Junkergut Perfarinquia
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Das Junkergut Perfarinquia ist ein Lehen in der reichsunmittelbaren Baronie Kaiserlich Phecadien, die derzeit von Cusimo Garlischgrötz verwaltet wird. Die Junker von Perfarinquia entstammen dem Haus Ulfahan. Der Name des Lehens entstammt dem Spätbosparano und bedeutet "dort, wo es über den Farinquir geht". In der Administration Gareths ist das Gut unter dem Namen Perfaringien, in der des Herzogs unter dem Namen Perfarinquia erfasst. Mit dem letzten Namen wird mitunter auch das gesamte Uferland am Farinquir benannt. Im Dialekt der Einheimischen wird allerdings keiner dieser Namen zu hören sein, da man bei den Alteingesessenen nur von Perringen spricht.
Derographie
Lage
Dem Herzog selbst werden die folgenden, doch recht blumigen Worte nachgesagt: "Perfarinquia erscheint wie aus einem Traum, den Tsa dem Bishdariel eingegeben hat. Das Grün der Wiesen und Wälder ist hier viel heller und frischer als anderswo, ja sogar als in meinem eigenen Garten."
So sehr man die Herkunft dieses Zitates bezweifeln mag, so gern wandern diese Worte in Perfarinquia vom Einen zur Andern; was bei Hesindes Licht tatsächlich ein wenig zu belächeln ist, umfasst das Land mit dem klangvollen Namen doch nur fünf Täler. Aber wie sagt man bei den Leuten im Phecanowald? "Je kleiner der Zwerg, so länger sein Bart."
Gelegen ist das Junkergut am östlichen Ufer des Farinquir in der nördlichen Häfte von Kaiserlich Phecadien. Dort reicht es vom Ufer des Flusses bis zum höchsten Gipfel hinauf. Zu bereisen ist es am einfachsten über den Phecadistieg, der hier den Farinquir überquert. Hinter dem Fluss liegen im Norden bereits die nordmärkische Baronie Herzöglich Fuchsgau und die windhagsche Baronie Osthagen.
Örtlichkeiten
Im Wesentlichen besteht das Lehen aus vier ehemaligen Rittergütern, die allesamt der Junkerin gehören. Das Hauptgut Perfaring besteht aus dem Uferstreifen des Farinquir bis hinauf zu den angrenzenden Hügelkuppen. Das Gut Schillertann umfasst im Norden das Tal des Baches Schiller. Das Gut Eibelsand südlich von Schillertann und östlich von Perfaring liegt auf einer Hochebene. Das Gut Borkhámor ist das östlichste der Güter und liegt vollständig im Gebiet des Phecanowald und dessen hohen Gipfeln und Bergflanken. Bei der Bevölkerung wird das Gut allerdings nur Berghammer genannt. Den ursprünglichen Namen kennen nur noch ältere Rechnungsbücher in Perfaring. Namensgebend für die Herrschaft ist der Ort Perfaring mit der berühmten Drachenbrücke, der direkt an der Grenze nach Osthagen gelegen ist.
An Wegen ist das Lehen auch abseits des Stiegs recht gut austestattet.
Von Perfaring aus führt ein Karrenpfad immer entlang des Farinquir nach Norden weiter in Richtung des Eisenwaldes. Von diesem Pfad zweigen auf dem Perfaringer Land zwei Wege hinauf in den Phecanowald ab. Der südlichere von beiden führt von Perfaring nach Eibelsand und weiter hinauf ins Gebirge; der nördlichere verbindet Schillertann mit dem Karrenpfad und geht dann weiter nach Südosten bis nach Eibelsand. Von dort windet sich der Weg die Bergflanken hinauf nach Berghammer. Bevor er dort aber ankommt, muss er tief hinab ins Tal des Bächleins Wandelwasser in Schlangenkehren hinabsteigen, das Wasser über eine schmale, 12 Schritt hohe Brücke überqueren und auf der anderen Seite in Schlangenkehren wieder hinaufklettern.
Die Dörfer des Lehens, abseits des Hauptortes Perfaring unterscheiden sich voneinander mitunter erheblich.
Schillertann im Norden lebt vom Ackerbau, der an beiden Seiten des Bächleins Schiller mit perainegefälligem Eifer betrieben wird, denn das Tal der Schiller ist breit und sanft. Obstbäume, kleine Hecken und sogar ein paar Weinberge am Hand südlich von Schillertann prägen neben den säuberlichen Feldern das Gesicht des Tales und den Charakter der Dörfler, die hier in mitunter absurd friedlicher Art und Weise ihren schmucken Ort bewohnen. Allerdings wird gemunkelt, dass die Ausgeglichenheit der Schillertanner nur eine umso schlimmere Unberechenbarkeit verdecken soll. In Perfaringien ist Schillertann vor allem wegen der nahen Ruine bekannt. Aller Wahrscheinlichkeit nach bosparanischen Ursprungs wird die weitläufige Ruine heute streng gemieden, da es zahllose Berichte über Geistererscheinungen und Übleres in Verbindung mit der Ruine gibt.
Eibelsand in der Mitte liegt auf einem Hochplateau am Holzbach. Die Einwohner Eibelsands, die allesamt mit Familiennamen Eibel heißen, sind zumeist Hirten und Holzfäller. Denn über den Holzbach, der mühsam als Flößerbächlein ausgebaut worden ist, können Baumstämme bis hinunter an den Farinquir gebracht werden. Um den Höhenunterschied am nordwestlichen Ende des Hochplateaus hinab auszugleichen, unterhält man eine hölzerne, kanalähnliche Rutsche über die der Bach geleitet wird und Stämme aus dem Phecanowald geschwind im Tal ankommen können.
Berghammer im Osten ist zu Füßen der Wandelspitze hoch oben im Phecanowald gelegen. Der Name des Ortes hat zweierlei Gründe. Einerseits steht hier ein Eisenhammer, der jedoch nach der Schließung der nahen Eisenmine still steht. Andrerseits ist sein älterer Name Borkhámor, eine Verschleifung aus dem Rogolan stammt, deren Bedeutung jedoch unbekannt ist. Der Ort lebt fast ausschließlich vom Bergbau, einst vom Eisenerz und dessen Verhüttung, heute vom Salzabbau. Entsprechend ihrer Umgebung sind die niedrigen Hütten des Ortes aus grauem Bruchstein errichtet, die - zusammen mit der Lage in einer kleinen Talsenke - den Bewohnern etwas von den regelmäßigen Winden zu schützen vermögen.
Historie
Als im Jahr 752 das alte Haus Garlischgrötz aller Ländereien im Mittelreich enthoben wurde und das Kaiserhaus sich Kaiserlich Phecadien sicherte, schien das Junkergut bereits bestanden zu haben. Vermutlich wurde das Afterlehen nach der Erbauung einer Farinquirbrücke eingerichtet, um die Bewachung und den Unterhalt der Brücke zu gewährleisten.
Es gibt die Vermutung, dass das Haus Ulfahan mit der Errichtung der Brücke als Brückenvögte ihren Aufstieg begannen und dass der Drache des Familienwappens von dem der Brücke abzuleiten ist. Das widerspricht aber dem, was die Familie als ihren Ursprung tradiert.
Wirtschaft
Der Großteil der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Junkergutes speist sich aus der Anbindung an den Phecadistieg und die prominente Lage an der Farinquirbrücke. So wird derzeit noch am Neubau des Gasthauses "Beim Dicken Eslam" gearbeitet, da die Zahl der Reisenden mit dem Ausbau der Handelsstraße unter Cusimo Garlischgrötz stark zugenommen hat. Zwar verfügen weder Perfaring noch einer der anderen Orte des Junkergutes über das Marktrecht, doch kann man im Tauschhaus "Phexfund", über das die Junkerin einen eigenen Zugang zum Stiegenhandel hat, auch nördlich Imdâls das eine oder andere lohnenswerte Geschäft abschließen.
Feldfrüchte, Getreide und Gemüse, kommen zumeist aus Schillertann, wo auch eine Mosterei steht. Daneben gibt es in Schillertann eine Eselzucht.
In Eibelsand wird Holz geschlagen, dass über eine mit dem Wasser eines Baches betriebene, hölzerne Wasserrutsche bis nach Perfaring transportiert werden kann - eine großartige Konstruktion, die mancherorts im Phecanowald ganz ähnlich zu finden ist und in der wahrscheinlich einiges an zwergischer Brillanz steckt. In Eibelsand wird durch den Ackerbau nur ein Teil des eigenen Bedarfes gedeckt. Hingegen grasen viele Schafe auf der Ebene und auch einige Rinder finden sich hier.
In Berghammer wird Salz aus dem Berg geholt und Sommers finden sich hier viele Viehhirten aus Schillertann und Eibelsand, die ihre Tiere auf der Hochebene grasen lassen.
Aus Perfaring kommen Fässer, die man auch gleich mit Salz oder Most gefüllt kaufen kann. Am Hang über dem Ort grast Kleinvieh.