Familia von Streitzig ä. H.
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Die Familia von Streitzig ä. H. ist einer der mächtigsten Adelsfamilias im Königreich Almada.
Historie
Nachdem die
großen rivalisierenden Adelsgeschlechter Almadas Jahrhunderte lang um Einfluss, Lehensland, Pfründe und Privilegien gestritten haben, scheint das Land heute aufgeteilt unter etwa einer Handvoll überlebender mächtiger Magnatenfamilias.
Die derzeit wohl bedeutsamste und einflussreichste unter ihnen (auch wenn dies von allen anderen Adelssippen sofort bestritten werden würde) ist zweifellos die inzwischen reichsweit verzweigte Familia von Streitzig, deren Angehörige zumeist nicht nur durch ihr Wappen und Temperament offenbaren, wessen Landes Kind sie sind ...
Eng blutsverwandt mit dem amtierenden Kaiser wie auch mit dem alten Kaiserhaus derer von Almada, findet man die Angehörigen der Familia am Kaiserhof und an Grafen- und Pfalzgrafen-Höfen ebenso vertreten, wie im General-Commando der Königlichen Wehr.
Bis 1034 stand der Soberan des nach wie vor in seinem Stammland ansässigen älteren Zweiges des Hauses, der listige Politiker und Machtmensch Graf Praiodar der Ältere, dem jugendlichen Mondenkaiser Hal II. als Ratgeber zur Seite; streng und unnachgiebig gebot er nicht nur über die Grafschaft Yaquirtal, sondern auch über seine Nachmaligen und alle übrigen Mitglieder des Hauses, die seinen Weisungen Folge leisten mussten, so sie nicht aus der Erbfolge, die sich nach dem uralten Erbfolgerecht der Streitzig richtete, und dem Verbund der Familia verstoßen werden wollten.
Während seine älteste Tochter Rohalija, Ehegemahlin des Ragather Grafen Brandil von Ehrenstein, sich seiner Traviabunds-Politik ebenso fügte, wie der ältere Sohn Galenot, Edler zu Sherbeth und Gemahl der Cumrater Pfalzgräfin Caldja von Jurios, war der jüngste Sohn und Erbe Gendahar, Gräflicher Vogt des Thangolforsts, für seine Brautvorschläge weniger zugänglich, wobei er immer neue Ausreden fand und den offenen Bruch mit seinem Vater und Familienpatriarchen stets vermeiden konnte. Inzwischen ist Dom Gendahar selbst zum Grafen von Yaquirtal aufgestiegen.
Die Streitzigs besitzen neben mehreren Burgen und Jagdschlössern auch einen imposanten städtischen Palacio in Ober-Punin mitsamt einigen Privatstraßen rundherum, in denen beinahe ausschließlich Bedienstete des Hauses wohnen.
Mit der temperamentvollen Comtessa Romina Alba (der Tochter Rohalijas und Graf Brandils) und dem am Kaiserhof erzogenen Valdemoro (dem Sprössling Gendahars und Rinaya di Madjanis), wächst bereits die nächste Generation der Großfamilie heran, so dass der Fortbestand des Geschlechtes gesichert scheint. Vor wenigen Jahren hatte jener noch auf Messers Schneide gestanden, als der Soberan Praiodar selbst von den antagonistischen Familias von Rebenthal und Al'Shirasgan überfallen und verschleppt worden war, denen man darauf die Blutsfeindschaft erklärte. Inzwischen mussten die Feinde der Streitzigs hierfür die Zeche zahlen: Anklam Al'Shirasgan und Maqueda von Rebenthal wurden im Verlauf der Großen Yaquirtaler Blutfehde getötet, Castillo Rebenthal bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Erbfolgerecht der Familia von Streitzig ä. H.
Auch wenn sie selbst ihren uralten Stammbaum als einen Beweis für die Gunst der Zwölfe ansehen, verweisen nüchterne Stimmen auf einen ganz anderen Umstand, der den Grundstein für das lange Überleben der Streitziger gelegt haben könnte: Die Erbfolgeregelung. Das Hausgut der Streitzig unterliegt nicht der üblichen Primogenitur, der Erbfolge des Mundillos. Es wird auch nicht zwischen den Nachkömmlingen aufgeteilt, was im Laufe der Jahrhunderte zu einer Zersplitterung des Besitzes geführt hätte. Stattdessen werden die Besitzungen in einer Treuhand, dem sogenannten Fideikommiss, zusammen gefasst, der von dem jeweiligen Soberan des Hauses und diesem treu ergebenen Familienmitgliedern verwaltet wird.
Die Bestimmung des Oberhaupts erfolgt auf Lebenszeit durch Wahl im Familienkreis. Dabei ist das komplizierte althergebrachte Wahlrecht einzuhalten, nachdem die volljährige Person, die in der Erbfolge zuerst steht, sechs Stimmen, die zweite fünf Stimmen und die weiteren Personen vier, drei, zwei und eine Stimme haben, wobei die Wahl beendet ist, sobald ein Quorum von zwölf Stimmen erreicht wird. Minderjährige (unter 15 Jahren oder soweit die Knappenschaft noch nicht vollendet wurde) können nicht mit abstimmen, auch nicht vertreten durch ihre Eltern.
Mit dieser Regelung soll sichergestellt werden, dass die weiteren Familienangehörigen in die Bestimmung des Nachfolgers eingebunden werden und treu zu ihrer Familia stehen – und nicht etwa einen Teil des Erbes für sich selbst verlangen. Zudem soll erreicht werden, dass nicht allein der Zufall der Erstgeburt entscheidet, sondern dass durchaus davon abgewichen wird, wenn die Mehrheit der Familienmitglieder eine andere Person als würdiger und fähiger erachtet.
Zwar konnte diese erbrechtliche Konstruktion nicht verhindern, dass sich im Lauf der Jahrhunderte zwei Nebenlinien abgespalten und das mittlere und das jüngere Haus der Streitzig begründet haben. Auch gab es immer wieder einzelne Familienmitglieder, die das von ihnen verwaltete Teil des Hausguts einem Landesfürsten als Lehen angetragen haben – was von den Herrschenden meist gern angenommen wurde, auch um die Macht des Hauses einzuschränken.
Doch im Lauf der Zeit haben sich im Streitzig’schen Fideikommiss umfangreiche Güter angesammelt. Diese liegen zwar über alle Provinzen des Reichs verstreut, aber die Kaiser konnten sich stets darauf verlassen, dass die Streitzig im Kriegsfall eine Vielzahl von Rittern stellen konnten. Erst mit der Einführung der Garderegimenter durch Kaiser Reto, selbst ein Streitzig, rückte die Macht der Ritterschaft in den Hintergrund, und somit auch die des Hauses Streitzig. Um so mehr versucht das Haus nun erneut, in den Besitz bedeutender Lehen zu gelangen – mit Erfolg.
Die Erbfolgeregelung hat gerade in jüngeren Jahren zu überraschenden Wendungen geführt:
In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurde das ältere Haus von Koron angeführt (bis 957 BF). Dieser hatte fünf Kinder; die ältesten beiden wurden jedoch in den Jahren des Richtblocks von Kaiser Perval hingerichtet, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Doch Koron hatte noch drei weitere Kinder gezeugt: Wenghild (912-952), Gissolk (914-977, der Vater Kaiser Retos) und, aus der Ehe des hochbetagten Koron und seiner zweiten Gemahlin stammend, Mera (938-1013). Da Wenghild vor ihrem Vater in Borons Reich eintrat, folgte Gissolk diesem als Soberan des Hauses.
Nach dessen Tod folgte Wenghilds Sohn Raimund, der aber fünf Jahre später in einem Duell von seiner Gemahlin, Fürstin Solivai von Harmamund, getötet wurde. Obwohl der zweite in der Erbfolge, Storko von Gareth-Streitzig (geb. 952) die Unterstützung seines Bruders, also des Kaisers, genoss, konnte er sich bei der Wahl nicht gegen seine Tante Mera durchsetzen. Die damals erste in der Erbfolge, Aldessia von Rabenmund-Streitzig, Storkos Nichte, war eine Novizin der Traviakirche und enthielt sich der Stimme - die sie zuvor Storko versprochen hatte - nachdem Mera aufgedeckt hatte, dass Storko wenige Jahre zuvor ein außereheliches Kind mit einer Elfe gezeugt hatte (Golambes von Gareth-Streitzig, geb. 979 BF). So konnte Mera mit Hilfe ihrer beiden ältesten Söhne Gernot (958-1011) und Praiodar (geb. 963) das Quorum von zwölf (5+4+3) Stimmen erreichen.
Bei der Wahl von Meras Nachfolgers im Jahr 1013 wollte Aldessia ihren Sohn Cordovan an der Spitze des Hauses sehen. Doch dieser zog den Kürzeren, obwohl seine Mutter und er die beiden ersten Plätze in der Erbfolge einnahmen und über elf (6+5) Stimmen verfügten. Storko von Gareth-Streitzig (vier Stimmen) belohnte Praiodar von Streitzig ä. H. für seine Treue zum Kaiserhaus in der Answinkrise. Zusammen mit Praiodars drei Stimmen und denen seiner vier Kinder (2+1+1+1) konnte Praiodar das Quorum von zwölf Stimmen erreichen.
Stammtafel der Familia von Streitzig ä. H.
[...]
- Anwen von Streitzig ä. H. (562-650) oo 604 León II. de Vivar y Viryamun (589-665)
[...]
- Theorok von Streitzig ä. H. (602-668) oo 634 Catalina de Vivar y Braast (618-649)
- Theoram von Streitzig ä. H. (634-703)
[...]
- Koron von Streitzig ä. H. ( 957) Soberan
- [Mundilla/o]
- [Zweitgeborene(r)]
- Wenghild von Streitzig ä. H. (912-952)
- Raimund von Streitzig ä. H. (941-982) Soberan oo Solivai von Harmamund (949-983)
- Gissolk von Streitzig ä. H. (914-977) Soberan oo Zerline von Gareth
- Reto von Gareth Kaiser (940-993)
- Samia von Gareth (951-995)
- Storko von Gareth ( 952)
- Mera von Streitzig ä. H. (938-1013)
- Gernot von Streitzig ä. H. (958-1011) Graf von Rommilys
- Praiodar von Streitzig ä. H. (963-1034) Graf von Yaquirtal, Soberan
- Rohalija von Streitzig ä. H. ( 983) oo Brandil von Ehrenstein ä. H. ( 976) Graf von Ragath
- Concabella von Ehrenstein-Streitzig ( 1009) Herzogengemahlin der Nordmarken
- Rahjada von Ehrenstein-Streitzig ( 1010) Landedle zu Valpoglück und San Therbûn
- Romina von Ehrenstein-Streitzig ( 1011) Caballera zu Ragath
- Galenot von Streitzig ä. H. ( 988) Medicus oo Caldja von Jurios Pfalzgräfin von Cumrat
- Gerhild von Streitzig ä. H. (988-1027)
- Gendahar von Streitzig ä. H. ( 992) Graf von Yaquirtal - Rinaya di Madjani (996-1025) Ratsmeisterin von Punin
- Valdemoro von Streitzig-Madjani ( 1024)
- Ardor von Streitzig ä. H. oo Curuna von Culming zur Taubenau (970-1021) Baronin von Culming
- Stordan von Culming ( 996) Baron von Culming, Cronrat
- Leonato von Culming ( 998) Baron von Inostal (umstritten)
- Daria von Culming ( 1000)
- Radmon von Culming
Nicht eingeordnet:
- Vibora Rosaria von Streitzig ä. H. 1008 Adjutantin des Ksl. Zeremonienmeisters
- Hesindia von Streitzig ä. H. Edle zu Marvalosa
- Cassamira von Streitzig ä. H. ( 1029 BF), ehemalige Obristin der Puniner Rabenschnäbler, gefallen in der Schlacht von Morte Folnor