Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 25: Unterschied zwischen den Versionen

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"Eslam der Jüngere Inglessio von Ragathsquell", schlug er in übertriebener militärischer Geste salutierend die Hacken zusammen. "Wenn zwei Frauen der da Vanyas trotz anderslautendem Befehl des Großinquisitors weiterhin auf Burg Harmamund festgehalten werden, so fertigt mir bitte nochmals eine Kopie dieses Befehls an, Meister Praiolob. Diesmal werde ich persönlich das Schreiben überbringen und nicht eher den Rückweg antreten, als bis dass man mir die beiden Frauen ausgehändigt hat. "
"Eslam der Jüngere Inglessio von Ragathsquell", schlug er in übertriebener militärischer Geste salutierend die Hacken zusammen. "Wenn zwei Frauen der da Vanyas trotz anderslautendem Befehl des Großinquisitors weiterhin auf Burg Harmamund festgehalten werden, so fertigt mir bitte nochmals eine Kopie dieses Befehls an, Meister Praiolob. Diesmal werde ich persönlich das Schreiben überbringen und nicht eher den Rückweg antreten, als bis dass man mir die beiden Frauen ausgehändigt hat. "
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
'''Im Weiler Grioli nahe Quazzano; immer noch Nachmittag'''
"Haha! Das ist ein Frosch!", triumphierte die alte Mutina, als sie sich zu den gefärbten Pelura-Kugeln im Schnee hinabbeugte, um sie genau in Augenschein zu nehmen. "Der schlägt deinen Igel!", rief sie zum kaum jüngeren Poggio hinüber, dessen Kugeln sie in hübscher Formation beiseite gerollt hatte.
"Freu dich nicht zu früh, mein Täubchen - ich habe ja auch noch einen Wurf !", holte sie der 82jährige Ottaciano auf den Boden der Realität zurück und warf seine letzte verbliebene grüne Kugel einmal demonstrativ in die Luft, um sie mit der Eleganz eines alten Könners wieder aufzufangen. Die jüngeren eigenhörigen Bewohner des Weilers Grioli, die den Ragathsquellern und Harmamunds gleichermaßen Frondienst schuldeten, schüttelten nur den Kopf, wenn sie die drei Dorfältesten bei ihrem Pelura-Spiel bei dieser Hundskälte auf dem verschneiten Dorfplatz beobachteten. Aber die drei Alten pflegten diese Tradition schon seit 40 Götterläufen an ausnahmslos ''jedem'' Praiostag, und es gab schlichtweg ''kein'' Wetter, das sie davon abhalten konnte.
Ottaciano wollte eben mit großer Geste zu seinem letzten und möglicherweise alles entscheidenden Wurf ansetzen, als plötzlich von Südosten her Hufgetrappel zu hören war und kurz darauf zehn bewaffnete Reiter auf dem Dorfplatz in der Mitte der einzigen Straße Griolis erschienen. Harmamund-Schergen, wie ihr Wappen schon verriet. Der Anführer, ein in Domna Morenas Gunst stehender hochnäsiger Stadtmensch aus Ragath, war den drei Alten leider gut bekannt.
"Ihr da!", blaffte Giordan Cronbiegler die drei an. "Vorhin sind Soldaten, angeführt vom jungen von Ragathsquell, hinüber nach Quazzano gezogen. Sind sie schon wieder herausgekommen und hier durchgezogen? Antwortet wahrhaftig, oder es wird für euch schlimme Konsequenzen haben!"
"Soldaten?", fragte Poggio mit extra zur Schau gestellter Ahnungslosigkeit. "Also, ich habe keine gesehen! Da muss ich wohl gerade mein Boronsstündchen gehalten haben."
"Ich habe heute Vormittag die Peluras poliert", hob auch Mutina ahnungslos die Achseln. Sie hatte die Bewaffneten des kleinen Ragathsquellers vom Küchenfenster aus wohl gesehen. Aber der war ein guter Junge, und sie hoffte, dass er diesen hochtrabenden Patrizierspross hier bald mal auf sein tatsächliches kleines Maß zurückstutzte.
Als auch Ottaciano auf den fragenden Blick Giordans hin nur ratlos den Kopf schüttelte, winkte dieser unwirsch in ihre Richtung ab: "Euch soll bald Gevatter Boron holen, faules Drecksgesindel! Geht wieder an die Arbeit anstatt hier müßige Spielchen zu spielen!" 
Er ritt verärgert zum Ortsausgang, von wo aus man die hübsche Schlossburg Quazzano inmitten der verschneiten Felder aufragen sah. Etwas mehr Deckung wäre gut gewesen. Man konnte zwar von hier aus sehr gut erkennen, wer das Castillo verließ und um wie viele Personen es sich handelte. Aber man würde diese dann erst recht dicht an Grioli herankommen lassen müssen, um sie anzugreifen, da man selbst umgekehrt ja auch schon aus über einer Meile Entfernung auf den baum- und strauchlosen Feldern gesehen werden konnte. Es hieß also erst einmal abzuwarten, was sich auf Quazzano tat ...




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