Junkergut Dalias

Aus Almada Wiki
Version vom 31. Januar 2012, 10:26 Uhr von Lindholz (Diskussion | Beiträge) (→‎Einwohnerzahlen: nach neuer Volkszählung erhöht)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Junkergut Dalias
Wappen: Famiglia-di-Dalias-Marvinko.jpg
Auf güldenem Grund ein schwarzer Greif mit rotem, von einem Schwert durchbohrten Herzen in der rechten Klaue und drohend geschwungenem Säbel in der linken Klaue.
Grafschaft: Yaquirtal
Baronie: Artésa
PRA.png Herrschaft: Junker Gualdo di Dalias y Gurnabán
TSA.png Einwohner: 2.800 (davon ca. 600 Aramyas und 30 Zahoris von der Sippe Al'Ziqad)
Anteil an Unfreien: 75-80%
PRA.png Geltende Rechtsordnung: Yaquirtaler Grafenrecht
Siedlungen: Dalias (200), Niverocca (120), Weilersheim (110), Berja (110), Dos Molinos (100), Neu-Trollingen (100) und zwei dutzend weitere Dörfer und Weiler
ING.png Castillos: Ruine der Daliaser Klosterburg Pfaffenkopf aus der Priesterkaiserzeit, Ruine der Familienburg der ausgelöschten Familia Forccia
RON.png Bewaffnete: 8 Waffenknechte der Familia Dalias
PER.png Landschaften: Forccia, Mellantez, Daliaza
FIR.png Forste: Mellantez, Ratzinger Forst
EFF.png Gewässer: Theron, Ratzinger See, Weidenbach
AVE.png Verkehrswege: Weinstraße
Besonderheiten: -
Kennziffer: -


Die Dominie Dalias, eines der reichsten Junkergüter der Talschaft, wo sich Theron und Weinstraße kreuzen, ist seit mehr als sechshundert Götterläufen im Besitz der Familia di Dalias. Ihre Herren hat die Dominie mit ihrem Korn, ihren Oliven, Rindern, Pferden und vor allem mit ihrem Wein zu Wohlstand und Macht geführt. Die Dominie dehnt sich von der Bargentaheide bei Nemento und den Ausläufern des Alten Waldes im Nordosten fast bis zu den Ausläufern der Nebelhöhen, der die nordöstlichen Teile des Grillenbuschs sanft einhegt, im Südwesten. Die halbmondförmige Dominie erstreckt sich dabei über eine Länge von vielleicht gut und gerne fünfunddreißig bis vierzig Meilen und umschließt den Gräflichen Markt Ratzingen nahezu gänzlich.

Landschaft

Im Süden der Dominie, im alten Daliser Ländchen, auch Daliaza genannt, im Norden des Grillenbuschs gelegen, gedeihen auf terrassierten Hängen edle Weine und knorrige Olivenbäume spenden den Winzern und Tagelöhnern Schatten während des Boronsstündchens. Der Hauptort und Stammsitz der Familia, Dalias, befindet sich in diesem jahrtausendealten Kulturland und ist selbst Teil der Geschichte, der das 200 Seelen zählende Dörfchen kaum entrinnen kann, liegt es doch eingebettet in die Zeugnisse längst vergangener eigener Pracht und Herrlichkeit. Die Mauerstümpfe, teils kniehoch und von Dornensträuchern umrankt, umgeben den heutigen Ort mit seinem Praiostempel großzügig. Ständig gemahnen diese Überreste vergangener Größe daran, dass hier einst eine kleine Stadt stand, von welcher Wirren, Fehden und Feuer nur wenig übrig ließen. Ab und an finden spielende Kinder, Bauern oder Questadores noch alte Münzen, geziert mit den Häuptern längst vergangener Kaiser und Fürsten, Knochensplitter oder Scherben. Gekrönt wird der Ort von der Ruine des Castillos der Junkerfamilia.

Weiter gen Efferd liegt das Hauptgestüt der di Dalias beim Dorf Niverocca, wo es – so will es eine alte Legende – jedes Jahr am 30. Hesinde schneit, weil vor Jahrhunderten eine Hexe dem Erzinquisitor und dem ganzen Ländchen hier einen Fluch entgegen geschleudert hat. Noch heute weinen die guten Götter gefrorene Tränen über die Boshaftigkeit und Unreinheit der Menschen, die Hexen und andere Zaukerkundige unter sich dulden.

Zwischen dem Weidenbach und dem Theron liegen der Ratzinger Forst und der Mellantez: Diese beiden Wälder stellen den bevorzugten Jagdgrund der Junker dar. Nur wenige Menschen, zumeist Hirten, sind in diesem unwirtlichsten Teil der Dominie angesiedelt.

Östlich des Theron und nördlich des Alten Waldes gedeiht der Wein weniger gut und köstlich. Hier reihen sich Felder mit prallen Ähren und Praiosblumen aneinander. Zahlreiche Mühlen schmücken die etwas flachere Landschaft und weit verstreut liegen viel kleine Weiler und Gehöfte. Nach der ungefähr vor zwanzig Götterläufen ausgelöschten Familia Forccia ist das Ländchen immer noch benannt. Schnell war diese Familia aufgestiegen, war reich und mächtig geworden und schickte sich an, nahe Weilersheim ein stolzes Castillo zu errichten. Schnell war sie aufgestiegen, noch schneller stürzte die Caballerofamilia Forccia auch wieder. Gemeinsam mit der Familia d'Artésa mordeten die Junker von Dalias das Geschlecht der Emporkömmlinge während der Answinschen Unruhen aus: In das noch unfertige Castillo mauerten sie die Kinder und Alten ein, die kräftigen Klingen zerschlugen sie auf dem Felde. Das Castillo brannten sie nieder, die Beute teilten sie. Heutzutage meiden die Bauern den verfluchten Ort, an dem sich die geschwärzten Reste des Castillos über das Land erheben.

Herrschaftsverhältnisse und gestreuter Besitz

Von den ungefähr 2.500 Seelen, die die Dominie bevölkern, mehren jedoch nur etwas mehr als die Hälfte den Reichtum des Junkers und Soberans. Dem Daliaser Praiostempel, der seit seinem Bestehen untrennbar mit den regierenden Junkern verquickt ist, ist der kleine Weiler Santa Praiodora bei Dalias zu Eigen. Die Versorgung der Geweihten mit Wein und Praiosblumen ist die Hauptaufgabe des Ortes. Überdies gehört dem Tempel eine Siedlung darpatischer Flüchtlinge in der Forccia: Neu-Trollingen. Die etwa einhundert Darpaten, wie die Neusiedler genannt werden, egal ob sie Darpatien, Garetien oder Tobrien zu ihrer Heimat haben, wurden nach den Katastrophen des Feuerjahres unter Anleitung und Protektion der Lichthüterin Praiodana di Dalias hier angesiedelt. Mit ihren fremden Sitten und Gebräuchen, ihrer altmodischen Kleidung und ihrer kaum verständlichen Sprache unterscheiden sie sich deutlich von den Almadanis, mit denen sie auch nicht weiter zu tun haben wollen. Neben der obligatorischen Verehrung Praios‘ blüht unter den Neu-Trollingern auch die Verehrung des allerheiligsten Kaisers Hal, dessen einzig wahren Erben sie in Punin sitzen sehen. Die Güter des Praiostempels verwaltet traditionellerweise der Soberan der Familia Dalias, so auch dieser Tage.

Über das 80 Köpfe zählende Weindorf Las Colinas gebietet zur Hälfte eine Nebenlinie des Junkerhauses, die seit den Tagen Graf Valdemoros ahnenstolz und bettelarm ein Eigenleben führt: Die Caballeros di Dalias y las Dardas. Auf den Junker in Dalias geben sie wenig und begreifen sich ganz als freie Degen. Ja, die Coliniden - wie sie sich selbst ahnenstolz nennen - haben mit Ranudo IV. Eslamo di Dalias y las Dardas sogar einen eigenen Soberan. Kopfreicher als die Daliaser Hauptlinie sind sie ohnehin.

Zwei Dörfer, Berja (110 Einwohner, allesamt Aramyas) und Dos Molinos (100 Einwohner), ein paar Weiler, ein Perainetempel in Fuente und mehrere Gehöfte – zusammen wohl ein Fünftel der Dominie mit mehr als 450 Seelen – bilden das über die gesamte Dominie verstreut liegende Leibgedinge für Comtessa Yandriga von Urbet-Marvinko, der Gattin Dom Gualdos. Die Güter werden von einem horasischen Vertrauensmann Domna Yandrigas verwaltet und die Einnahmen fließen über den Ratzinger Markt direkt ins Liebliche Feld.

Doch das Leibgedinge Domna Yandrigas ist nicht die einzige Belastung der herrschaftlichen Schatulle: Der mächtige Puniner Bankier Ridolfo Albizzi hält ein paar Ortschaften und Gehöfte in der Forccia mit wohl 300 Seelen als Pfandschaft und auch die aramyische Händlersippe der Beni Nasreddini aus Ratzingen hat eine beachtliche Pfandschaft in Händen: Die Dörfer Zarzarrosa und Samato in der Daliaza beherbergen 150 Aramyas und mittlerweile auch ein kleines Rastullahbethaus in unmittelbarer Nähe zu Ratzingen. Es scheint nicht so, als würde Gualdo di Dalias die verpfändeten Ortschaften und Güter bald wieder auslösen können.