Chronik.Ereignis1039 Der Tobrische Feldzug 01: Unterschied zwischen den Versionen

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„Schützen!“, befahl schließlich der Fürst laut, und die Bogenschützen erhoben sich, um ihrerseits einen Hagel von Pfeilen in Richtung der Mauerkrone zu schicken. „Für die Götter, Almada und Fürst Gwain!“, rief Hernán von Aranjuez als die erste Salve von den Sehnen war. Als alter Eisenfresser dachte er gar nicht daran mit einem Hoch auf [[:gar:Garetien:Gareth|Gareth]] und die Kaiserin ins Gras zu beißen, und nicht wenige der Almadaner stimmten in seinen Schlachtruf ein, als sich die Erste Welle entlang der Tobimora aus dem Dreck erhob, und unter sich entrollenden Bannern nach vorne stürmte.
„Schützen!“, befahl schließlich der Fürst laut, und die Bogenschützen erhoben sich, um ihrerseits einen Hagel von Pfeilen in Richtung der Mauerkrone zu schicken. „Für die Götter, Almada und Fürst Gwain!“, rief Hernán von Aranjuez als die erste Salve von den Sehnen war. Als alter Eisenfresser dachte er gar nicht daran mit einem Hoch auf [[:gar:Garetien:Gareth|Gareth]] und die Kaiserin ins Gras zu beißen, und nicht wenige der Almadaner stimmten in seinen Schlachtruf ein, als sich die Erste Welle entlang der Tobimora aus dem Dreck erhob, und unter sich entrollenden Bannern nach vorne stürmte.
=== Auf [[:avwik:Burg Talbruck|Burg Talbruck]], am späten Morgen===
Langsam, beinahe gravitätisch schwebte das Banner gen Boden, den ganzen langen Weg von der Spitze des zentralen Bergfriedes von Burg Talbruck hinunter in den Innehof, wo sich die schwarzen Schwerter auf rotem Grund der [[:avwik:Fürstkomturei Maraskan und Tobrien|Fürstkomturei]] zu dem Banner [[:avwik:Mendena|Mendenas]] gesellte, dessen schwarze Schwerter über rotem Tore über drei roten Lilien auf Silber bereits im Staub lagen. Unter dem Jubel aus dem Innenhof und auf den Wehrgängen entfaltete sich stattdessen das Greifenbanner des [[:avwik:Neues Reich|Mittelreichs]], zunächst etwas träge, dann vollends in der frischen Brise, die vom [[:avwik:Perlenmeer|Perlenmeer]] herüber wehte.
Eine Handvoll Verwundeter stimmte freilich nicht in den Jubel ein. Wer [[:avwik:Helme Haffax|Helme Haffax‘]] Waffenrock trug, war im Burghof zusammen getrieben worden, wiewohl von der einstmals starken Besatzung nur noch ein ärmliches Häuflein übrig war. Kein Pardon war verlangt, und eigentlich auch keines gewährt worden. Doch als der Kampf vorüber war, hatten sich hier und da Verwundete geregt, die man zuvor im Rausch der Schlacht übersehen hatte. Dort wo die Offiziere nicht eingeschritten waren, hatte man Gnadengeber gezückt oder die Verwundeten mit [[Almadanisches Lächeln|Almadanischem Lächeln]] geschmückt. Einige wenige hatten mehr Glück und sahen nun einem ungewissen Schicksal entgegen.
Oben auf dem Wehrgang trafen indes [[Hernán von Aranjuez]] und sein Bastardbruder [[Tego Colonna|Tego]] aufeinander. „Haha!“, lachte der Colonna, dessen Gesicht ein wirres Muster zeigte, wo Schweißtropfen ihre Bahnen durch das Blut seiner Gegner gezogen hatten, ehe es geronnen war. Der bullige Mann umschlang den kleineren [[Condottiere]] mit einem Arm und hob ihn ungeachtet dessen Rüstung einige Halbfinger in die Höhe. „Hab ich doch gesagt, dass das ein Kinderspiel wird!“
Der [[Baronie Dubios|Baron]] und [[Junkergut Aranjuez|Junker]] war nicht ganz so euphorisch. Er hatte noch keinen Überblick darüber, wie viele seiner Leute gefallen waren, doch vom Ufer der [[:avwik:Tobimora|Tobimora]] bis vor die Burgmauern war der Boden gepflastert von Toten. Zwischenzeitlich hatte er ernstlich daran gezweifelt, dass der Sturm gelingen würde. Erst mit der zweiten Welle war es konnten mehr Leitern angelegt werden, als die Verteidiger vermochten umzustoßen, und erst mit der Dritten waren genug Bewaffnete über dem Fluss um die Wehrgänge zu stürmen. Als man jedoch einmal auf der Mauer Fuß gefasst hatte, und mehr und mehr Krieger, [[Mercenario]]s und Soldaten die Zinnen erklommen, war das Ganze nur noch blutiges Handwerk.
Hernach hatte es freilich einen kurzen Moment nach einem peinlichen Eklat ausgesehen, als der [[Gwain von Harmamund|Fürst]] befohlen hatte das Banner zu hissen, und zunächst keiner seiner [[Königreich Almada|Almadaner]] vorgetreten war. Entweder hatte niemand an ein Greifenbanner gedacht, oder man war sich unsicher, ob der Fürst nach diesem oder dem steigenden Ross Almadas verlangte. Glücklicherweise war kurzentschlossen einer der [[:gar:Perricum:Markgrafschaft Perricum|Perricumer]] in die Bresche gesprungen.
So hatte der [[Baronie Dubios|Baron]] und [[Junkergut Aranjuez|Junker]] den von abgebrochenen Pfeilen gespickten Schild auf den Rücken geworfen, und strich sich nun, den Helm unterm Arm, die schweißnassen Locken aus dem Antlitz. „Noch ist der Tag nicht gewonnen, Bruder.“ Beide wandten sich gen Mendena, wo das Kaiserliche Heer gerade gegen die Stadtmauer vorging. Viel war nicht zu sehen, lag die Vorstadt doch unter dem dichten Rauchschleier mehrerer Brände. Wer die Häuser angesteckt hatte, vermochte man von hier oben nicht zu sagen. Wohl hatten sie dem Hauptheer beim Vorrücken einen gewissen Schutz vor Beschuss von der Stadt her geboten, doch luden sie auch zu zahlreichen Fallen und Hinterhalten ein, sodass die Kaiserlichen einen Vorgeschmack bekamen, was ihnen jenseits der Stadtmauern blühen würde. Immerhin war es den Verteidigern nicht gelungen die beiden Brücken zu zerstören, die das Südheer derweil über die Tobimora geschlagen hatte. Dennoch waren auch hier die Verluste erheblich gewesen, wenn selbst aus der Entfernung zu erkennen war, dass die Planken und Bohlen an zahlreichen Stellen rot vom Blut gefärbt waren.
So hatte sich das Hauptheer durch Osterfeld und Leichacker an die Mauer heran gekämpft, während [[Dispuesti|Spießbürger]], [[:avwik:Sonnenlegion|Sonnenlegionäre]] und [[:avwik:Orden vom Bannstrahl Praios‘|Bannstrahler]], sowie Bewaffnete in den Farben der Markgrafschaften [[:avwik:Markgrafschaft Beilunk|Beilunk]] und [[:avwik:Markgrafschaft Warunk|Warunk]] über die instandgesetzte Brücke vorgestoßen waren, und das flusseitig gelegene Fischviertel gesäubert hatten. Die Leichte Reiterei, die bislang unruhig in Reserve gestanden hatte, stieß unter heftigem Beschuss von der Mauerkrone am Flussufer entlang gegen das Hafentor vor, allen voran die [[:gar: Groß-Garetischer Heerbann#Perricumer Detachement 2|Perricumer Schlachtreiter]], geführt von der unerschrockenen und tatkräftigen [[:gar:Perricum:Baronie Sturmfels|Baronin]] [[:gar:Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]], die [[:avwik:Tulamidische Reiter|Tulamidischen Reiter]] und das [[Eslam von Almada (Leibregiment)|Fürstliche Leibregiment]].
Nun sagte man ja schon dem gemeinen Almadaner eine gewisse Ungeduld nach, doch als Hernán von Aranjuez und seine Leute vorhin in der Dunkelheit am Sammelplatz der Reiterei vorbei gekommen waren, hatten die [[:gar:Perricum:Nebachoten|Nebachoten]] sie noch übertroffen. Ross und Reiter waren kaum zu bändigen gewesen, und als das erste Geschoss von Burg Talbruck aufgestiegen, und daher kein Grund mehr für stille Heimlichkeit war, war auf den Hügeln auf dem Flussufer hinter ihnen ein wüster Orkan an Schmährufen gegen Feste und Stadt losgebrochen. Allen voran [[:gar:Perricum:Cemal von Korbrunn|Cemal von Korbrunn]], ein Hauptmann der Markgräflichen Grenzreiter und Krieger von beachtlichem Ruf, war in seiner prachtvollen nebachotischen Rüstung am Ufer auf und ab geritten, und hatte sein Pferd immer wieder gar bis ins brusthohe Wasser getrieben. Endlich war dann vom anderen Ufer das Signal gekommen, dass die letzte Bohle verlegt war, und nachdem zunächst das Fußvolk hinüber gegangen war um das Ufer gegen das Fischviertel zu sichern, konnten schließlich auch die Reiter folgen. Hätten sich die überwiegend tulamidischen Rösser auf dem behelfsmäßig gezimmerten und hier und da schwankenden Untergrund nicht mit traumwandlerischer Sicherheit bewegt, wären die Verluste durch den jetzt nur noch unregelmäßigen Beschuss gewisslich weit höher ausgefallen.
Derweil berannten bereits weiter flussabwärts [[:gar:Löwengarde|Löwengarde]], [[Almadaner Hakenspieße|Hakenspieße]] und das aranische [[:avwik:Heer der Gerechten|Heer der Gerechten]] nach dem erfolgreichen Vertäuen der Schwimmbrücke das Hafentor, sodass nur noch die Schwere Kavallerie der [[Ragather Schlachtreiter]] in Reserve stand, um, sobald das Tor genommen war, jeden Widerstand auf der dahinter liegenden Straße zum Marktplatz hinfort zu fegen.
Auf Burg Talbruck hatten indes Angehörige des [[:gar:Perricum:Bombardenregiment Trollpforte|Bombardenregiments Trollpforte]], deren Sappeure nicht nur beim Brückenschlag schwere Verluste erlitten hatten - zwischenzeitlich hatte auch ein unsichtbarer [[:avwik:Dämon|Dämon]] unter den auf dem Südufer verbliebenen Geschützbesatzungen gewütet, und konnte letztlich nur unter Aufbietung aller Kräfte der nach dem arkanen Duell über der Tobimora erschöpft zurückgebliebenen Magier bezwungen werden - damit begonnen einzelne der erbeuteten Geschütze gen Mendena zu richten. Die verbliebenen Offiziere sammelten sich während dessen auf dem Wehrgang, viele zumindest leicht verwundet, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Noch war der Tag nicht gewonnen.