Farfanya von Taladur ä. H.
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Domnatella Farfanya Merita von Taladur ä. H. ( 1024 zu Taladur) ist das zweitälteste Kind von Dom Alejandro Honorio von Taladur ä. H. und dessen zweiter Frau Domna Richeza Alegria von Taladur ä. H..
Äußeres
Wie viele der vornehmen Damen Almadas besitzt auch Domnatella Farfanya ein äußerst angenehm zu betrachtenes Antlitz. Meist umspielt ihre Lippen ein Lächeln und ihre grauen Augen blicken neugierig in die Welt.
Stets um ein tadelloses Erscheinungsbild bemüht, trifft man die gutaussehende Domnatella je nach Anlass mal in praktischer, mal in aufwändiger Kleidung an. Doch so praktisch ihre Kleidung auch sein mag, selbst bei wildesten Ausritten würde sie niemals auf Mieder und Kopfbedeckung, und sei es nur in Form eines goldenen Haarnetzes, verzichten. Noblesse oblige. Lediglich wenn sie heimlich die Freiheit des fahrenden Volkes genießt, gönnt sie sich auch in dieser Hinsicht Freiheiten.
Nach dem Verlust ihres Vaters traf man die Domnatella stets in vorwiegend schwarzer Kleidung an, einzig aufgehellt durch aufwändige goldene Stickereien mit dezenten roten Details. Nach ihrer Rückkehr nach Taladur ist sie zwar bei ihrer Farbwahl den Wappenfarben ihrer Familia treu geblieben, doch dominiert bei ihrer Garderobe inzwischen immer öfter Rot als Hauptfarbe.
Sie hat eine Vorliebe für leichte Spitzen und florale Muster sowohl in Gold- als auch in Schwarzstickerei.
Wie bei den meisten almadanischen Domnas ist, sofern Domnatella Farfanya nicht gerade zu Pferde ist, der Fächer ihr ständiger Begleiter.
Auch wenn sie dauerhaft ihren aufwändig gestalteten Siegelring als Zeichen der Verbundenheit zu ihrer Familia trägt, wählt sie den restlichen Schmuck eher zurückhaltend, aber stets passend zum Anlass aus. Lediglich auf ein goldenes Medallion mit einem Daumennagel großen Almadin würde sie niemals verzichten, war dieser Stein, damals gefasst in einen Ring, doch das letzte Geschenk, dass sie von ihrem Vater erhalten hat.
Ihre taillenlangen dunkelbraunen Locken trägt sie für gewöhnlich zu aufwändigen Frisuren geflochten oder gesteckt, stets nach der neusten Mode gehend, gerne mit Schmuckbändern, Perlen oder Haarnetzen verziert.
Curriculum Vitae
Domnatella Farfanya wurde 1024 als zweites Kind ihrer Eltern Alejandro Honorio von Taladur ä. H. und Richeza Alegria von Taladur ä. H. geboren.
Kindheit
Nach der schweren Geburt ihres älteren Bruders Laurentio hatte der Medicus ihrer Mutter wenig Hoffnung gemacht, dass sie jemals weitere Kinder bekommen würde. Umso größer war die Freude ihrer Eltern, als sie am 12. Tag des Phexmondes, nach einer nahezu komplikationsfreien Geburt, ihre gesunde Tochter in die Arme schließen konnten.
Hatte die Angst Domna Richezas um das ungeborene Kind und vor der bevorstehenden Geburt ihre Schwangerschaft dominiert und bei ihr schwere Verlustängste verursacht, so machte sie es sich danach zur Aufgabe ihre Tochter vor allem zu beschützen. Dieser Wunsch führte schließlich soweit, dass sie strikt verbot, dass Farfanya an der Waffe ausgebildet würde. Auch Farfanyas Vater konnte seine Frau hiervon nicht abbringen, versuchte es jedoch auch nur halbherzig. Auch ihm war es lieber seine damals schon sehr emotionale und impulsive Tochter nicht in Duellen oder Gefechten zu wissen. Als Richeza Farfanya auch noch das Reiten verbieten wollte, setzte er sich jedoch durch, war ihm als Offizier der Ragather Reiter doch der Gedanke unerträglich, ein Leben ohne Pferde zu führen. Er scheute keine Kosten und Mühen und ermöglichte Farfanya nicht nur eine hervorragende Reitausbildung, sondern sorgte, als er sah welch glückliches Händchen sie für Pferde hatte, zum Teil sogar höchstselbst dafür, dass sie früh erstes Wissen und Erfahrungen in Zucht und Zuritt sammeln konnte.
Auch wenn Farfanya ihre Pferde schnell das Liebste auf der Welt wurden, verfolgte sie dennoch neidisch die Fechtübungen ihres älteren Bruders. Ihr Vater hatte ihm Ta‘iro, den Sohn eines immer wieder für längere Zeit in ihren Ställen arbeitenden Zahoris, zum Fechtpartner bestimmt, da er bei dem Jungen mehr Talent entdeckt hatte, als bei allen Magnaten- und Kliententöchtern und -söhnen der Stadt. Zudem hatte Ta’iro ein so einnehmendes Wesen, dass er schnell zu einem engen Freund Laurentios und Farfanyas wurde. So konnte sie ihn irgendwann auch überreden ihr heimlich zumindest die grundlegendsten Dinge des Säbelkampfes beizubringen.
Eine weitere Freude in Farfanyas Leben wurde neben den Pferden das Tanzen. In den Tanzstunden der Nobleza und des Taladurer Patriziats zeigte sie hierbei stets so viel Geschick und Anmut, dass sie von den Tanzlehrern oft als strahlendes Beispiel hervorgehoben wurde, was immer wieder zu Neid und Missgunst bei den anderen Domnitas führte.
Durch ihre Freundschaft zu Ta’iro lernte sie zudem noch eine gänzlich andere Art des Tanzes kennen und lieben, die mit ihrer Leidenschaft und ihrer Lebenslust weit besser zu ihrem Charakter passte, als die artigen Hoftänze, die sie im Palacio Torreda beigebracht bekamen: den Lamento.
Als Farfanya neun Jahre alt war, entwickelte ihre Mutter plötzlich einen leidenschaftlichen Hass auf Zahoris und untersagte ihren Kindern den Umgang mit Ta’iro und seiner Sippe. Während Farfanyas jüngere Brüder ihrer Mutter in ihrem Hass nacheiferten, ließen Richezas ältere Kinder sich ihre Freundschaft jedoch nicht verbieten und führten sie heimlich weiter.
Etwa zu dieser Zeit entdecke Farfanya auch, dass die Götter ihr bisweilen kleine Wünsche erfüllen, wenn sie sie darum bat. Sei es, dass Phex sie ungesehen an den Hauswachen vorbeikommen lies oder dass Boron ihre Lehrer für eine Weile einschlafen ließ. Dass diese kleinen Wunder in Wahrheit eine nicht ausgebildete Magische Begabung sind, ahnt sie bis heute nicht.
Jugend
Den Werdegang anderer junger Magnaten ihres Umfeldes verfolgend, die, wie auch ihre Brüder, von ihren Familias an die besten Akademien des Landes geschickt wurden, mehrten sich Wut und Wehmut Farfanyas darüber, dass ihr eine solche Möglichkeit durch die Einwände ihrer Mutter versagt blieb. Zwar standen ihr dauerhaft die fähigsten Hauslehrer zur Verfügung, doch blieb ihre Mutter standhaft, was die Fechtausbildung betraf, was zunehmend zu Streit zwischen den beiden führte. Hinzu kam, dass ihre Mutter ihr selbst eine nichtkämpferische Ausbildung außerhalb Taladurs verweigerte, da sie nicht für längere Zeit von ihr getrennt sein wollte. So fühlte sich Farfanya zunehmend eingesperrt.
Die einzigen Lichtblicke waren für sie die Besuche bei Verwandten, allen voran bei ihrem Vater auf Cumrat, der ihr, wann immer er die Zeit aufbringen konnte, bereitwillig half ihre Reit- und Zureitkünste zu verbessern. So lernte sie von ihm – fernab von den Vorhaltungen seiner Frau - auch die Grundlagen des berittenen Kampfes und der Kriegsreiterei, damit sie auch für diese Zwecke Pferde ausbilden können würde.
Im Jahre 1039, im Alter von 15 Götterläufen, wurde Farfanya mit Sansovino Leovigildo Cavazaro, dem Mundillo der Familia Cavazaro verlobt. Die Eheschließung sollte jedoch ausgesetzt werden, bis ihr älterer Bruder seine Verlobte Milia Nieves Tandori heiraten würde.
Später im selben Jahr brach für Farfanya eine Welt zusammen, als ihr Vater durch die Hand eines Rastullahgläubigen ums Leben kam. Sie war mondelang in Trauer und verließ den Turm nicht. Ihre Mutter, zu sehr in ihrer eigenen Trauer gefangen, vermochte es nicht ihr zu helfen. Ihre Cousine Gunivera, auf Grund des großen Altersunterschiedes eher so etwas wie eine Großmutter für Farfanya, war ihr in dieser Zeit eine große Stütze, so dass Farfanya 1040 schließlich wieder in ihr Leben zurückfand.
Durch ihre Gespräche mit Domna Gunivera auf die Idee gebracht, rief Farfanya den heimlichen Tanzunterricht, den die Magnatensprösslinge in Guniveras Jugend von einer in Taladur ansässigen Zahori erhielten, wieder ins Leben und brachte Ta’iro dazu, sie und die anderen Jugendlichen der Oberschicht Taladurs, wann immer er in der Nähe war, im Lamento zu unterrichten.
1041 führte eine Querella zwischen der Familia ihres Verlobten und einer mit der Familia seiner Verlobten verbündeten Familia zur Auflösung der Verlobung Domnatella Farfanyas und Domnito Sansovinos. Farfanya war am Boden zerstört, meinte sie in ihm doch ihre große Liebe und ihr Glück gefunden zu haben.
Fernab von Taladur
Als nicht einmal drei Monde nach der Lösung ihrer Verlobung die Verlobung Sansovinos mit Domnatella Blanca bekannt gegeben wurde, hielt Farfanya es nicht mehr in Taladur aus und beschloss die Stadt zu verlassen.
Da Farfanya damit drohte, sich ansonsten in jedes sich bietende Duell zu stürzen – ungeachtet ihrer fast nicht existenten Fechtausbildung – sah ihre Mutter sich genötigt, dem Drängen ihrer Tochter nachzugeben. Doch stellte sie die Bedingung, dass Farfanya alle paar Monde für einige Tage zurückkehren und sich mit ihr in der Öffentlichkeit zeigen musste, damit es nicht zu Gerede käme, ob ihr plötzlicher Weggang gar mit einer Schwangerschaft zusammenhinge.
Ihrer Familia gegenüber behauptete Farfanya Verwandte und Freunde der Familia zu besuchen. Dies tat sie auch wirklich, doch kam es ihr in Wahrheit auf die Wegstrecken dazwischen an, die sie mit Ta’iro und dessen Sippe, verkleidet als eine von ihnen, verbrachte und die sie stets so weit wie möglich ausdehnte.
Diese Reisen nutzte sie intensiv um an ihrem Tanz, ihrem Auftreten und ihrer Ausstrahlung zu feilen, hatte sie sich doch geschworen, dass kein Mann sie jemals wieder so schnell ersetzen können sollte, wie Sansovino. Und mit Ta’iro hatte sie dafür genau den richtigen Lehrer. Ihre Fortschritte probierte sie an so manch einem Fellachen und Bürgerssohn aus, wobei sie merkte, dass auch Rahja sie bisweilen segnete, wenn sie sie darum bat.
Auch an ihren Fechtkünsten arbeitete sie ein wenig, wobei sich sehr zu ihrem Verdruss zeigte, dass sie dafür bei weitem nicht so viel Talent besaß, wie für das Tanzen.
Zurück in Taladur
1043 kehrte Domnatella Farfanya einen Mond vor ihrem 19. Tsatag nach Taladur zurück, was sie mit einem Ball an ihrem Tsatag im Teatro de los Suenos feierte. Hierbei kam es zu einem Streit mit ihrem ehemaligen Verlobten und dessen Frau, der in einem Duell zwischen Farfanya und Sansovino gipfelte.
Charakter
Domnatella Farfanya ist eine sehr emotionale junge Frau, die zu impulsivem Verhalten neigt, ihre Gefühlsausbrüche jedoch oft schnell bereut, gerade, wenn sie jemanden damit ungerechter Weise verletzt hat. Dieses rege Gewissen bedauert sie sehr, ist es doch – will man im almadanischen Mächtespiel etwas erreichen – äußerst hinderlich.
Sie hasst kaum etwas so sehr wie Langeweile, was bisweilen dazu führt, dass sie Wagnisse eingeht, die sie in schwierige Situationen bringen könnten oder in angespannten Situationen eher eskalierend als deeskalierend eingreift. So hat sich schon manch einer ihrer Verehrer plötzlich in einem Duell gegen einen Kontrahenten gefunden, den er eigentlich lieber nicht herausgefordert hätte.
Stimmen der Nobleza über Farfanya von Taladur ä. H.
"Die schönste Frau Almadas? Wahrscheinlich nicht… aber wenn sie Euch anlächelt, dann vergesst Ihr, dass Ihr je eine andere Frau gesehen habt."
- almadanischer Junker, der aus Rücksicht auf seine Frau nicht namentlich genannt werden möchte
"Meine geliebte Schwester bedauert noch immer, dass ihr unsere Eltern verwehrt haben Taladur zu verlassen, um andernorts eine Ausbildung anzutreten. Und dabei bemerkt sie nicht, dass sie schon lange etwas geworden ist, dass so viele niemals werden, egal wo und was sie lernen …ein guter Mensch!"
- Dom Laurentio von Taladur ä. H.
Weitere Stimmen über Farfanya von Taladur ä. H.
"Ihr findet keine Domna, die so großherzig ist wie sie. Und sie verlangt nichts für ihre Gaben… aber glaubt mir, wenn sie dereinst meine Hilfe brauchen sollte… ich werde nicht zögern!"
- Bettler Taladurs
"Sie verbringt ihr Leben in einem düsteren Streitturm, umgeben von Mauern. Dabei liebt sie die Freiheit und die Abwechslung. Sie tanzt artige Schreittänze, dabei hätte sie das Zeug zu einer Hazaqi… wie sehr wir uns doch einschränken lassen, um den Erwartungen derer gerecht zu werden, die wir Familie nennen."