Chronik.Ereignis1036 Wider die Taifas 02: Unterschied zwischen den Versionen

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Einer der horasischen Söldner sprach aus, was seine Kameraden angesichts des ungestümen Sturmangriffs der Almadanis alle dachten. [[lfwiki:Colmar Luntfeld|Colmar Luntfeld]] verzichtete darauf, den Mann zur Ordnung zu rufen blieb darauf konzentriert, mit einem Teil seiner Söldner den fahrbaren Schildwall auf der Straße zu halten und auf das Stadttor zu zu schieben. Er würde den Almadaner Magnaten schon beweisen, dass seine [[lfwiki:Colmars Cavallieri|Cavallieri]] das viele Gold wert waren, welches Marschallin vom Berg ihm für seine Dienste bezahlte. Sein Vorschlag in der großen Stabsversammlung, sich mittels Laufgräben vor den Pfeilen der Verteidiger geschützt bis vor die Stadtmauer vorzuarbeiten und jene dann mit einer Untertunnelung zum Einsturz zu bringen, ehe gestürmt werden sollte, war von den Almadaner Haupt- und Adelsleuten mit Gelächter aufgenommen worden. Mutlos hatten sie ihn genannt und nur ein sofortiges energisches Machtwort der Marschallin hatte schlimmere Worte zwischen ihren Almadaner und Horasischen Kommandanten mit unvermeidbaren Duellforderungen gerade noch verhindert.  
Einer der horasischen Söldner sprach aus, was seine Kameraden angesichts des ungestümen Sturmangriffs der Almadanis alle dachten. [[lfwiki:Colmar Luntfeld|Colmar Luntfeld]] verzichtete darauf, den Mann zur Ordnung zu rufen blieb darauf konzentriert, mit einem Teil seiner Söldner den fahrbaren Schildwall auf der Straße zu halten und auf das Stadttor zu zu schieben. Er würde den Almadaner Magnaten schon beweisen, dass seine [[lfwiki:Colmars Cavallieri|Cavallieri]] das viele Gold wert waren, welches Marschallin vom Berg ihm für seine Dienste bezahlte. Sein Vorschlag in der großen Stabsversammlung, sich mittels Laufgräben vor den Pfeilen der Verteidiger geschützt bis vor die Stadtmauer vorzuarbeiten und jene dann mit einer Untertunnelung zum Einsturz zu bringen, ehe gestürmt werden sollte, war von den Almadaner Haupt- und Adelsleuten mit Gelächter aufgenommen worden. Mutlos hatten sie ihn genannt und nur ein sofortiges energisches Machtwort der Marschallin hatte schlimmere Worte zwischen ihren Almadaner und Horasischen Kommandanten mit unvermeidbaren Duellforderungen gerade noch verhindert.  


Der Mann, der dem Fürsten Almadas vor fünf Monden in [[Brig-Lo]] das Leben gerettet hatte, hatte daraufhin nur stoisch mit den Schultern gezuckt. Es waren schliesslich nicht seine Männer und Frauen, die auf den Leitern und vor den Stadtmauern bluten würden… Seine Cavallieri würden das schwer befestigte Osttor angreifen.
Der Mann, der dem Fürsten Almadas vor fünf Monden in [[Brig-Lo]] das Leben gerettet hatte, hatte daraufhin nur stoisch mit den Schultern gezuckt. Es waren schliesslich nicht seine Männer und Frauen, die auf den Leitern und vor den Stadtmauern bluten würden… Seine Cavallieri würden das schwer befestigte rahjawärtige Brindâler Tor angreifen.


Und so bot sich den Verteidigern auf den Zinnen eine merkwürdige Szene. Auf der Nordostseite Dâls rannten mehrere Hundert Almadaner als formlose Horde mit Leitern und viel Geschrei auf die Stadtmauer zu, während die Horasier vor dem Osttor gerade einmal in Kompaniestärke vorrückten, während drei weitere Kompanien außer Bogenschussweite stehengeblieben waren.
Und so bot sich den Verteidigern auf den Zinnen eine merkwürdige Szene. Auf der Nordostseite Dâls rannten mehrere Dutzend Almadaner als formlose Horde mit Leitern und viel Geschrei auf die Stadtmauer zu, während die Horasier vor dem Brindâler Tor gerade einmal in Kompaniestärke vorrückten, während drei weitere Kompanien außer Bogenschussweite stehengeblieben waren.


Schweigend und in geschlossener Formation schoben zwanzig von ihnen die Straße entlang eine Schutzkonstruktion mit einer Bohlenwand auf Rädern auf das Tor zu, in der sämtliche Pfeile und Bolzen der Verteidiger steckenblieben ohne Schaden zu verursachen. Die restlichen drei Dutzend der horasischen Söldner waren Armbrustschützen, die sich in Dreiergruppen aufgeteilt hatten und gezielt die Zinnen unter Beobachtung und unter Feuer nahmen: Einer schoss, einer lud seine Armbrust nach und der Dritte deckte seine beiden Kameraden, jederzeit bereit seinen Bolzen auf den nächsten Kopf los zu lassen, der sich auf den Zinnen sehen liess.
Schweigend und in geschlossener Formation schoben zwanzig von ihnen die Straße entlang eine Schutzkonstruktion mit einer Bohlenwand auf Rädern auf das Tor zu, in der sämtliche Pfeile und Bolzen der Verteidiger steckenblieben ohne Schaden zu verursachen. Die restlichen drei Dutzend der horasischen Söldner waren Armbrustschützen, die sich in Dreiergruppen aufgeteilt hatten und gezielt die Zinnen unter Beobachtung und unter Feuer nahmen: Einer schoss, einer lud seine Armbrust nach und der Dritte deckte seine beiden Kameraden, jederzeit bereit seinen Bolzen auf den nächsten Kopf los zu lassen, der sich auf den Zinnen sehen ließ.


Allerdings ließen sich nur wenige Verteidiger blicken und es flogen auch nur wenige Pfeile. Da der anmarschierende Gegner weder einen Rammbock noch eine Leiter mit sich führte, befand sich der Grossteil der Verteidiger auf der Nordmauer um die Sturmleitern der Almadaner zurückzuschlagen.
Allerdings ließen sich nur wenige Verteidiger blicken und es flogen auch nur wenige Pfeile. Da der anmarschierende Gegner weder einen Rammbock noch eine Leiter mit sich führte, befand sich der Grossteil der Verteidiger auf der Nordmauer um die Sturmleitern der Almadaner zurückzuschlagen.
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"Auf zu Ruhm und Heldentat!" Mit diesen Worten führte er einen energischen Angriff auf die Verteidiger des Turmes. Der Magier, welchen er angeheuert hatte, dirigierte erneut eine Feuerlanze gegen die sich zäh wehrenden Novadis. Doch dann plötzlich wurde dessen Gesicht ernster als sonst und ohne Vorwarnung lieferte er sich mit einem novadischen Beschwörer, welcher sich auf den Zinnen des Turmes kundtat, ein magisches Duell. Beide Seiten hielten kurz inne ob der arkanen Gewalten, welche über ihnen miteinander rangen. Dann stürzten sie sich mehr aus eigenem Behagen als Pflichtgefühl auf den Feind, um so schnell wie möglich aus der Reichweite möglicher magischer Effekte zu gelangen. Die Reihen der Novadis wichen leicht unter dem Ansturm zurück, doch der Blutzoll für den erkauften Weg war hoch. Ferando spielte mit dem Gedanken, ob er Kämpfer von Dom Léon abziehen müsse, um den Turm nehmen zu können und ihn dadurch in größere Gefahr zu bringen, als der Gegendruck der Verteidiger sich plötzlich abschwächte.  
"Auf zu Ruhm und Heldentat!" Mit diesen Worten führte er einen energischen Angriff auf die Verteidiger des Turmes. Der Magier, welchen er angeheuert hatte, dirigierte erneut eine Feuerlanze gegen die sich zäh wehrenden Novadis. Doch dann plötzlich wurde dessen Gesicht ernster als sonst und ohne Vorwarnung lieferte er sich mit einem novadischen Beschwörer, welcher sich auf den Zinnen des Turmes kundtat, ein magisches Duell. Beide Seiten hielten kurz inne ob der arkanen Gewalten, welche über ihnen miteinander rangen. Dann stürzten sie sich mehr aus eigenem Behagen als Pflichtgefühl auf den Feind, um so schnell wie möglich aus der Reichweite möglicher magischer Effekte zu gelangen. Die Reihen der Novadis wichen leicht unter dem Ansturm zurück, doch der Blutzoll für den erkauften Weg war hoch. Ferando spielte mit dem Gedanken, ob er Kämpfer von Dom Léon abziehen müsse, um den Turm nehmen zu können und ihn dadurch in größere Gefahr zu bringen, als der Gegendruck der Verteidiger sich plötzlich abschwächte.  


Er konnte erkennen, wie gerade eingetroffene Verstärkungen plötzlich zurückfluteten und unterhalb des Torturmes sich eine formierte Reiterschar vom Tor abwandte und zu einem anderen eilten. Er wusste nicht, dass der novadische Adlige, welcher auf einem prächtigen Shadif und in edelsten Rüstgewändern wild mit seiner Klinge herumfuchtelte, der für einen Ausfall angetretenen Kavallerie den Befehl gab, die an anderer Stelle eingedrungenen Horasier mit aller Härte niederzureiten und die gerade abziehenden Verstärkungen für das Tor die enstandene Lücke zu halten und jeden horasichen Kämpen mit Klinge und Tod aus der Stadt zu befördern.
Er konnte erkennen, wie gerade eingetroffene Verstärkungen plötzlich zurückfluteten und unterhalb des Torturmes sich eine formierte Reiterschar vom Tor abwandte und zu einem anderen eilten. Er wusste nicht, dass der novadische Adlige, welcher auf einem prächtigen Shadif und in edelsten Rüstgewändern wild mit seiner Klinge herumfuchtelte, der für einen Ausfall angetretenen Kavallerie den Befehl gab, die an anderer Stelle eingedrungenen Horasier mit aller Härte niederzureiten und die gerade abziehenden Verstärkungen für das Tor die enstandene Lücke zu halten und jeden horasischen Kämpen mit Klinge und Tod aus der Stadt zu befördern.


"Sie gehen zurück! Auf und Drauf!", brüllte Ferando als er erneut, die Truppen anspornte. Leiche um Leiche pflasterte die Stufen des Turmes als die Almadaner sich blutig mit den Novadis den Aufgangen zu den Turmzinnen schlugen, so mancher Kämpfer stürzte in den Tod, als die beiden feindlichen Gruppierungen auf engsten Raum auf den Zinnen stritten. Falls noch irgendwelche Kampflinien mit genügend Platz versehen waren, so lösten diese sich auf und jegliche Strategie und Taktik wich dem Kampf ohne jegliche Regel, als beide Seiten krampfhaft versuchten, sich gegenseitig auszulöschen, Dolche, Schwerter, Säbel, was immer man habhaft werden konnte, wurde zur Waffe. Mochte es der Wille des Kor oder einfach nur Zufall gewesen sein, als den letzten Novadis die Klingen in deren Leiber getrieben wurden, ergab sich der Kommandierende der Torturmverteidigung. Er flehte um Gnade, doch ein Speer durchborte ihn und er sackte über die Zinnen, sein lebloser Körper zum almadanischen Heer hin hängend. Schnell befahl Ferando das Tor zu öffnen und den Zugang um jeden Preis zu halten, die Kämpfer, welcher er entsenden konnte, schickte er zur anderen Seite, wo Dom Léon den Rücken für die Einnahme des Torturmes freigehalten hatte. Als das Tor sich öffnete, wurde das Rossbanner von Almada auf dem Turm emporgehoben, im Wind wehte es als Zeichen, dass ein Zugang zu Dâl genommen war und mit ihm das Tüchlein, welches Leonora vom Berg ihm gegeben hatte - ihr und ihrer Familia zum Ruhme.
"Sie gehen zurück! Auf und Drauf!", brüllte Ferando als er erneut, die Truppen anspornte. Leiche um Leiche pflasterte die Stufen des Turmes als die Almadaner sich blutig mit den Novadis den Aufgangen zu den Turmzinnen schlugen, so mancher Kämpfer stürzte in den Tod, als die beiden feindlichen Gruppierungen auf engsten Raum auf den Zinnen stritten. Falls noch irgendwelche Kampflinien mit genügend Platz versehen waren, so lösten diese sich auf und jegliche Strategie und Taktik wich dem Kampf ohne jegliche Regel, als beide Seiten krampfhaft versuchten, sich gegenseitig auszulöschen, Dolche, Schwerter, Säbel, was immer man habhaft werden konnte, wurde zur Waffe. Mochte es der Wille des Kor oder einfach nur Zufall gewesen sein, als den letzten Novadis die Klingen in deren Leiber getrieben wurden, ergab sich der Kommandierende der Torturmverteidigung. Er flehte um Gnade, doch ein Speer durchborte ihn und er sackte über die Zinnen, sein lebloser Körper zum almadanischen Heer hin hängend. Schnell befahl Ferando das Tor zu öffnen und den Zugang um jeden Preis zu halten, die Kämpfer, welcher er entsenden konnte, schickte er zur anderen Seite, wo Dom Léon den Rücken für die Einnahme des Torturmes freigehalten hatte. Als das Tor sich öffnete, wurde das Rossbanner von Almada auf dem Turm emporgehoben, im Wind wehte es als Zeichen, dass ein Zugang zu Dâl genommen war und mit ihm das Tüchlein, welches Leonora vom Berg ihm gegeben hatte - ihr und ihrer Familia zum Ruhme.


Er blickte kurz hinauf zum Banner, um sich dann wieder der Schlacht zu widmen. Er begab sich zur anderen Seite, um Dom Léon und seinen neuen Begleiterinnen Hilfe zu leisten, während im selben Augenblick die novadische Reiterei in den horasichen Brückenkopf mit voller Wucht prallte.
Er blickte kurz hinauf zum Banner, um sich dann wieder der Schlacht zu widmen. Er begab sich zur anderen Seite, um Dom Léon und seinen neuen Begleiterinnen Hilfe zu leisten, während im selben Augenblick die novadische Reiterei in den horasischen Brückenkopf mit voller Wucht prallte.


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'''Autor:''' [[Benutzer:Luntfeld|Luntfeld]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Luntfeld|Luntfeld]]


Wenig überraschend stießen die Eindringlinge hinter dem Tor auf keinen Widerstand. Ein kurzer Moment der Stille herrschte am Osttor, während vom 100 Schritt entfernten Nordtor der Kampflärm herübertönte. Colmar nickte anerkennend, offenbar hatten die Almadaner die Zinnen erreicht.
Wenig überraschend stießen die Eindringlinge hinter dem Tor auf keinen Widerstand. Ein kurzer Moment der Stille herrschte am Brindâler Tor, während vom hundert Schritt entfernten Nordtor der Kampflärm herübertönte. Colmar nickte anerkennend; offenbar hatten die Almadaner die Zinnen erreicht.


Ein kurzer Blick, links und rechts führten zwei Pforten ins Innere der beiden Tortürme. Einigen kräftigen Schlägen mit Äxten und Hämmern hielten die Riegel nicht stand, dahinter führten Wendeltreppen die Türme hoch. Colmar schickte je fünf Kämpferinnen die Türme hoch und schon nach wenigen Augenblicken kündeten Waffenklirren und Geschrei davon, dass das Osttor durchaus verteidigt wurde. Doch darum konnte er sich nicht weiter kümmern. Seine Jungs und Mädels waren erfahren genug um die Türme zu nehmen, doch das würde nicht einfach werden – Wendeltreppen ließen sich von erfahrenen Verteidigern auch gegen mehrfache Übermachten halten und gerade diese Zeit hatten sie nicht.
Ein kurzer Blick, links und rechts führten zwei Pforten ins Innere der beiden Tortürme. Einigen kräftigen Schlägen mit Äxten und Hämmern hielten die Riegel nicht stand, dahinter führten Wendeltreppen die Türme hoch. Colmar schickte je fünf Kämpferinnen die Türme hoch und schon nach wenigen Augenblicken kündeten Waffenklirren und Geschrei davon, dass das Brindâler Tor durchaus verteidigt wurde. Doch darum konnte er sich nicht weiter kümmern. Seine Jungs und Mädels waren erfahren genug um die Türme zu nehmen, doch das würde nicht einfach werden – Wendeltreppen ließen sich von erfahrenen Verteidigern auch gegen mehrfache Übermachten halten und gerade diese Zeit hatten sie nicht.


Colmar sah wie erschreckte Bürger die Fensterläden und Haustüren der nächstgelegenen Häuser schlossen und verbarrikadierten. Zeitverschwendung, sich mit Gewalt Eintritt zu verschaffen und einmal in Häusern waren sie einerseits vom Tor abgeschnitten, welches noch nicht vollständig in ihrer Hand war, und andererseits über mehrere Häuser zersplittert war der Sturmtrupp eine leichte Beute für einen Gegenangriff.
Colmar sah wie erschreckte Bürger die Fensterläden und Haustüren der nächstgelegenen Häuser schlossen und verbarrikadierten. Zeitverschwendung, sich mit Gewalt Eintritt zu verschaffen und einmal in Häusern waren sie einerseits vom Tor abgeschnitten, welches noch nicht vollständig in ihrer Hand war, und andererseits über mehrere Häuser zersplittert war der Sturmtrupp eine leichte Beute für einen Gegenangriff.
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"Zehn Schützen sollten reichen diese in Schach zu halten, bis der Rest hier ist", dachte Colmar, doch seine Aufmerksamkeit wurde jäh von der rechten Flanke in Anspruch genommen, wo plötzlich Dutzende novadischer Reiter zwischen den Häusern hervorquollen. Im Kampfeslärm, der vom Nordtor herüberhallte, war ihr Anmarsch völlig überhört worden.
"Zehn Schützen sollten reichen diese in Schach zu halten, bis der Rest hier ist", dachte Colmar, doch seine Aufmerksamkeit wurde jäh von der rechten Flanke in Anspruch genommen, wo plötzlich Dutzende novadischer Reiter zwischen den Häusern hervorquollen. Im Kampfeslärm, der vom Nordtor herüberhallte, war ihr Anmarsch völlig überhört worden.


"Ein Feuerball wäre jetzt etwas Feines, doch man muss die Würfel nehmen, wie Kor sie wirft", dachte Colmar. Doch Santz hatte mit dem Zauber, der das Tor öffnete, den Großteil seiner magischen Energie verbraucht und war vor dem Tor in Deckung der Schutzkonstruktion geblieben, um sich dort um die Verwundeten der Sturmtruppe zu kümmern – trotz Deckungsfeuer hatte der ein oder andere Novadipfeil sein Ziel gefunden – während der Andergaster Alrik erst mit der Hauptmacht da war, da Colmar nicht beide seiner kostbaren Kampfmagier hatte risikeren wollen.
"Ein Feuerball wäre jetzt etwas Feines, doch man muss die Würfel nehmen, wie Kor sie wirft", dachte Colmar. Doch Santz hatte mit dem Zauber, der das Tor öffnete, den Großteil seiner magischen Energie verbraucht und war vor dem Tor in Deckung der Schutzkonstruktion geblieben, um sich dort um die Verwundeten der Sturmtruppe zu kümmern – trotz Deckungsfeuer hatte der ein oder andere Novadipfeil sein Ziel gefunden – während der Andergaster Alrik erst mit der Hauptmacht da war, da Colmar nicht beide seiner kostbaren Kampfmagier hatte riskieren wollen.


Auch ohne Befehl wussten die Cavallieri was zu tun war. Zwei Dutzend Bolzen flogen den angreifenden Reitern entgegen, ehe die Schützen ihre Armbrüste fallen ließen, um ihre Säbel zu ziehen. Sämtliche Schüsse waren auf die Pferde gezielt worden und mindestens fünf der Tiere gingen wiehernd, strampelnd und ihre Reiter abwerfend zu Boden. In der Enge zwischen den Häusern ließ es sich nicht vermeiden, dass weitere Pferde aus dem Tritt gerieten und stolperten oder wegen der schauerlichen Schreie der getroffenen Artgenossen in Panik gerieten. Ein geschlossener Reiterangriff auf das Tor war unmöglich, doch dies würde sich in wenigen Augenblicken wieder ändern.  
Auch ohne Befehl wussten die Cavallieri was zu tun war. Zwei Dutzend Bolzen flogen den angreifenden Reitern entgegen, ehe die Schützen ihre Armbrüste fallen ließen, um ihre Säbel zu ziehen. Sämtliche Schüsse waren auf die Pferde gezielt worden und mindestens fünf der Tiere gingen wiehernd, strampelnd und ihre Reiter abwerfend zu Boden. In der Enge zwischen den Häusern ließ es sich nicht vermeiden, dass weitere Pferde aus dem Tritt gerieten und stolperten oder wegen der schauerlichen Schreie der getroffenen Artgenossen in Panik gerieten. Ein geschlossener Reiterangriff auf das Tor war unmöglich, doch dies würde sich in wenigen Augenblicken wieder ändern.  


"Cavallieri, auf sie!!" Colmar schwang den Säbel in seiner Rechten und stand mit wenigen Sprüngen neben einem stolpernden Pferd, ließ den herabsausenden Khunchomer an seinem eigenen Säbel entlang abgleiten, um gleichzeitig mit der linken Hand nach dem Arm zu greifen und den Novadi von seinem Ross zu ziehen. Ein Fußtritt warf den Gestürzten auf den Rücken und ein Stich in den Bauch schickte ihn zu seinem Wüstengott. Colmar trat über die Leiche und hieb die scharfe Klinge ins Hinterbein des nächsten Pferdes, dessen Reiter gerade Yasinde vom Terzio Giallo den Schädel gespalten hatte. Wiehernd knickte das Tier ein und warf seinen Reiter dem Condottiere zu Füssen; einen Herzschlag später war Yasinde gerächt. In Unterzahl und abgebrüht und pragmatisch wie sie ohnehin waren, hatten die Cavallieri keine Hemmungen, im Nahkampf mit Berittenen das Pferd zu schlagen um den Reiter zu Fall zu bringen und binnen weniger Augenblicke geriet das Durcheinander auf dem kleinen Platz vor dem Osttor Dâls zu einer Orgie der Gewalt aus Waffengeklirr, Schreien von Kämpfenden, Stöhnen von Verwundeten und alles übertönenden schaurigen Lauten verwundeter und sterbender Pferde.
"Cavallieri, auf sie!" Colmar schwang den Säbel in seiner Rechten und stand mit wenigen Sprüngen neben einem stolpernden Pferd, ließ den herabsausenden Khunchomer an seinem eigenen Säbel entlang abgleiten, um gleichzeitig mit der linken Hand nach dem Arm zu greifen und den Novadi von seinem Ross zu ziehen. Ein Fußtritt warf den Gestürzten auf den Rücken und ein Stich in den Bauch schickte ihn zu seinem Wüstengott. Colmar trat über die Leiche und hieb die scharfe Klinge ins Hinterbein des nächsten Pferdes, dessen Reiter gerade Yasinde vom Terzio Giallo den Schädel gespalten hatte. Wiehernd knickte das Tier ein und warf seinen Reiter dem Condottiere zu Füssen; einen Herzschlag später war Yasinde gerächt. In Unterzahl und abgebrüht und pragmatisch wie sie ohnehin waren, hatten die Cavallieri keine Hemmungen, im Nahkampf mit Berittenen das Pferd zu schlagen um den Reiter zu Fall zu bringen und binnen weniger Augenblicke geriet das Durcheinander auf dem kleinen Platz vor dem Brindâler Tor zu einer Orgie der Gewalt aus Waffengeklirr, Schreien von Kämpfenden, Stöhnen von Verwundeten und alles übertönenden schaurigen Lauten verwundeter und sterbender Pferde.
 
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
 
"Die Rösser abstechen! Wie kann einem etwas derart Abscheuliches einfallen?", bemerkte Dom León missbilligend. Er und Domna Romina waren, ihre Knappinnen im Gefolge, die mit Leichen übersäten und vom Blut verklebten Stufen des Torturmes hinauf gestiegen, um sich von der Plattform aus gemeinsam mit dem jungen Dom Ferando ein Bild der Lage zu machen. Derweil sicherten dessen verbliebene Gefolgsleute das Firuntor für die heranmarschierende Verstärkung. Gerone vom Berg hatte das Banner Streitziger Waffenknechte sowie Davos Rakane und seine Rauwölfe entsandt, um die kleine Plänklertruppe Ferandos zu entsetzen und weiter in die Stadt vorzudringen.
 
Die [[Sturmfalken]] des Cronvogts [[Boraccio D'Altea]] und die [[Almadaner Hakenspieße]] hingegen folgten den verbliebenen drei Bannern der 'Cavallieri' Colmar Luntfelds, die in geordneter Formation gegen das nun gezwungene Brindâler Tor vorrückten. Die Reiterei, von geringem Nutzen innerhalb der Stadtmauern, blieb vorerst auf den Flanken der Aufstellung.
 
Auch die novadischen Reiter waren in ihrer Kavalkade von Luntfelds Mercenarios auf brutale und - nach Ansicht des Vivar - höchst ehrlose Weise vor erst angehalten worden. Dennoch hatten einige ihrer Dschadras ihr Ziel gefunden und staken nun aus horasischen Leibern. Um ihren Sturmritt gebracht, hatten die Reiter ihre Krummsäbel gezückt und sich in erbitterte Gefechte Frau-gegen-Mann mit den Mercenarios gestürzt. Noch war das Brindâler Tor nicht gesichert.
 
Dom León wandte den Blick und wies auf heranrückenden Truppen vor der Stadt. "Sieh, Leonora, dort kommt der Reichsedle Angrond von Freiwald herangeritten, der die Waffenknechte des Grafen von Yaquirtal anführt! Wer ist der Graf von Yaquirtal?"
 
Leonora verzog unwillig das Gesicht. Selbst mitten in einer Schlacht musste sie die Familienverhältnisse Almadas lernen? "Der Graf von Yaquirtal ist Dom Gendahar aus dem älteren Hause derer von Streitzig. Er ist der Sohn des verstorbenen Grafen [[Praiodar von Streitzig ä. H.|Praiodar]] und der Vater von Domnito [[Valdemoro von Streitzig-Madjani]]", gab sie wieder, was sie von [[Ugolino Gualdini]], dem alten Castellan auf [[Castillo Chellara]], gelernt hatte.
 
"Ganz richtig, Leonora, und dazu ist er der Oheim unserer hochverehrten Comtessa", erwiderte der Vivar mit einem Seitenblick auf Domna Romina. "Dom Angrond wiederum ist der Administrador seiner Ländereien im Thangolforst. Offensichtlich hat der Graf ihm seinen Verrat vor vielen Jahren verziehen und den Zwist mit ihm begraben. Vielleicht konnte er auch nicht anders, weil Dom Angrond für seine Rohajatreue heldenhaft in Al'Muktur gedarbt hat."
 
Der Vivar drehte sich zu Dom Ferando und zu Domna Romina um und sagte: "Gewiss bringt uns Dom Angrond neue Befehle von der Marschallin. Wollen wir hinabsteigen und ihn begrüßen? Gebt Acht, die Stufen sind noch glitschig!" Er verneigte sich leicht und hob die Hand, um sie Domna Romina galant als Stütze anzubieten.


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