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Im den ([[Annalen:590|590]]er Jahren flohen viele Familien in die Wildnis des Tosch Mur. Sie suchten Schutz vor dem unheimlichen Zwist der Zauberer oder, welcher über weite Teile des [[avwiki:Mittelreich|Mittelreich]]es Unglück und Verderben brachte, oder vor der Verfolgung ihrer Missetaten, die sie im Chaos des Krieges begannen hatten, und fanden in den Wäldern zwischen den Felsriesen ihren Frieden. Besonders Vivar profitierte von den Zugezogenen, die sich bereitwillig dem Wort des Junkers unterwarfen, und wuchs in den folgenden Jahren wieder etwas an. | Im den ([[Annalen:590|590]]er Jahren flohen viele Familien in die Wildnis des Tosch Mur. Sie suchten Schutz vor dem unheimlichen Zwist der Zauberer oder, welcher über weite Teile des [[avwiki:Mittelreich|Mittelreich]]es Unglück und Verderben brachte, oder vor der Verfolgung ihrer Missetaten, die sie im Chaos des Krieges begannen hatten, und fanden in den Wäldern zwischen den Felsriesen ihren Frieden. Besonders Vivar profitierte von den Zugezogenen, die sich bereitwillig dem Wort des Junkers unterwarfen, und wuchs in den folgenden Jahren wieder etwas an. | ||
Seit jenen Tagen hat sich nur wenig in Vivar verändert. Das Leben war | Seit jenen Tagen hat sich nur wenig in Vivar verändert. Das Leben war stets ärmlich und karg an diesem versteckten Flecken Almadas, an den kaum jemals ein Auswärtiger seinen Fuß gesetzt hat. Die Vivar hielten den Einfluss der Barone im Taubental von ihrem Besitz fern und ihre Eigenhörigen dankten es ihnen mit unterwürfiger Treue. Es wird sich zeigen, ob nun, da die Vivar Barone im Taubental sind, auch ihr Stammsitz eine Aufwertung erfahren wird. | ||
==Wirtschaft== | ==Wirtschaft== | ||
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Daher verlassen fast ausschließlich tierische Produkte das Junkergut, um auf den umliegenden Märkten [[Flogglond]] und [[Viryamun]] gegen in Vivar benötigte Güter getauscht zu werden. Eine kleine Schweinezucht liefert Fleisch für einen ganz passablen Bergschinken, der sich jedoch nicht mit dem almadaweit bekannten [[Torreloedo|Torreloedoschinken]] messen kann. Die Schweine erhalten nur wenig Futtergetreide; ihre Mast besteht vor allem aus Eicheln, die sich in den Eichenhainen rund um das Dorf finden. | Daher verlassen fast ausschließlich tierische Produkte das Junkergut, um auf den umliegenden Märkten [[Flogglond]] und [[Viryamun]] gegen in Vivar benötigte Güter getauscht zu werden. Eine kleine Schweinezucht liefert Fleisch für einen ganz passablen Bergschinken, der sich jedoch nicht mit dem almadaweit bekannten [[Torreloedo|Torreloedoschinken]] messen kann. Die Schweine erhalten nur wenig Futtergetreide; ihre Mast besteht vor allem aus Eicheln, die sich in den Eichenhainen rund um das Dorf finden. | ||
Reich ist Vivar vor allem an Schafen und die Schafzucht prägt das Leben der Dominie. Die Hirten ziehen mit ihren Herden für den Sommer auf die Bergweiden oberhalb des Tales. Auch die Schafhirten aus Orondo im benachbarten Taubental weiden ihre Tiere auf den Almen. Da dort oben die | Reich ist Vivar vor allem an Schafen und die Schafzucht prägt das Leben der Dominie. Die Hirten ziehen mit ihren Herden für den Sommer auf die Bergweiden oberhalb des Tales. Auch die Schafhirten aus Orondo im benachbarten Taubental weiden ihre Tiere auf den Almen. Da dort oben die Rohstoffe knapp sind, gibt es häufig Streit um die besten Weideplätze und die Nutzung der Wasserstellen. Die ''Orondini'' sind der Ansicht, dass die Almwiesen kein Teil der Dominie Vivar mehr seien, während die ''Vivarese'' auf eine mündliche Zusicherung der Nutzung durch Fürstin [[Zafira de Aguilon]] pochen, die der Familia Vivar weiland "alles Land zwischen Rôn und Escarra" zugesichert habe. Weil die Probleme nicht zu lösen sind, sind Beleidigungen, Viehdiebstahl und selbst Totschlag in jener rauen Wildnis, wo die ordnenden Kräfte der Zivilisation außer Kraft gesetzt sind, nicht selten. Doch auch in den Tälern fühlen sich die Soberanes verpflichtet, ihre Hirten zu verteidigen, und so kommt es häufig zu Rechtsstreitigkeiten zwischen dem Junker von Vivar und dem Administrador von Orondo. Diese werden jedoch nur selten vor den Stuhl der Gräfin in [[Taladur]] getragen. Meist werden sie auf 'außergerichtlichem Wege' gelöst. | ||
Im Herbst werden die großen Schafherden von den Almen herab auf den Viehmarkt von Bangour getrieben. ''Wolle'', würziger ''Schafskäse'' und ''Fleisch'' sind die Handelswaren, die gegen Metallwaren, Wein, Tuche, Gebrauchsgegenstände, Werkzeug und Gewürze eingetauscht werden. War der Administrador erfolgreich bei der Jagd, mögen auch noch ein paar Häute und Felle dazukommen. Im Winter wird Vivar jedoch vor allem von Wölfen heimgesucht, die hungrig und abgemagert aus den Wäldern herabsteigen und sich nur schlecht verkaufen lassen. Auch auf den Viehmärkten kommt es zu Reibereien mit den konkurrierenden Hirten aus Orondo, die dann beim Marktgericht enden. | Im Herbst werden die großen Schafherden von den Almen herab auf den Viehmarkt von Bangour getrieben. ''Wolle'', würziger ''Schafskäse'' und ''Fleisch'' sind die Handelswaren, die gegen Metallwaren, Wein, Tuche, Gebrauchsgegenstände, Werkzeug und Gewürze eingetauscht werden. War der Administrador erfolgreich bei der Jagd, mögen auch noch ein paar Häute und Felle dazukommen. Im Winter wird Vivar jedoch vor allem von Wölfen heimgesucht, die hungrig und abgemagert aus den Wäldern herabsteigen und sich nur schlecht verkaufen lassen. Auch auf den Viehmärkten kommt es zu Reibereien mit den konkurrierenden Hirten aus Orondo, die dann beim Marktgericht enden. | ||
==Brauchtum== | ==Brauchtum== | ||
Die Schafzucht macht sich auch im Glauben und in den Bräuchen der | Die Schafzucht macht sich auch im Glauben und in den Bräuchen der Vivarese bemerkbar. Rahja wird hier weniger als Göttin des Weines verehrt als im [[Yaquirtal]]. In Vivar ist sie die Herrin der Liebe, der Fruchtbarkeit und vor allem der Harmonie und Ordnung. Sie beschützt den kleinen Kosmos der Dorfbewohner vor allen chaotischen Mächten, die in den Wäldern lauern mögen, gibt den Menschen die Kontrolle über das Tierreich und die wilde Natur und sorgt für das Fortbestehen der Herrschaft der Familia Vivar. | ||
Demgegenüber ist Levthan der Gott, dem alles Wilde und Tierische, aber auch die Zeugungskraft zugeschrieben werden. Damit sich seine überderische Macht nicht in Form von Frost, Stürmen, Drachen oder jedweder äußerer Gewalt gegen das Land und seine Bewohner richtet, muss die Göttin Rahja ihn jedes Jahr aufs Neue unterwerfen, bändigen, ihm seine Kraft rauben und ihn schließlich aus dem Dorf vertreiben. | Demgegenüber ist Levthan der Gott, dem alles Wilde und Tierische, aber auch die Zeugungskraft zugeschrieben werden. Damit sich seine überderische Macht nicht in Form von Frost, Stürmen, Drachen oder jedweder äußerer Gewalt gegen das Land und seine Bewohner richtet, muss die Göttin Rahja ihn jedes Jahr aufs Neue unterwerfen, bändigen, ihm seine Kraft rauben und ihn schließlich aus dem Dorf vertreiben. |