Feron d'Artésa y Comino
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Feron Cordovan von Artésa und Perain ist der Knappe des Reichsedlen Angrond von Freiwald in der Baronie Thangolforst. Ferons Mutter ist eine Händlerin aus Ratzingen halbtulamidischen Blutes, als sein Vater gilt der Magus Barinn d'Artésa y Perain, ein Vetter des verstorbenen Barons von Artésa, Escalio d'Artésa. Barinn fiel in der Schlacht an der Trollpforte und war zuvor sehr viel auf Reisen, so dass Feron kaum Erinnerungen an ihn hat. Auch die magischen Fähigkeiten seines Vaters hat er nicht geerbt. Ferons Mutter und all ihr Hab und Gut wurden in der Großen Yaquirtaler Blutfehde ein Opfer der Söldner des Junkers Gonzalo di Madjani, dessen Enkel Valdemoro von Streizig-Madjani Feron deshalb hasst.
Feron wurde nach dem Tod seiner bürgerlichen Mutter zähneknirschend als Page in den Haushalt seines Großvaters, des heutigen Junkers Portano d'Artésa aufgenommen, aber dort eher wie einer der Bediensteten behandelt. Mit zwölf Jahren wurden Feron in die Knappenschaft des Reichsedlen Angrond von Freiwald in der Baronie Thangolforst gegeben. Da dieser sich zunehmend von gesellschaftlichen Ereignissen fernhielt, wuchs auch sein Knappe in den Jahren seiner Jugend zurückgezogen in der Natur des Thangolforstes auf. Er hatte wenig Kontakt zu Gleichaltrigen und verbrachte die meiste Zeit mit seinem aufgrund seiner gesundheitlichen Beschwerden missgelaunten Knappenherren. Doch Feron schätzt sich glücklich: Nach dem Tod seiner Eltern und ohne eigenes Vermögen konnte er froh sein, als Knappe bei einem so erfahrenen Herren wie Angrond aufgenommen zu werden und eine ritterliche Ausbildung zu genießen. Sein Leben änderte sich erst durch die umwälzenden Ereignisse um den Mondenkaiser.
Was kaum jemand weiß: Feron ist eigentlich ein Bankertsohn des Grafen und vormaligen Thangolforster Vogtes Gendahar von Streitzig, der als junger Ritter auf einem Weinfest Gefallen an der hübschen dunkelhaarigen Zulay gefunden hatte. Als diese bemerkte, dass sie ein Kind von ihm in ihrem Leib trug, begab sie sich verzweifelt zu dem Stadthaus der Streitzigs in Punin. Dort traf sie jedoch nicht auf ihren Liebhaber, sondern auf dessen Vater Praiodar von Streitzig, dem der Fehltritt seines jüngsten Sohnes überhaupt nicht recht kam. Der Große Kaiserliche Hoftag im Hesinde 1014 BF stand unmittelbar bevor. Gendahar bewarb sich um das Amt als gräflicher Vogt von Thangolforst, Praiodars Schwiegersohn Brandil sollte Graf von Ragath werden. Eine Affäre konnte dem Ruf der Familie nur abträglich sein. Zugleich widersetzte sich Praiodars älterer Sohn Galenot bislang jeglichen Heiratsplänen seines Vaters und pflegte stattdessen eine elfische Liebe mit einem Zauberer - Barinn d'Artésa y Perain. Dieser war aufgrund seiner Studien in ständigen Geldnöten und so erklärte er sich auf Drängen Praiodars für ein hübsches Sümmchen bereit, Zulay zu ehelichen und ihr Kind als das Seine auszugeben. Zugleich musste er jede Beziehung zu Galenot beenden. Praiodar hatte somit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zulay wusste, dass dies das Beste war, was sie von ihrem Schicksal zu erwarten hatte und Gendahar sollte niemals etwas von seiner Vaterschaft erfahren.
Nach dem Tod fast aller Eingeweihten ahnt nur noch Galenot, der von Gendahars Liebschaft mit Zulay wusste, etwas von Ferons Abstammung, doch hat er die Erinnerung an dieses traurige Kapitel in seinem Leben erfolgreich verdrängt... und Feron weiß nichts davon, dass der verhasste Valdemoro eigentlich sein Halbbruder ist.