wird es unter Selindian Hal nicht geben. Einigkeit und Frieden wird es nur mit Rohaja geben. Und für diese beiden Ziele bin ich vor die Edlen des Reiches getreten. Irgend jemand musste als erste aus den Schatten treten."
Ein paar Schritte bringen Yanis näher an Dom Boraccio heran, so dass sie nur noch eineinhalb Schritt entfernt steht. "Doch lasst uns in die Zukunft blicken, Dom Boraccio. Werdet Ihr Euren Eid in Almada öffentlich machen, oder werdet Ihr schweigen?"