Familia Aranjuez

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Familia Aranjuez
Wappen: Famiglia-Aranjuez.jpg
Silberner Rabenschnabel auf schwarzem Grund
Wahlspruch: "Dulce et decorum est pro patria mori." [Bosp.: Süß und ehrenvoll ist's für die Heimat zu sterben.]
Ursprung: Erste urkundliche Erwähnung im Jahre 293 BF als Ritter und Gefolgsleute der Grafen von Ragath
Stammsitz: Junkergut Aranjuez
Schutzpatrone: San Telo
Soberan: Hernán Eslam von Aranjuez
Bedeutende Mitglieder: Tego Gonzago Colonna
Bedeutende Ahnen: Lope Calderon d'Aranjuez (Berühmter Maler der späteslamidischen Epoche), Talfan Eslam von Aranjuez (Marschall Almadas unter Kaiser Valpo)
Größe: Klein
Verbreitung: Ragatien und im Yaquirbruch
Beziehungen: Ansehnlich
PHE.png Finanzkraft: Ansehnlich

Die Familia Aranjuez ist ein altes Ritter- und Junkergeschlecht aus Ragatien, dessen Wohl und Wehe stets eng mit der Historie Almadas verknüpft war. Nachdem man ob der wiederholten answinistischen Eskapaden des Soberans zuletzt einen schweren Stand hatte, scheint es nun so, als würde sich die Zukunft des Hauses im Yaquirbruch entscheiden.

Die Geschichte des Hauses Aranjuez

Im Dunkel der Geschichte

Das Haus Aranjuez, ursprünglich wahrscheinlich tulamidischer Abkunft und eingewandert in den Zeiten des Emirats Al'Mada, ging einstmals aus dem ragatischen Rittergeschlecht Colonna hervor, dessen Streiter sich, so will es zumindest ein altes Pergament in den Familienchroniken, während der Ragather Blutfehde als Gefolgsleute der Familia von Ragathsquell hervor taten. Wiewohl es sich bei jenem zeitgenössischen Bericht um eine Abschrift aus späteren Zeiten handelt - und deren Wahrheitsgehalt somit durchaus anfechtbar zu nennen ist - scheut sich seit Jahr und Tag kein Aranjuez, als offizielle Geburtsstunde der Familia jenen ruhmreichen 7. Rondra des Jahres 80 BF zu nennen.

Erste urkundliche Erwähnung unter den Ratsfürsten von Punin

Genau wie die Geschichte des Geschlechts zumindest nach eigener Lesart durchaus blutig begonnen hatte, setzte sie sich in den folgenden fehdefreudigen Jahrzehnten auch gleichermaßen fort, sodass die Familienchronik so manchen Colonna zu nennen wusste, der in jener Zeit vorzeitig vom Herrn Boron abberufen wurde. Entsprechend handelt es sich dann auch bei der ersten unzweifelhaften urkundlichen Erwähnung um die Rechnung eines Puniner Kaufherrn, dessen Waren während einer der zahlreichen Querellas zu Schaden kam, im Jahre 293 beglaubigt vom Secretarius des Ratsfürsten Yahud al'Kasims und noch heute als Abschrift in den Archiven der Capitale zu finden.

Solchermaßen beteiligte man sich in jener Zeit nur allzu ausgiebig an der allseits verbreiteten Haderliebe, sodass es wenig wundert, dass keinem der Aufstieg aus den Reihen der Ritterschaft gelang. Im Gegenteil fällt so mancher damalige Familienstammbaum bedenklich schmal aus, sodass man sich offensichtlich nicht selten Sorgen über den Fortbestand der Colonnas machten musste.

Die Priesterkaiser und das Haus Aguilon - Jahrzehnte der Ruhe und tiefer Fall

Dass kriegerische Natur und Streitlust nicht zwingend mit einem tiefem Rondraglauben einher gehen müssen, bewiesen die Colonnas in der einhundertdreißig und ein Jahr währenden Herrschaft der Priesterkaiser, wo sie weder auf Seiten der Sonnengebieter, noch auf Seiten der Aufständischen in Erscheinung traten.

Erst unter der als allzu friedlich verschriehenen Familia de Aguilon gelang es ihnen ironischerweise, den einen oder anderen Posten zu ergattern, sodass sich das Rittergeschlecht zeitweise sogar einer gewissen regionalen Bedeutung erfreute.

Diese und sämtliche Ambitionen waren freilich dahin, als im Jahre 545 die Zweite Ragatisch-Yaquirtaler Blutfehde ausbrach, in deren Verlauf die Familia als Vasallen des Grafen Bugos von Ragath beinahe ausgelöscht wurde. Und obgleich schon gar nicht mehr auf dem Blutfest von Aguilon vertreten, gehört der Schlachtruf 'Gedenket des 13. Ingerimm!' auch heute noch zu den häufig gewählten Worten, wenn ein Aranjuez gegen einen Yaquirtaler antritt. Der darauf folgende Fall in die Bedeutungslosigkeit sollte immerhin bis ins Zeitalter der Eslamiden andauern.

Wiederaufstieg und Blütezeit - Junker unter den Eslamiden

Erst mit dem Ritter Fadrique Álvarez Colonna erhob sich die Familia wieder aus den Schatten der Geschichte. Zurückgekehrt aus dem Unabhängigkeitskrieg des Lieblichen Feldes wurde dem Almadaner Dragoner im Jahre 752 aufgrund seiner Verdienste das Junkergut Aranjuez zum Lehen gegeben. Da es Kaiser Eslam IV. gewesen war, der die Colonnas in den Junkerstand erhoben hatte, finden sich zu dessen Ehren seither zahlreiche Abkömmlinge dieses Namens in den Stammbäumen des Hauses Aranjuez. Der Name Colonna hingegen verschwand, von Bastarden abgesehen, immer mehr, blühte das Junkergeschlecht unter den Eslamiden doch dergestalt auf, dass man seine Vertreter bald nur noch in Verbindung mit jenem Lehen nannte.

So erfreuten sich die Aranjuezer Falken- und Pferdezucht bald eines überregionalen Rufes, sodass man heute stolz auf drei Erzzuchtmeister aus jenen Tagen zurück blicken kann. Ein Aranjuez gelangte gleichfalls als Fürstlicher Mundschenk zu hohen Ehren, sodass man von diesem bei Hofe so erfolgreichen Zweig bald nur noch als der 'Puniner Linie' sprach. Einen glanzvollen Höhepunkt erreichte jene Blütezeit mit dem Schaffen von Lope Calderon d'Aranjuez, einem bekannten Maler der späteslamidischen Epoche, der sich vor allem mit dem Gemälde 'Die Übergabe von Arivor' unsterblich machte.

Nicht nur stellte man auch mehrfach den gräflichen Burgvogt zu Ragath. Es wurden freilich auch die kriegerischen Ursprünge zu keiner Zeit vergessen, sodass sich stets zahlreiche Sprösslinge des Hauses Aranjuez als Offiziere in der fürstlichen und kaiserlichen Wehr fanden. Viele von ihnen hatten - nicht gerade zum Nachteil des eigenen Gestüts - die Kaiserliche Lehranstalt für Reiterei und Pferdezucht zu Ragath absolviert, und dienten gleich ihrem Urahn im mittlerweile 'Ragather Schlachtreiter' geheißenen Regiment. Jenes wurde dann auch bereits von einem Urenkel desselben erstmalig kommandiert (wiewohl seine glänzende Karriere in der Großen Havarie ein vergleichsweise unrühmliches Ende nahm), und Talfan Eslam von Aranjuez brachte es unter Valpo dem Trinker gar bis zum Marschall Almadas.

Niedergang während der Kaiserlosen Zeiten

Jedoch, wer hoch aufsteigt, der vermag auch tief zu fallen, so auch das Haus Aranjuez. Tief verstrickt in die Erbfolgekämpfe der 'Kaiserlosen Zeit' blutete die 'Ragatische Linie' einmal mehr in Krieg und Fehde aus, wohingegen die 'Puniner Linie' 930 beinahe geschlossen dem Blutigen Rotz zum Opfer fiel.

Der Tiefpunkt war zweifellos erreicht, als mit den Zwillingen Gonzalo und Gonzago zwei Abkömmlinge des einstmals stolzen Rittergeschlechtes als berüchtigte Söldnerhauptmänner unter dem selbsternannten Kaiser Barduron von Gareth und dessen Sohn Perval dienten.

Solchermaßen beinahe auf den Status von Raubrittern herabgesunken, lebte es sich immerhin recht ungeniert, sodass sich auch heute noch manch schönes Stück aus den firunwärtigen Provinzen im Besitz der Familia befindet, ohne dass man präzise zu erklären vermag, wie es denn dorthin gelangt sei. Ähnlich verhielt es sich auch mit der Braut Gonzagos, Simanca Rinaya von Streitzig, die, obschon eines unbedeutenden Zweiges nämlichen Hauses entstammend, doch im Ansehen deutlich über ihrem Gemahl stand, sodass stets gemunkelt wurde, diese Heirat sei nicht gänzlich freiwillig zustande gekommen.

Nachdem freilich Kaiser Perval, immerhin schon bald mit dem Beinamen 'der Grausame' betitelt, mehr und mehr Menschen, darunter auch zahlreiche Gefolgsleute und Familienangehörige, dem Richtblock überantwortete - Gonzalo verlor 935 sein Haupt aufgrund angeblichen Hochverrats, mutmaßlich des einzigen Kapitalverbrechens, dessen er sich in seinem Leben nicht schuldig gemacht hatte - zog sich die klein gewordene Familia wieder mehr und mehr auf ihre Güter zurück.

Die letzte Fürstin und Reto von Gareth - Zeit der Konsolidierung

In den folgenden Jahrzehnten trat man entsprechend kaum nennenswert in Erscheinung. Erst unter Fürstin Solivai von Harmamund tat man sich wieder, wo sonst als in fürstlichen Wehr, hervor. Auch der berühmte Ausspruch Kaiser Retos über die Almadaner ( 'Geier sind die allesamt - doch niemals Vasallen!' ) soll nicht zuletzt auf Delilah von Aranjuez und deren Familienwappen gemünzt gewesen sein, und spätestens seit diesen Tagen zählt man sich stolz zu den vehementesten Opponenten einer allzu starken kaiserlichen Zentralmacht - und das, obgleich zwei Sprösslinge des Hauses für des Kaisers Ambitionen auf Maraskan gefallen waren.

Als im Jahre 995 Federigo Rafik von Aranjuez seinem bei der Rückeroberung von Tuzak gefallenen Vater als Soberan und Junker von Aranjuez nachfolgte, schien es zunächst, als würde sich das Schicksal endgültig wieder zum Besseren wenden. Begabt und treu zu Kaiser Hal stehend, schien dem ob des Erbes jung aus den Reihen der Ragather Schlachtreiter Ausgetretenen eine glänzende Karriere vorherbestimmt, und das Amt des Bandalarius des Königreiches wurde allgemein nur als eine Zwischenstation zu noch höheren Ehren angesehen - wären da nicht die Umtriebe eines Answin von Rabenmunds gewesen, welche die Familia Aranjuez spalten und für einen abermaligen, tiefen Fall sorgen sollten.

Answinistische Verstrickungen der jüngeren Geschichte

Gegen Ende des Jahres 1010 hatte Answin von Rabenmund nach dem Verschwinden Kaiser Hals im Bornland nach der Kaiserkrone gegriffen, was auch in Almada nicht ohne Folgen bleiben sollte. Wie andererorts auch konnte sich der Usurpator vor allem auf den mit Kaiser Hal und insbesondere seiner Lehnspolitik unzufriedenen alten Adel stützen, wohingegen vor allem die Profiteure loyal zu dessen Sohn Brin standen. Nicht selten aber verlief dieser Bruch auch quer durch eine Familia. So auch beim Hause Aranjuez.

Kopf des loyalistischen Teils war natürlich der freilich zu jener Zeit nach einem schweren Reitunfall mondelang ans Bett gefesselte Dom Federigo. Weiterhin gegen Answin von Rabenmund stellten sich u. a.:

Zu den Answinisten zählte hingegen der Mundillo, Hernán Eslam von Aranjuez, der zu jener Zeit als Leutnant bei den zum Usurpator stehenden Ragather Schlachtreitern diente, sowie u. a. folgende Angehörige der Familia:

Die Verwicklungen des Hauses Aranjuez in die Answinkrise konzentrierten sich im wesentlichen auf Ragatien, wo Domna Shahane an ihres Bruders statt den Widerstand der Aranjuezer Loyalisten organisierte. Ihr Gegenspieler war der Bastard Tego Colonna, von Beginn an ein erbitterter Gegner ihrer zweiten Ehe, der mit den Halbgeschwistern Caldaya und Joselito von Aranjuez in den rasch aufflammenden Adelsfehden für die Answinisten stritt.

Bereits in den ersten Tagen der Auseinandersetung fiel dem Bastard der spitzohrige Ehegatte seiner Widersacherin in die Hände, den er trotz des verliehenen Edlentitels am Straßenrand aufknüpfen ließ wie einen gemeinen Dieb. Das nächste Opfer war die kaum fünfzehnjährige Tochter Dom Ippolitos, Zafira Vanoza, die von einem herabfallenden Dachbalken erschlagen wurden, als marodierende Söldner einen Gasthof niederbrannten. Der ergrimmte Vater und sein Sohn Perval erklärten sich daraufhin für Answin von Rabenmund, hieß es doch, die Frevler stünden im Dienste der Loyalistisch Almadanischen Wehr.

Alsbald fand man sich freilich vom Aufgebot eben dieser belagert in Ragath wieder, ebenso wie Hernán, der Erstgeborene des Soberans, der als Leutnant der Ragather Schlachtreiter mit seiner Einheit dort weilte. Sein Bruder Girolamo hingegen kampierte ebenso wie Anjun von Streitzig-Aranjuez auf der anderen Seite der Mauern.

Anderswo gingen die Auseinandersetzungen mit unveränderter Härte weiter. Während Domna Caldaya in einem der zahlreichen Scharmützel fiel, wurde der Gemahlin des noch immer darnieder liegenden Soberans, Domna Elea, eine Reise zum Stammgut ihrer Familia zum Verhängnis. Auf dem Weg dorthin lief ihr kleines Gefolge ironischerweise einer Patrouille der L.A.W. in die Arme, die, aufgeschreckt durch die Nachricht, dass das Elitegarderegiment 'Raul von Gareth' unter Gwain von Harmamund im Anmarsch sei, ihr Banner missdeutete, und die vermeintlichen Answinisten ohne viel Federlesens niedermachte.

Unterdessen war Ragath durch Verrat in die Hände der Loyalisten gefallen, wobei sich Hernán, Perval und der verwundete Dom Ippolito sowie einige wenige den Weg aus der Stadt freihauen konnten. Bis heute halten sich hartnäckige Gerüchte, dass es bei dieser Gelegenheit der ältere Bruder selbst war, der den blutjungen Girolamo erschlug. Von Häschern verfolgt gelang es schließlich, sich nach Punin durchzuschlagen, wo der nicht mehr junge Dom Ippolito wenige Tage später seinen Verletzungen erlag.

Nach dem Fall Ragaths befanden sich die Answinisten um Tego Colonna in aussichtsloser Lage, sodass man nach wenigen aber umso blutigeren Monden die Waffen niederlegte. Da der Bastard freilich die Rache Domna Shahanes fürchte, verschwand er vorsorglich aus Almada, sodass es an Joselito war, sich seiner Cousine zu ergeben.
Allgemein schien es um die Sache des Rabenmunds in Almada schlechter und schlechter zu stehen, schloss sich doch schließlich auch um Punin ein Belagerungsring der Loyalisten. Um weiteres Blutvergießen zu vermeiden sollte dieses Mal allerdings das Schicksal der Stadt und ganz Almadas in einem Stellvertreterkampf entschieden werden. Für Anjun von Streitzig-Aranjuez kam dies jedoch zu spät, ihn hatte ein Scharmützel im Vorfeld das Leben gekostet.
In der darauffolgenden Ersten Schlacht der Zwölfe kämpfte Hernán, der sich bereits in kurzer Zeit das Vertrauen Dom Gwains erworben hatte, als Jüngster auf Seiten der Answinisten, u.a. auch gegen die Baronin Siam Lacara von Dubios, eine Verwandte seiner eigenen Großmutter. Der Kampf ging jedoch verloren, und damit auch Almada.
Während auch Perval im Angesicht der Niederlage und ob des Todes seines Vaters die Waffen niederlegte, wollte sich Hernán noch nicht geschlagen geben, und begab sich nach Gareth. Das Blatt war freilich nicht mehr zu wenden, und die Answinisten unterlagen in der Ersten Schlacht auf den Silkwiesen. Hier fiel auch als vorletztes Opfer des Hauses Aranjuez in diesem Konflikt Quelina von Streitzig-Aranjuez an der Seite ihres darpatischen Ehemannes.

Das letzte Opfer sollte der Soberan selbst sein, der sich von seinem Reitunfall nicht mehr erholte und nur wenige Wochen nach der Festnahme Answin von Rabenmunds starb. Der Gram um die Spaltung der Familia, der Verrat seines Erstgeborenen und der Tod des zweiten Sohnes sowie der hohe Blutzoll, den diese Auseinandersetzung das Haus Aranjuez gekostet hatte, brachten Dom Federigo in ein frühes Grab.

Die jüngste Geschichte: Der Yaquirbruch