Viminyoza von Rebenthal
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Viminyoza von Rebenthal ist das zweitgeborene Kind des in der Großen Yaquirtaler Blutfehde getöteten Sherbether Junkers Maqueda von Rebenthal und dessen Gemahlin, der Fürstentochter Zuninga von Rebenthal. Im Gegensatz zu ihrem älteren Bruder Pelayo ist Viminyoza trotz der inzuchtären Verbindung ihrer Eltern vollkommen gesund (was in Wahrheit daran liegt, daß sie gar nicht das Kind Maquedas ist, sondern während einer Buhlschaft Zuningas mit einem zahorischen Stallknecht gezeugt wurde).
Dennoch hatte Maqueda niemals Zweifel, daß sie seine leibliche Tochter ist und las seiner Tochter jeden Wunsch von den Augen ab. Schon in jungen Jahren entwickelte sich Viminyoza dadurch zwar zu einem bildhübschen, aber auch sehr kapriziösen und abspruchsvollen Edelfräulein.
Äußeres
Viminyoza von Rebenthal gilt als eine der schönsten jungen Frauen des ganzen Yaquirtals, schon ab ihrem 13ten Lebensjahr gaben sich zahlreiche Verehrer und heiratswillige Magnaten auf Burg Rebenthal die Klinke in die Hand. Sie selbst aber hatte ihrem Vater schon in jungen Jahren des Versprechen abgetrotzt, sich ihren Ehegemahl dereinst selbst aussuchen zu können (sehr zum Unwillen ihrer Mutter, wie es heißt, die damals aus rein politischer Raison mit ihren Khaboser Vetter verheiratet worden war).
Curriculum Vitae
Nach ihrer Pagenzeit auf Schloß Shirasgan am Aquenauer See besuchte Viminyoza das Königlich-Großfürstliche Kriegerseminar zu Punin, wo sie nicht nur Reiten, Fechten und andere Künste einer jungen Caballera erlernte, sondern auch mit Rondrigo de Braast, Fermiz von Viryamun, den Tandori-Brüdern und zahlreichen anderen Magnatensprösslingen Bekanntschaft schloß. Das unbeschwerte Studiosi-Leben in der Königsstadt endete mit der Grafenkrönung Selindian-Hals und der Erhebung von Praiodar von Streitzig ä.H. zu dessen Stellvertreter im Banus-Rang. Ihr Vater Maqueda beanspruchte diese Würde für sich selbst und beschloß von jenem Tage an, den neuen Banus vor der Krone zu diskreditieren und bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Mißkredit zu bringen.
Viminyoza selbst brüskierte den Banus während der Ablieferung der Sherbether Abgaben im Gräflichen Zehnthof zu Albesh.
Einie Monde später verweigerte sie das Verlöbnis mit Anklam Al'Shirasgan, den sie primitiv und häßlich fand, was ihren Vater in arge Erklärungsnot gegenüber dessen Mutter Quantamera Al'Shirasgan brachte - der schwarzmagisch begabten Witwe seines Freundes und Förderers Hilbarn.
Von Liebesdingen einmal abgesehen, agierte Viminyoza aber stets wie eine der Familienpolitik dienliche Tochter - nach Ausbruch der Großen Yaquirtaler Blutfehde und der Arretierung ihres zurückgebliebenen Bruders Pelayo, wohlweislich auf Ränke der verhassten Streitzig- und Madjani-Sippen hin, überfiel sie die bewaffnete Eskorte des gräflichen Banus und verschleppte Praiodar v. Streitzig ä.H. ins Versteck der "Schlangenjäger" im Herzen des Alten Waldes.
Bei dem die Querella entscheidenden Scharmützel vor den Toren des belagerten Gräflichen Marktes Ratzingen, das für ihre Parteiung mit einer verhängnisvollen Niederlage endete, wurde sie von Reichsrichter Angrond von Freiwald, vom Schlachtfeld gerettet, der sich für sie mit seinem eigenen Lehnsherrn Gendahar von Streitzig ä.H. überwarf.
Viminyoza fand für einige Tage bei ihm Unterschlupf auf der versteckten Waldburg Flingenförsten im Thangolforst, dann verließ sie ihn und reiste unerkannt unter falschen Namen durch das Yaquirtal und die Südpforte.
Die Kunde, daß ihr geliebter Vater auf Geheiß von dessen Blutfeind Gonzalo di Madjani wie ein gemeiner Verbrecher und Pferdedieb zu Tode geschleift worden war, traf Viminyoza bis ins Mark, die den Feinden ihres Blutes grausame Rache schwor.
Viminyoza lebte einige Monde unentdeckt unter dem bürderlichen Namen Celissa Mudejar in Punin und glaubte sich schon der Chance ihrer Rache an Gonzalo di Madjani beraubt, als es landesweit hieß, der alte Mundschenk sei während der Schlachten der Reconquista gefallen. Schließlich aber kehrte Dom Gonzalo zurück, um das städtische Aufgebot Punins im zweiten Kampf zur Rückeroberung der verlorenen Zollfeste Valquirbrück anzuführen. Viminyoza schloß sich diesem Feldzug zum Schein als einfache Dispuesti an, getarnt durch einen Topfhelm und eine blonde Perücke, und erdolchte den Mörder ihres Vaters nach der Rückeroberung der Feste im Burghof Valquirbrücks. Mit einem beherzten Sprung in den Valquir rettete sie sich im Pfeilhagel bis ans valguzische Ufer und schlug sich nach Taladur durch.
Dort kam sie einige Zeit bei Alonso Tandori unter, der ihr vom Kgl. Kriegerseminar bekannt war und ebenfalls seinen Vater durch die Madjanis verloren hatte, aber schon bald verließ sie ihn wieder und ist seitdem unter wechselnder Identität überall in Almada anzutreffen. Lediglich mit ihrer Mutter, die nach wie vor in Sherbeth lebt, steht sie dann und wann per Brieftaube in Kontakt.