Falkenburg
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Die Falkenburg ist der Stammsitz der Familia Ida und thront über dem Hauptort der Baronie. Der zuletzt unter 'Hexerbaron' Elvek Idas Vorgänger erheblich erweiterte Palast ist einer der bedeutenderen in Caldaia. Dies liegt neben der bewegten Geschichte der Anlage auch an ihrer strategischen Bedeutung nahe der Reichsstraße und der caldaïschen Pforte.
Beherrscht wird die Falkenburg durch Gesinde- und Gästehaus, vor allem aber durch den langgestreckten Palas mit dem Bergfried am Rand einer steilen Klippe. Der Turm beherbergte lange das Alchimistenlabor Baron Elvek Idas. Von hier hat man einen weiten Blick über das Auf und Ab der Gassen und die dem Markt vorgelagerten Höfe. Gleichzeitig meint man von der Wehrmauer aus bereits das rot- und purpurfarbene Land Caldaias - oder das Grün des Sumiswaldes - zu erahnen.
Die Ursprünge der heutigen Burg liegen im dritten Jahrhundert, in der Regierungszeit des Barons Sighelm von Brig-Lo. Allerdings zogen sich die Bauarbeiten bis in die letzten Lebensjahre seines Urenkels Urban. Durch diesen Umstand und einige weitere Ausbauten präsentiert sich die Burg als eine - erstaunlich harmonische - Mischung verschiedener Baustile. Zumindest behaupten das Lieder mancher Spielleute.
Unter der Burg findet man freilich - genau wie im Markt Yasamir selbst - noch weitaus ältere Besiedlungsspuren. Sie gehen bis ins neunte Jahrhundert vor Bosparan - also den Kämpfen gegen die Zwerge am Oberen Yaquir mit der Zerstörung des Vorpostens Yaquirofons (Yaquirquell) zurück. Weitere Trümmerschichten stammen aus der Zeit nach der Ersten Dämonenschlacht und dem mühsamen Wiederaufbau im Neuen Reich. Das hat zu - nicht ganz unwahren - Gerüchten über alte Tunnel unter dem Burgberg geführt. Auch die Baronsfamilie kennt natürlich die Geschichten, hat sich allerdings bislang nicht zu einer Erforschung durchringen können und lieber wie ihre Vorgänger aus Angst um Leib und Leben instabile Zugänge gesperrt.
Der letzte, von dem verbürgt ist, dass er sich näher mit den unterirdischen Gewölben beschäftigt hat, war Elvek Idas Vorgänger Helmbrecht von Ginsterhag - wegen seines Verfolgungswahns von den Yasamirern nur Dom Wahnfried genannt. Manch einer ist bis heute der Meinung, dass die wahnhaften Züge, die die letzten Jahre seiner Herrschaft geprägt haben, von Entdeckungen dort herrühren. Das ging bis zu Vermutungen, der anfangs durchaus beliebte Baron sei von dem Geist eines Kriegsfürsten aus den Dunklen Zeiten besessen. Es sei angemerkt, dass die - in Yasamir eher unbedeutende Praioskirche - sich zu Erkenntnissen in dem Fall nie geäußert hat. Befeuert wird Diskussion aber durch den Umstand, dass es mit Elvek Ida eines Elenviner Beherrschungsmagiers bedurfte, um den alten Baron endgültig von der Burg und aus dem Amt zu vertreiben.