Bosquir
Der aus zwei Quellen gespeiste, in den Bergen des himmelhohen Raschtulswalls entspringende Bosquir ist ein wilder und gefährlicher Fluss, ganz anders als der Schlummernde (ein Beiname des Yaquirs) in den er mündet.
Der Schwarze Bosquir entspringt in der tiefeingeschnittenen Porta Magra, einem schmalen Felstal jenseits der Reichsgrenze, während der Rote Bosquir im Amazonenkönigreich Keshal Rondra entspringt, unweit der gleichnamigen geheimen Höhlenburg der Achmad'sunni.
Durch die im Bosquirtal nahezu allwöchentlich vorkommenden Gewitterstürme mit Platzregen und Hagelschauer verwandelt sich der Bosquir häufig in ein tosendes und gurgelndes Ungeheuer, erst recht nach der Schneeschmelze im Winter, wenn er regelmäßig über seine Ufer tritt und zahllose umgerissene Bäume und die Kadaver ersoffener Ochsen und Maultiere bis hinab nach Arbasim an seiner Mündung treibt.
Für die Bewohner des nur kärglich besiedelten Bosquirtales, die im übrigen Almada als humorlose und abergläubische Zeitgenossen verschrien sind, ist die Wildheit des Bosquirs Fluch und Segen zugleich. Einerseits wird der mit Ausnahme weniger Tage im gesamten Jahr furtenlose Strom selbst von den normalerweise keine Furcht kennenden Ferkinas nur äußerst ungern und mit allergrößtem Respekt durchquert, andererseits kommt das Flößen von Holz und Marmörblöcken, wie sie an den Hängen des Raschtuslwalls in allerbester Qualität gewonnen werden, dem sprichtwörtlichen Anbändeln mit Marbo gleich, da in den zahlreichen Stromschnellen, Strudeln und Wasserfällen schon unzählige Flößer ihr Leben lassen mussten.
Die größten Ansiedlungen am nördlichen Stromufer sind das mit angespitzen Palisadenwällen und Gräben umgebene Wildenfest, Tres Vaquas Flacas und Arbasim, im herrenlosen Niemandsland von Transbosquirien (von den Novadis Zul'Djerim genannt) am südlichen Stromufer sind es Blutfels und Shadiz.