Sarebun von Lindholz
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Dom Sarebun von Lindholz war das Oberhaupt der alteingesessenen Familia von Lindholz und Junker des gleichnamigen Gutes in der Baronie Artésa.
Äußeres
Die früher schwarzen Haare sind ergraut und das inzwischen blasse Gesicht von tiefen Falten zerfurcht. Einstmals gesegnet mit einem durch eine kämpferische Ausbildung gestähltem Körper, wirkt der Junker von Lindholz an manchen Tagen so erschöpft und zusammengesunken, dass er dem Tode näher zu seien scheint als dem Leben. Die kraftvolle Stimme weiß jedoch noch zu überzeugen und von Macht zu künden und wenn sein Wille sich auf ein Ziel richtet, kehren Kraft und Haltung für kurze Zeit zu ihm zurück.
Curriculum Vitae
Sarebun von Lindholz absolvierte eine Ausbildung zum Fähnrich der Kavallerie zu Ragath und strebte eine Karriere in der Armee an, bis seine Mutter überraschend jung während einer Auseinandersetzung mit den Dalias in Ratzingen verstarb und ihm das Junkergut hinterließ. Zu diesem Zeitpunkt war Dom Sarebun erst Mitte Zwanzig und sehr unerfahren, was die Aufgaben als Familienoberhaupt und Verwalter eines Junkergutes anging. Er empfand die ersten Jahre als Qual und fühlte sich überfordert. Der Hass auf die Dalias wurde dadurch noch stärker, gab ihm andererseits jedoch ein Ziel und mit unbarmherzigen Willen richtete er seine Augenmerk darauf, die verfeindete Sippe zu zerschlagen.
Um dies zu erreichen, überwarf er sich unter anderem mit der Familia Perain, indem er den alleinigen Anspruch auf die Zolleinnahmen erhob, die auf der Straße Alming-Ratzingen fällig wurden. Mit der Zeit zeigte sich aber, dass er hiermit seine Kräfte überschätzt hatte und so stagnierte der Einfluss und die Macht seines Hauses, während die Dalias unter dem Grafen Praiodar von Streitzig ä. H. zu weiteren Ehren und Ämtern aufsteigen konnten. Als persönliche Schmach empfand er den Schwur, den er in Gegenwart eines Phexgeweihten im Praios des Jahres 1027 BF leisten musste, nachdem sich seine Mundilla Ahumeda in einen Hinterhalt hatte locken lassen. Solange er lebte, waren er und alle Mitglieder seiner Familie nun verpflichtet, niemals die Waffe gegen die Familia di Dalias zu erheben.
In den folgenden Jahre versank der inzwischen alte Mann in Schwermut. Seine Frau war bereits Jahre zuvor im Kindbett bei der Geburt seines vierten Kindes, das seine Mutter nur um wenige Stunden überlebte, verstorben und konnte ihm somit keine Stütze sein. Die Mundilla Ahumeda war ebenso verbittert wie er, während sein Jüngster Jacopo den erzwungenen Friedensschluss sogar befürwortete und sich aus den Familienaffären zurückzog, um eine Spätweihe zum Priester der Travia anzustreben.
In den folgenden Jahren versuchte Sarebun, die Verwaltung seiner Güter zu modernisieren und auf politischem Wege sein Haus zu stärken, bewies dabei jedoch nur geringes Geschick. Im Phex des Jahres 1032 sah er sich deshalb gezwungen, Kontakt mit seinem Sohn Nicetos aufzunehmen, mit dem er sich vor über zwanzig Jahren überworfen hatte, als dieser seine Führungsrolle in Frage stellte und zu untergraben suchte. Kurz darauf kam dem Junker der Weißensteiner Schluss zu Ohren und Dom Sarebun witterte die Chance, seiner Familia altes Ansehen zurückzubringen, wenn es ihm gelang, sich mit den richtigen Kräften zu verbünden und Rohaja von Gareth seine Ergebenheit zu beweisen.
So kam er mit der Baronin von Brig-Lo, Gerone vom Berg, dem Baron von Artésa, Escalio d'Artésa, sowie der in Ungnade gefallenen Junkerin Zuniga von Rebenthal überein, im Geheimen Rohaja von Gareth ihrer Treue zu versichern. Diese Botschaft wurde dem Reichsgroßgeheimrat durch Nicetos von Lindholz im Rahja 1032 überbracht. Durch die Namenlosen Tage aufgehalten konnte dieser jedoch nicht vor der Versammlung der Landstände wieder in Almada eintreffen, wo Sarebun von Lindholz inzwischen nicht nur sein Leben, sondern auch das gesamte Bündnis in Gefahr brachte, als er sich weigerte, dem König von Almada ohne dessen Aufforderung die Treue zu schwören, den Antragssteller Gendahar von Streitzig beleidigte und die Versammlung verließ.
Jedoch war es nicht sein Tun, welches den Zirkel zu Fall brachte, sondern Verrat durch Escalio d'Artésa. Auf Befehl von Gualdo di Dalias wurde Dom Sarebun schließlich zusammen mit seiner Tochter Ahumeda im Peraine 1033 BF hingerichtet.
Charakter
Nach Jahren der Verbitterung und des Hasses hatte sich Dom Sarebun in seinen letzten Monaten zu einem besonnenerem Vorgehen entschlossen und setzte seine Hoffnungen auf die politischen Erfahrungen seines Sohnes Nicetos. Sein Hauptaugenmerk galt jedoch weiterhin der Vernichtung der Dalias, solange sein Zutun indirekt blieb oder sich nicht nachweisen ließ.
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