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Alonso de Verlez war immer noch überrascht und suchte nach Worten, während Rashida di Vascara einen prüfenden und skeptischen Blick auf die dargeboten Geschenke warf. Unsicher warf er einen Blick auf seine [[Marquesa de Verlez|Soberana]]. Diese schien seinen Blick zu spüren und nickte ihm zu. Doch bevor er überhaupt selbst reagieren konnte, erhob sich aufbrausend der Gastgeber und Hausherr Rasdan, wie ein polternder Stier schnaufend, so das sein massiver Stuhl beinahe hintüber kippte. "Was ist das für ein Schauspiel hier? Seid wann spielt man sich auf einer Feier so auf, auf die man nichtmal geladen war und schleicht sich dazu noch an wie ein Mader an einen Hühnerstall und verkauft es dann als gastgefällige Überraschung?" Der aufbrausende Junker bäumte sich auf, seine Augen fixierten die ungeladenen Gäste, wie die eines Bullen. Nicht aber ohne seinen Waffenleuten einen kritischen Blick zu zu werfen. Die Gesellschaft war stumm auch die Angesprochenen, die bereit waren dem Junker zu erwidern, der aber vorher fortfuhr: "Wir sind hier auf Tyras, wo Tharvun erschien und wo Stärke regiert, daher soll auch in eurem Fall die Härte entscheiden, ob ihr willkommen seid. So fordere ich euch auf euch El Heraldo Cuernos zu stellen, dem Boten der Hörner, dem größten, wildesten und blutgierigsten tyranischen Tier das meine Zucht jemals hervor gebracht hat. Überlebt ihr ein Kampf gegen ihn, sollt ihr geduldet sein und unseren Tafeln sitzen dürfen." Rasdan deutete auf einen der Tische weit hinten. | Alonso de Verlez war immer noch überrascht und suchte nach Worten, während Rashida di Vascara einen prüfenden und skeptischen Blick auf die dargeboten Geschenke warf. Unsicher warf er einen Blick auf seine [[Marquesa de Verlez|Soberana]]. Diese schien seinen Blick zu spüren und nickte ihm zu. Doch bevor er überhaupt selbst reagieren konnte, erhob sich aufbrausend der Gastgeber und Hausherr Rasdan, wie ein polternder Stier schnaufend, so das sein massiver Stuhl beinahe hintüber kippte. "Was ist das für ein Schauspiel hier? Seid wann spielt man sich auf einer Feier so auf, auf die man nichtmal geladen war und schleicht sich dazu noch an wie ein Mader an einen Hühnerstall und verkauft es dann als gastgefällige Überraschung?" Der aufbrausende Junker bäumte sich auf, seine Augen fixierten die ungeladenen Gäste, wie die eines Bullen. Nicht aber ohne seinen Waffenleuten einen kritischen Blick zu zu werfen. Die Gesellschaft war stumm auch die Angesprochenen, die bereit waren dem Junker zu erwidern, der aber vorher fortfuhr: "Wir sind hier auf Tyras, wo Tharvun erschien und wo Stärke regiert, daher soll auch in eurem Fall die Härte entscheiden, ob ihr willkommen seid. So fordere ich euch auf euch El Heraldo Cuernos zu stellen, dem Boten der Hörner, dem größten, wildesten und blutgierigsten tyranischen Tier das meine Zucht jemals hervor gebracht hat. Überlebt ihr ein Kampf gegen ihn, sollt ihr geduldet sein und unseren Tafeln sitzen dürfen." Rasdan deutete auf einen der Tische weit hinten. | ||
Stille trat ein und Niope Lacara von Dubios verzog ihr Gesicht zu einem Lächeln, welches Dom Rasdan noch mehr in Rage brachte. "Wir sollen uns also Eurem besten Stier stellen, für das Recht an Eurer Tafel sitzen zu dürfen? Nun, dieses Ritual kommt mir doch reichlich primitiv vor. Aber....ich habe mich bisher noch jeder Herausforderung gestellt. Und ich denke, dass es ausreicht, wenn sich das Familienoberhaupt dieser Aufgabe stellt. Also soll es so sein, dem einzig Wahren zur Ehr'. Ihr erlaubt mir noch, meine Kleidung den neuen Gegebenheiten anzupassen, um Euren Stier an den Hörnern zu packen?" Sie wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern wandte sich ab zum Gehen. | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | '''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | ||
„Wr werden diese Farce auf der Stelle verlassen“, zischte die eine Grafentochter. „Findet Ihr das nicht etwas…überstürzt, liebe Schwester?“, wandte die andere ein. „Mhm“, brummte Hernán von Aranjuez, der in mehrerlei Hinsicht zwischen Gemahlin und Schwägerin stand. „Ich neige zu der Ansicht, dass wir nun lange genug gute Miene zum bösen Spiel gemacht haben…“ In der Tat hatte die Ehrenstein-Streitzig-Aranjuez’sche Gesellschaft den offiziellen Part mit Vermählung, Festmahl, Geschenkeübergabe und dergleichen über sich ergehen lassen, wenngleich die Stimmung nach dem Auftauchen der beiden [[Lacara von Dubios|Lacaras]] den Gefrierpunkt innerhalb der hohen Gesellschaft kaum mehr zu übersteigen vermochte. Sah man vielleicht einmal vom ewig gutgelaunten Gualterio Colonna ab, der längst abwechselnd jemanden auf dem Schoße hatte um ihr oder mitunter auch ihm ins Ohr zu säuseln oder umgekehrt auf Schößen Platz genommen hatte und sich ins Ohr säuseln ließ. | |||
Selbst die Übergabe der gräflichen und barönlichen Geschenke war in gewisser Weise enttäuschend verlaufen, hatte sich der Baron von Dubios doch vorbehalten als Letzter aus ihrer Entourage das zumindest pekuniär kostbarste Geschenk zu übergeben: eine Schriftrolle, auf welcher in kunstvollen Lettern festgehalten war, dass dem Brautpaar auf ein Jahrzwölft das Privileg des lukrativen [[Dubianer Krebse|Krebsfangs]] am Südwestufer des [[Dubianer See]]s zugestanden ward. Ein Regal, welches eigentlich traditionell die [[Junkergut San Everdo|Junker von San Everdo]] innehatten und welches der Baron und Junker der alten Domna [[Gujadalia di Dubiana|Gujadalia]] entrissen hatte. Doch der erhoffte Triumph über die ungeliebte Vasallin fühlte sich schal an und wenngleich immerhin der unbedachte [[Juanito di Dubiana]] empört aufsprang – und von der knochigen Hand seiner Mutter wieder auf seinen Sitzplatz gezwungen wurde – so genügte doch ein getauschter Blick zwischen [[Junkergut San Everdo|Junkerin]] und Lehnsherr, dass sie der Abend beide verdross: ihr wegen der öffentlichen Demütigung der Weitergabe des Privilegs ihrer [[Familia di Dubiana|Familia]] und ihn wegen dem Auftauchen der beiden Nachfahrinnen seiner alten Feindin. | Selbst die Übergabe der gräflichen und barönlichen Geschenke war in gewisser Weise enttäuschend verlaufen, hatte sich der Baron von Dubios doch vorbehalten als Letzter aus ihrer Entourage das zumindest pekuniär kostbarste Geschenk zu übergeben: eine Schriftrolle, auf welcher in kunstvollen Lettern festgehalten war, dass dem Brautpaar auf ein Jahrzwölft das Privileg des lukrativen [[Dubianer Krebse|Krebsfangs]] am Südwestufer des [[Dubianer See]]s zugestanden ward. Ein Regal, welches eigentlich traditionell die [[Junkergut San Everdo|Junker von San Everdo]] innehatten und welches der Baron und Junker der alten Domna [[Gujadalia di Dubiana|Gujadalia]] entrissen hatte. Doch der erhoffte Triumph über die ungeliebte Vasallin fühlte sich schal an und wenngleich immerhin der unbedachte [[Juanito di Dubiana]] empört aufsprang – und von der knochigen Hand seiner Mutter wieder auf seinen Sitzplatz gezwungen wurde – so genügte doch ein getauschter Blick zwischen [[Junkergut San Everdo|Junkerin]] und Lehnsherr, dass sie der Abend beide verdross: ihr wegen der öffentlichen Demütigung der Weitergabe des Privilegs ihrer [[Familia di Dubiana|Familia]] und ihn wegen dem Auftauchen der beiden Nachfahrinnen seiner alten Feindin. |
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