Chronik.Ereignis1033 Feldzug Khahirios 02

Aus Almada Wiki
Version vom 15. März 2015, 19:51 Uhr von León de Vivar (Diskussion | Beiträge) (links)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Khahirios, 14. Praios1033 BF, vormittags

Felder vor Khahirios

Autor: Boraccio D'Altea

Paolo stand in der ersten Reihe. Stolz hielt er seinen Spieß aufrecht und versuchte entschlossen auszusehen. Er schielte rüber zu den Sturmfalken, dem kampferprobten Terzio von Dom Boraccio, die neben seinem eigenen Banner angetreten waren. Eines Tages mochte er auch dazu gehören, bis dahin musste er mit der Landwehr ziehen. Jedes Kind kannte die Geschichten vom dem Junker aus Aracena und seinen eisernen Mercenarios, wie sie die Menschenfresser im letzten Jahr besiegt hatten, die Angst und Schrecken über das Land gebracht hatten. Und nun die Wilden aus den Bergen! Mord un Totschlag verbreiteten sie, so sagte man. Aber als der Aracener wieder zum Heerzug rief, da eilten sie alle zu den Waffen. Wenn der Condottiere sie anführte, dann würden sie es den Heiden schon zeigen!

Endlich hatte sich das versammelte Heer formiert. Die Sergeanten hatten halbwegs Ordnung in die Haufen gebracht und sogar die Landwehr stand in halbwegs geraden Linien. Paolo schaut gebannt auf das Stadttor, wo nun einige Reiter erschienen. Die Gestalt des Araceners war unverkennbar. Der Condottiere war komplett in Eisen gehüllt, nur sein Kopf war unbedeckt. Die zahlreichen Narben und die Augenklappe zeugten von den zahlreichen Schlachten, die der Condottiere bereits geschlagen hatte. Der Junker lenkte sein Ross, einen prächtigen Yaquirtaler Hengst mit seidig schwarz glänzendem Fell, der vor Kraft nur so strotzte, vor die versammelte Front der angetretenen Streiter. Paolo bemühte sich ordentlich Haltung anzunehmen, als der Heerführer die angetretenen Banner musterte.

Sein Blick wandte sich allerdings von dem Aracener ab, als eine weitere Reiterin ihr Pferd neben ihn lenkte. Ihr Rappen glich dem Dom Boraccios fast bis aufs Haar, über einer geschwärzten Rüstung trug sie einen grauen Wappenrock, den schwarze Schwingen und das Boronsrad zierten. Die dunklen Haare waren streng zu einem Zopf zusammen gebunden. Aber ihr Gesicht ... bei Rahja, das war gewiss die schönste Frau, deren Antlitz Paolo jemals erblickt hatte! Seinen Kameraden war die hübsche Golgaritin ebenfalls nicht entgangen, wie er an dem Gemurmel um ihn herum bemerkte. "Wer ist das?" "Kommt die mit? Die kann gerne in meinem Zelt übernachten!" "Träum weiter, das ist das bestimmt ein Alveraniar?" Ihr Sergeant beendete schließlich die Unruhe "Sscht! Ruhe im Glied! Der Capitano redet!"

Tatsächlich ritt Dom Boraccio näher an die angetretene Truppen ran, damit er besser zu verstehen war. "Her gehört! Die Zeit zum Faulenzen ist vorbei! Wie Ihr alle schon gehört habt sind die blutsaufenden Heiden aus den Bergen herab gestiegen und verheeren die Lande östlich von hier. Das ist kein einfacher Raubzug, wie sie es sonst machen. Diesmal ziehen sie durch die Lande um zu morden, zu plündern und zu brandschatzen! Nichts und niemand ist vor ihnen sicher. Sie brennen die Dörfer nieder, treiben das Vieh weg, sie schänden die jungen Frauen und verschleppen sie in die Berge, die Männer und die Alten aber erschlagen sie oder opfern sie ihren Blutgötzen! Zurück lassen sie nichts als verbrannte Erde. Die meisten Dörfer im Osten sind niedergebrannt, die Menschen dort sind geflüchtet oder tot. Aracena ist belagert, wer konnte hat sich in das Castillo gerettet. Weiter im Süden das gleiche ... Kornhammer und Selaque wurden genau so überrannt wie Khahirios, der ganze Osten Almadas brennt!" Er machte eine kurze Pause, um seine Worte sacken zu lassen, bevor er fort fuhr. "Hilfe wird kommen, aber Marschall Gwain von Harmamund braucht Zeit, um das Heer zu sammeln. Zeit, die Aracena nicht hat, Zeit die Khahirios nicht hat, denn wenn erst mal nichts mehr zum plündern dann ist werden diese Bestien weiter in den Westen ziehen! Darum ist es nun an uns, diesen marodierenden Horden entgegen zu treten! Es ist an uns, unseren schwer bedrängten Brüdern und Schwestern im Osten zu Hilfe zu eilen! Es ist an uns diese mordenden Heiden zur erschlagen wie tollwütige Hunde und sie zurück in die Berge zu hetzen! Und bei den Zwölfen, das ist es was wir tun werden! Wir werden sie jagen, wir werden sie stellen und wir werden sie zu Boron schicken! Pardon wird weder erbeten noch gewährt! Kapitulation ist keine Option, denn wer den Heiden lebend die Hände fällt wird unter unvorstellbaren Martern ihren blutsaufenden Götzen geopfert werden. Aber der Sieg ist uns gewiss, denn die Zwölfe sind mit uns! Praios Licht wird uns den Weg leuchten, die Leuin wir unsere Herzen stärken und unseren Schwertarm führen, die gütige Peraine wird unsere Wunden heilen und der Herr Boron wird über unsere unsterblichen Seelen wachen. Seid standhaft, haltet die Reihen und befolgt Eure Befehle, dann werden die Wilden fallen wie Kornähren unter der Sense des Schnitters! Und nun genug geredet, es ist Zeit den Barbaren zu zeigen, daß niemand ungestraft unsere Lande überfällt!"

Boraccio zog seinen Säbel blank und reckte ihn in die Höhe. "Vivat Almada!"

"VIVAT! VIVAT! VIVAT!" antwortete es aus hunderten Kehlen.


Chronik:1033
Der Ferkina-Feldzug
Teil 02