Selaque
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Der kaiserliche Markt Selaque (ca. 640 Einwohner) ist der Hauptort und Vogtsitz des gleichnamigen Kaisergutes an der Reichsgrenze am westlichen Rand des Raschtulswalls. Der befestigte Markt und das den Ort wie eine weiße Marmorkrone überragende Castillo Albacim werden auch "die weiße Brünne" genannt, denn der kostbare weiße Selaquemarmor, Inbegriff und
Wappenzeichen des Kaisergutes, ist hier allgegenwärtig verbaut und lässt den Ort schon von weitem gleißend in der Sonne strahlen.
Markanter noch wie sein Baustein ist die Lage Selaques, denn der Ort thront wie ein Raubvogelnest in in mehr als einer halben Meile Höhe über dem Talgrund an der Westflanke des etwa 1000 Schritt hohen Berges Albamonte. Er ist nur über eine stark abschüssige Serpentinenstraße zu erreichen, die sich wie eine graue Schlange mehrfach um den Berg herum in die Höhe windet.
Die außergewöhnliche Lage Selaques ist für die Bewohner Fluch und Segen zugleich - zum einen gewährt sie im fährnisreichen Bosquirtal einen guten Schutz vor den Plünderungen der allgegenwärtigen Räuberbanden oder den Überfällen der Ferkinas, die die Dörfer im Flachland mit Mord und Brand überziehen, aber gleichzeitig ist es auch anstrengend und mühsam, alle Dinge des täglichen Bedarfs in die steile Höhe hinaufzuschleppen. Auch der Berg Albamonte selbst ist ein launischer Verbündeter, der den Markt, der auf einem Felsplateau unter einer 300 Schritt hohen Steilwand liegt, im Frühling und Herbst mit Steinschlägen und im Winter mit Schneebrettern und Firunschlägen bedenkt.