YB30 Streit um die Raulskrone: Unterschied zwischen den Versionen

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RUDES SCHILD/PUNIN. Der 22. Ingerimm des Jahres 1028 sah einen Zusammentritt der Edlen des Reiches Rauls, von dem lange noch berichtet werden mag und der noch gute ebenso wie schlimme Folgen tragen muss. Bis zu seinem Beginn war nicht einmal sicher, wie viele Noble des Reiches dem Ruf des Reichsregenten und Herzogs der Nordmarken ins teils verheerte Garetien überhaupt würden folgen können: noch schlugen sich wackere Verteidiger mit Orken und Dämonenknechten, befehdeten sich einst unter einem reich’schen Banner vereinte Truppen und Provinzen untereinander. Doch galt es, einen Kaiser zu küren, dem Reiche Rauls wieder einen starken Arm und eine starke Seele zu geben, und so eilten sie sich, die Hohen und Edlen, nach Rudes Schild zu gelangen, und nach der Sitte der Altvorderen die Stimme zum Rat zu erheben.
RUDES SCHILD/PUNIN. Der 22. Ingerimm des Jahres 1028 sah einen Zusammentritt der Edlen des Reiches Rauls, von dem lange noch berichtet werden mag und der noch gute ebenso wie schlimme Folgen tragen muss. Bis zu seinem Beginn war nicht einmal sicher, wie viele Noble des Reiches dem Ruf des [[avwik:Jast Gorsam vom Großen Fluss|Reichsregenten und Herzogs der Nordmarken]] ins teils verheerte [[avwik:Königreich Garetien|Garetien]] überhaupt würden folgen können: noch schlugen sich wackere Verteidiger mit Orken und Dämonenknechten, befehdeten sich einst unter einem reich’schen Banner vereinte Truppen und Provinzen untereinander. Doch galt es, einen Kaiser zu küren, dem Reiche Rauls wieder einen starken Arm und eine starke Seele zu geben, und so eilten sie sich, die Hohen und Edlen, nach [[avwik:Burg Rudes Schild (Garetien)|Rudes Schild]] zu gelangen, und nach der Sitte der Altvorderen die Stimme zum Rat zu erheben.


=== Ein Jahr des Feuers und der Asche ===
=== Ein Jahr des Feuers und der Asche ===


Und sie sollten gehört werden – zunächst jedoch, um zu erfahren, wie es den Provinzen im vergangenen Götterlauf, in Krieg und Brand und Wirrnis ergangen war. Und so rief der Reichserzkanzler Hartuwal vom Großen Fluss den Sprecher des Adels Garetiens in das Rund des Rates, doch gefiel es der Königin Rohaja, einzuschreiten und stattdessen zunächst die Bürger der verheerten Stadt Gareth hören zu wollen. Mit Unmut mussten da die Noblen des Reiches hinnehmen, dass der Schmied Thorn Eisinger als erster in ihrer Mitte sprach, dessen zweifellose Verdienste um Gareth und legendäre Fähigkeit zum Fertigen von Heldenwaffen seine Talente zum kurzen und verständigen Berichten leider bei weitem zu übertreffen schienen. Als der brave Schmied sodann auch meinte, dem künftigen Kaiser das, wie er zuvor berichtet hatte, noch immer von dämonischen und unheilig verfluchten Trümmern bedeckte Gareth als ihm bereitete Residenz anempfehlen zu wollen, da hielt es den Yaquirtaler Junker von Valkendâl nicht länger auf seiner Bank: „Eine solche Stadt ist des Kaisers nicht würdig!“ empörte er sich und erntete unter seinen Nachbarn ernstes Kopfnicken.
Und sie sollten gehört werden – zunächst jedoch, um zu erfahren, wie es den Provinzen im vergangenen Götterlauf, in Krieg und Brand und Wirrnis ergangen war. Und so rief der Reichserzkanzler [[avwik:Hartuwal Gorwin vom Großen Fluss|Hartuwal vom Großen Fluss]] den Sprecher des Adels Garetiens in das Rund des Rates, doch gefiel es der [[avwik:Rohaja von Gareth|Königin Rohaja]], einzuschreiten und stattdessen zunächst die Bürger der verheerten Stadt [[avwik:Gareth|Gareth]] hören zu wollen. Mit Unmut mussten da die Noblen des Reiches hinnehmen, dass der Schmied [[avwik:Thorn Eisinger|Thorn Eisinger]] als erster in ihrer Mitte sprach, dessen zweifellose Verdienste um Gareth und legendäre Fähigkeit zum Fertigen von Heldenwaffen seine Talente zum kurzen und verständigen Berichten leider bei weitem zu übertreffen schienen. Als der brave Schmied sodann auch meinte, dem künftigen Kaiser das, wie er zuvor berichtet hatte, noch immer von dämonischen und unheilig verfluchten Trümmern bedeckte Gareth als ihm bereitete Residenz anempfehlen zu wollen, da hielt es den Yaquirtaler [[Alphonzo der Ältere von Valkendâl|Junker von Valkendâl]] nicht länger auf seiner Bank: „Eine solche Stadt ist des Kaisers nicht würdig!“ empörte er sich und erntete unter seinen Nachbarn ernstes Kopfnicken.


Als hernach nun auch der Adel aufgerufen wurde, offenbarte sich, dass nicht nur in der arg gebeutelten Capitale nicht alles zum Besten stand: Weiden hatte sich zur besseren Verteidigung des Landes und Versorgung der Landestruppen kaiserlicher Lehen bemächtigt. Uneins waren die Sprecher des Königreiches Garetien selbst darüber, ob nun noch Anhänger des zwiefachen Usurpators Answin von Rabenmund unter ihnen weilten oder man sich ihrer bereits endgültig angenommen habe.
Als hernach nun auch der Adel aufgerufen wurde, offenbarte sich, dass nicht nur in der arg gebeutelten Capitale nicht alles zum Besten stand: [[avwik:Herzogtum Weiden|Weiden]] hatte sich zur besseren Verteidigung des Landes und Versorgung der Landestruppen kaiserlicher Lehen bemächtigt. Uneins waren die Sprecher des Königreiches Garetien selbst darüber, ob nun noch [[avwik:Answinist|Anhänger]] des zwiefachen Usurpators [[avwik:Answin Garbit Hildebald von Rabenmund|Answin von Rabenmund]] unter ihnen weilten oder man sich ihrer bereits endgültig angenommen habe.
Auch der Fürst des Kosch musste sich rechtfertigen, dem Thronräuber um der bedrohten Mark Greifenfurt willen beigestanden zu haben. Die Darpaten wiederum, einst so stolz auf den besonderen Segen der Herrin TRAvia, boten ein Bild der Zerstrittenheit und Fehde, dass es den Wissenden an die berüchtigte Blutnacht von Rommilys gemahnen musste. Kaum kann man glauben, dass man uns Almadanern (in völliger Verkennung der ehrwürdigen Traditionen des Fehderechts) Streitsucht und Zänkischkeit nachzusagen pflegt, wo hier doch Rabenmund gegen Rabenmund aufs Unwürdigste und ungeachtet aller Blutsbande um die Nachfolge Fürstin Irmegundes stritt und sich die Traviakirche letztlich genötigt sah, die Tore der Stadt Rommilys für die sich Meuchelnden zu schließen. Der Reigen des Zwistes wurde fortgesetzt, als sich neben der offiziellen Delegation Albernias, geführt von Isora von Elenvina, nun auch unerkannt eingetretene Gefolgsleute der unter Acht stehenden Königin Invher ni Bennain zu erkennen gaben. Wohl wollten auch sie für Albernia sprechen, nicht jedoch sich dem Regenten des Reiches unterwerfen, und obschon man sie um des für den Kongress geltenden Kaiserfriedens willen nicht in den tiefsten Kerker werfen ließ, mussten sie sich letztlich mit dem Status von Parlamentären begnügen. Ihre unverhofft zugewiesene Rolle als stille Beobachter, bis man sich ihrer Sache annehmen würde, aber wussten diese Albernier mitnichten auszufüllen, sahen sie sich doch auch von Nordmärkern, reichstreuen Alberniern und dem Markgrafen des Windhag beständig herausgefordert.
Auch der [[avwik:Blasius vom Eberstamm|Fürst des Kosch]] musste sich rechtfertigen, dem Thronräuber um der bedrohten [[avwik:Markgrafschaft Greifenfurt|Mark Greifenfurt]] willen beigestanden zu haben. Die [[avwik:Fürstentum Darpatien|Darpaten]] wiederum, einst so stolz auf den besonderen Segen der Herrin TRAvia, boten ein Bild der Zerstrittenheit und Fehde, dass es den Wissenden an die berüchtigte [[avwik:Blutnacht von Rommilys|Blutnacht von Rommilys]] gemahnen musste. Kaum kann man glauben, dass man uns Almadanern (in völliger Verkennung der ehrwürdigen Traditionen des Fehderechts) Streitsucht und Zänkischkeit nachzusagen pflegt, wo hier doch Rabenmund gegen Rabenmund aufs Unwürdigste und ungeachtet aller Blutsbande um die Nachfolge [[avwik:Irmegunde von Rabenmund|Fürstin Irmegundes]] stritt und sich die Traviakirche letztlich genötigt sah, die Tore der Stadt Rommilys für die sich Meuchelnden zu schließen. Der Reigen des Zwistes wurde fortgesetzt, als sich neben der offiziellen Delegation [[avwik:Königreich Albernia|Albernias]], geführt von [[avwik:Isora Ulaman von Elenvina|Isora von Elenvina]], nun auch unerkannt eingetretene Gefolgsleute der unter Acht stehenden Königin [[avwik:Invher ni Bennain|Invher ni Bennain]] zu erkennen gaben. Wohl wollten auch sie für Albernia sprechen, nicht jedoch sich dem Regenten des Reiches unterwerfen, und obschon man sie um des für den Kongress geltenden [[avwik:Kaiserfrieden|Kaiserfriedens]] willen nicht in den tiefsten Kerker werfen ließ, mussten sie sich letztlich mit dem Status von Parlamentären begnügen. Ihre unverhofft zugewiesene Rolle als stille Beobachter, bis man sich ihrer Sache annehmen würde, aber wussten diese Albernier mitnichten auszufüllen, sahen sie sich doch auch von Nordmärkern, reichstreuen Alberniern und dem [[avwik:Radulf Eran Galahan|Markgrafen des Windhag]] beständig herausgefordert.


Jener machte dann auch von sich reden, als er in großen Worten von der Niederschlagung des Harbener Aufstands zu berichten wusste und dem Mittelreich die militärische Stärke seiner horasischen Heimat zur See in Aussicht stellte – nach der vollen Erfüllung des Weidlether Vertrages und der Auslieferung des Renegaten Romin Galahan.
Jener machte dann auch von sich reden, als er in großen Worten von der Niederschlagung des Harbener Aufstands zu berichten wusste und dem Mittelreich die militärische Stärke seiner horasischen Heimat zur See in Aussicht stellte – nach der vollen Erfüllung des Weidlether Vertrages und der Auslieferung des Renegaten Romin Galahan.