Chronik.Ereignis1036 Wider die Taifas 04: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Tag war vergangen und der Abend hatte sich über das Heerlager gelegt, ehe sich die [[Marschallin Almadas|Marschallin]] [[León de Vivar]]s entsann und ihn in ihr Zelt bestellte. Dieser hatte, gemeinsam mit seiner Knappin [[Leonora Karinor vom Berg]], einen erniedrigenden Fußmarsch vom Firuntor Dâls zu den im Heerlager versammelten Truppen auf sich nehmen müssen, da seine brave Shadifstute bereits vor dem Sturm auf die Mauern kehrt gemacht und zu den [[Baronie Taubental|Taubentaler]] Blauröcken zurückgekehrt war. Blutbespritzt und mit verschlammten Stiefeln hatte er Domna Gerone seine Aufwartung machen wollen, war jedoch - vor dem gesamten Stabe - angewiesen worden sich zu gedulden. Man werde ihn rufen.
Der Tag war vergangen und der Abend hatte sich über das Heerlager gelegt, ehe sich die [[Marschallin Almadas|Marschallin]] [[León de Vivar]]s entsann und ihn in ihr Zelt bestellte. Dieser hatte, gemeinsam mit seiner Knappin [[Leonora Karinor vom Berg]], einen erniedrigenden Fußmarsch vom Firuntor Dâls zu den im Heerlager versammelten Truppen auf sich nehmen müssen, da seine brave Shadifstute bereits vor dem Sturm auf die Mauern kehrt gemacht und zu den [[Baronie Taubental|Taubentaler]] Blauröcken zurückgekehrt war. Blutbespritzt und mit verschlammten Stiefeln hatte er Domna Gerone seine Aufwartung machen wollen, war jedoch - vor dem gesamten Stabe - angewiesen worden sich zu gedulden. Man werde ihn rufen.


Dies war erst nach Einbruch der Dunkelheit geschehen. Als nun ein Säbelschwinger des [[Leibregiment Eslam von Almada|Leibregiments Eslam von Almada]] mit grimmigem Blick Dom León den schweren Vorhang des Zelts aufhielt und dieser eintrat, wähnte er bereits, dass es kein leichter Plausch war, der ihn erwarten würde. Gerone vom Berg, die Marschallin Almadas, Baronin von [[Baronie Brig-Lo|Brig-Lo]], Tochter eines Reichsverräters und Trauzeugin seines Bruders [[Amando Dhachmani de Vivar|Amando]], saß über eine Karte der Südpforte gebeugt, auf der bunt bemalte Steinchen Truppenkontingente markierten, und blickte nicht auf. Mit ihrer Rechten hielt sie einen Becher Wein. Mit ihrer Linken stützte sie ihren Kopf, der wie bei ihrer Base Leonora von einer blonden Löwenmähne umrahmt wurde. In Gerones Fall spielte die Farbe jedoch ins Kupferne.  
Dies war erst nach Einbruch der Dunkelheit geschehen. Als nun ein Säbelschwinger des [[Leibregiment Eslam von Almada|Leibregiments Eslam von Almada]] mit grimmigem Blick Dom León den schweren Vorhang des Zelts aufhielt und dieser eintrat, wähnte er bereits, dass es kein leichter Plausch war, der ihn erwarten würde. [[Gerone vom Berg]], die Marschallin Almadas, Baronin von [[Baronie Brig-Lo|Brig-Lo]], Tochter eines Reichsverräters und Trauzeugin seines Bruders [[Amando Dhachmani de Vivar|Amando]], saß über eine Karte der Südpforte gebeugt, auf der bunt bemalte Steinchen Truppenkontingente markierten, und blickte nicht auf. Mit ihrer Rechten hielt sie einen Becher Wein. Mit ihrer Linken stützte sie ihren Kopf, der wie bei ihrer Base Leonora von einer blonden Löwenmähne umrahmt wurde. In Gerones Fall spielte die Farbe jedoch ins Kupferne.  


Da die Marschallin keine Anstalten machte, sich zu erheben, nutzte Dom León die Gelegenheit, sich in dem geräumigen Zelt umzusehen. Es war pragmatisch und prunkvoll zugleich eingerichtet: ein einfaches Feldbett mit einem alten Löwenfell - gewiss von ihrem Vater -, eine wuchtige, eisenbeschlagene Truhe mit dem Wappen derer von Berg, ein in den Boden gerammter Pfahl mit quer gelegter Stange für die mit Ätzungen rondrianischer Recken prächtig verzierte Rüstung, weiche, knietiefe Teppiche, um die Kälte des Bodens fern zu halten, ein Beistelltischchen mit einem silbernen Krug und Weinbechern, sowie sechs lederbespannte Stühle um einen großen, vierseitigen Tisch mit gedrechselten Beinen, der gleichermaßen für Strategiesitzungen wie für Mahlzeiten genutzt wurde, wie ein paar in Brotreste und Hühnerknochen auf einem Silberteller verrieten. Der Löwenschild Gerones und der Säbel der [[Hadjinsunni von Yaquirtal|Santa Hadjinsunni]] hingen samt Scheide und Schwertgurt an einem Nagel von einer Zeltstange. Mehrere Kohlebecken hielten die Traviakühle draußen und dicke Kerzen auf vergoldeten Leuchtern mit Löwenfüßen hüllten alles in ein warmes, gelbliches Licht. 'Eine gewisse rondrianische Rustikalität', dachte Dom León bei sich, 'nicht ohne Stil, aber doch etwas zu protzig.'  
Da die Marschallin keine Anstalten machte, sich zu erheben, nutzte Dom León die Gelegenheit, sich in dem geräumigen Zelt umzusehen. Es war pragmatisch und prunkvoll zugleich eingerichtet: ein einfaches Feldbett mit einem alten Löwenfell - gewiss von ihrem Vater -, eine wuchtige, eisenbeschlagene Truhe mit dem Wappen derer von Berg, ein in den Boden gerammter Pfahl mit quer gelegter Stange für die mit Ätzungen rondrianischer Recken prächtig verzierte Rüstung, weiche, knietiefe Teppiche, um die Kälte des Bodens fern zu halten, ein Beistelltischchen mit einem silbernen Krug und Weinbechern, sowie sechs lederbespannte Stühle um einen großen, vierseitigen Tisch mit gedrechselten Beinen, der gleichermaßen für Strategiesitzungen wie für Mahlzeiten genutzt wurde, wie ein paar in Brotreste und Hühnerknochen auf einem Silberteller verrieten. Der Löwenschild Gerones und der Säbel der [[Hadjinsunni von Yaquirtal|Santa Hadjinsunni]] hingen samt Scheide und Schwertgurt an einem Nagel von einer Zeltstange. Mehrere Kohlebecken hielten die Traviakühle draußen und dicke Kerzen auf vergoldeten Leuchtern mit Löwenfüßen hüllten alles in ein warmes, gelbliches Licht. 'Eine gewisse rondrianische Rustikalität', dachte Dom León bei sich, 'nicht ohne Stil, aber doch etwas zu protzig.'