Baronie Taubental: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Buriana von Alstingen]], wie sich die Neuadlige nannte, trat im Jahre [[Annalen:963|963]] BF ihre Herrschaft über die Baronie Taubental an. Sie versuchte zunächst ihren luxuriösen Lebensstil, den sie am Kaiserhof geführt hatte, auf [[Castillo Chellara]] fortzusetzen, war jedoch in der Verwaltung eines Lehens und den vielen almadanischen Eigenheiten, die dabei zu beachten waren, vollkommen unbewandert, so dass sie schnell den Unwillen ihrer Aftervasallen, der [[Familia Vivar]], der [[Familia di Montiano]] und der [[Familia de las Dardas]] erregte. Ein rauschendes Fest im Spätsommer [[Annalen:964|964]], mit dem sie die Freundschaft ihrer Nachbarbarone gewinnen wollte, geriet zum Fiasko, als Domna Buriana unwissend gegen hundert ungeschriebene Gesetze der komplizierten almadanischen Etikette verstieß. In Folge dessen zog man es im Tosch Mur vor, die Baronin und ihre beiden Nachkommen mit Missachtung zu strafen. Einzig der Zwergenbaron [[Thorom Sohn des Thorgasch]], erst vor 14 Jahren ebenfalls von Bardo und Cella zum Baron von [[Baronie Haffith|Haffith]] ernannt, trat ihr gegenüber freundlich auf. Seiner Vermittlung war es auch zu verdanken, dass Domna Buriana gute Verbindungen zu den Erzzwergen von [[Orondo]] aufbaute und die [[Familia von Alstingen]] sich bis heute recht gut mit den Kleinen Leuten versteht.
[[Buriana von Alstingen]], wie sich die Neuadlige nannte, trat im Jahre [[Annalen:963|963]] BF ihre Herrschaft über die Baronie Taubental an. Sie versuchte zunächst ihren luxuriösen Lebensstil, den sie am Kaiserhof geführt hatte, auf [[Castillo Chellara]] fortzusetzen, war jedoch in der Verwaltung eines Lehens und den vielen almadanischen Eigenheiten, die dabei zu beachten waren, vollkommen unbewandert, so dass sie schnell den Unwillen ihrer Aftervasallen, der [[Familia Vivar]], der [[Familia di Montiano]] und der [[Familia de las Dardas]] erregte. Ein rauschendes Fest im Spätsommer [[Annalen:964|964]], mit dem sie die Freundschaft ihrer Nachbarbarone gewinnen wollte, geriet zum Fiasko, als Domna Buriana unwissend gegen hundert ungeschriebene Gesetze der komplizierten almadanischen Etikette verstieß. In Folge dessen zog man es im Tosch Mur vor, die Baronin und ihre beiden Nachkommen mit Missachtung zu strafen. Einzig der Zwergenbaron [[Thorom Sohn des Thorgasch]], erst vor 14 Jahren ebenfalls von Bardo und Cella zum Baron von [[Baronie Haffith|Haffith]] ernannt, trat ihr gegenüber freundlich auf. Seiner Vermittlung war es auch zu verdanken, dass Domna Buriana gute Verbindungen zu den Erzzwergen von [[Orondo]] aufbaute und die [[Familia von Alstingen]] sich bis heute recht gut mit den Kleinen Leuten versteht.


Der stärkste Widerstand gegen Domna Burianas Herrschaft kam von dem lebenslustigen Junker [[Enjural de Vivar y Albesh]]. Von Beginn an weigerte er sich konsequent den [[Zehnt]] in der freiherrlichen Zehntscheuer zu [[Kellfall]] abzuliefern und zahlte lediglich den für den Grafen bestimmten Anteil bei seinen Verbündeten in der [[Baronie Flogglond]]. Mehrere Versuche der Alstingerin, die Abgaben mit Waffengewalt auf dem [[Junkergut Vivar]] einzutreiben, scheiterten kläglich, weil der Junker die Landwehr hinter sich wusste. Zeitweise schlossen sich auch die Caballeros von [[Caballerogut Las Dardas|Las Dardas]] dem Boykott an. Um die Verluste zu kompensieren, erhöhte die Baronin die Abgaben in den von ihr kontrollierten Teilen des Tales, was dazu führte, dass die Edlen von [[Edlengut Waldhaus|Waldhaus]] und die Junker von [[Junkergut Orondo|Orondo]] ihre Lehen an sie verpfänden mussten.
Der stärkste Widerstand gegen Domna Burianas Herrschaft kam von dem lebenslustigen Junker [[Enjural de Vivar y Albesh]] und seinem Mundillo [[Lope de Vivar y Viryamun]]. Von Beginn an weigerten sie sich konsequent, den [[Zehnt]] in der freiherrlichen Zehntscheuer zu [[Kellfall]] abzuliefern und zahlten lediglich den für den Grafen bestimmten Anteil bei ihren Verbündeten in der [[Baronie Flogglond]]. Mehrere Versuche der Alstingerin, die Abgaben mit Waffengewalt auf dem [[Junkergut Vivar]] einzutreiben, scheiterten kläglich, weil die Vivar die Landwehr hinter sich wussten. Zeitweise schlossen sich auch die Caballeros von [[Caballerogut Las Dardas|Las Dardas]] dem Boykott an. Um die Verluste zu kompensieren, erhöhte die Baronin die Abgaben in den von ihr kontrollierten Teilen des Tales, was dazu führte, dass die Edlen von [[Edlengut Waldhaus|Waldhaus]] und die Junker von [[Junkergut Orondo|Orondo]] ihre Lehen an sie verpfänden mussten.


Ein Verfahren vor dem gräflichen Gericht gegen den aufsässigen Dom Enjural, das die Baronin [[Annalen:971|971]] anstrebte, wurde auf Betreiben der Barone von Braast, Flogglond und Jennbach fünf Jahre lang verzögert und schließlich eingestellt. Schließlich resignierte Buriana von Alstingen und beschränkte sich auf die Einnahmen aus ihren Eigengütern und aus dem [[Rahjastift Taubental]]. Dessen Herren, die [[Catalinenser]], verhielten sich neutral und zahlten den Zehnt, verbaten sich aber jede Einmischung der Baronin in ihre eigenen Angelegenheiten.
Ein Verfahren vor dem gräflichen Gericht gegen den aufsässigen Dom Enjural, das die Baronin [[Annalen:971|971]] anstrebte, wurde auf Betreiben der Barone von Braast, Flogglond und Jennbach fünf Jahre lang verzögert und schließlich eingestellt. Schließlich resignierte Buriana von Alstingen und beschränkte sich auf die Einnahmen aus ihren Eigengütern und aus dem [[Rahjastift Taubental]]. Dessen Herren, die [[Catalinenser]], verhielten sich neutral und zahlten den Zehnt, verbaten sich aber jede Einmischung der Baronin in ihre eigenen Angelegenheiten.


Unter Domna Burianas Sohn [[Vitus von Alstingen|Vitus]] sollte sich an dieser Situation nur wenig ändern. Mit Hilfe seiner Gemahlin [[kos:Roana Grobhand von Koschtal|Roana Grobhand von Koschtal]], die als seine Kanzlerin fungierte, hielt er mit Müh' und Not die Einnahmen größer als die Ausgaben, während Dom Enjural und später dessen Mundillo und Nachfolger [[Lope de Vivar y Viryamun]] ihm bei jeder Gelegenheit zeigten, dass sie ihn nicht als ihren Lehnsherrn anerkannten. Alle Versuche von Seiten des Barons, die mächtigen Junker für sich zu gewinnen, blieben erfolglos. Auch eine mit Krediten aus Taladur finanzierte Strafexpedition gegen Vivar im Jahre [[Annalen:999|999]] scheiterte, weil Baron [[Sumudan von Viryamun]] seinem Verbündeten Dom Lope zur Hilfe eilte. Immerhin gelang es Baron Vitus, die neue Caballera von Las Dardas zum Ablegen des Lehnseids zu zwingen.
Unter Domna Burianas Sohn [[Vitus von Alstingen|Vitus]] sollte sich an dieser Situation nur wenig ändern. Mit Hilfe seiner Gemahlin [[kos:Roana Grobhand von Koschtal|Roana Grobhand von Koschtal]], die als seine Kanzlerin fungierte, hielt er mit Müh' und Not die Einnahmen größer als die Ausgaben, während Dom Enjural und Dom Lope ihm bei jeder Gelegenheit zeigten, dass sie ihn nicht als ihren Lehnsherrn anerkannten. Alle Versuche von Seiten des Barons, die mächtigen Junker für sich zu gewinnen, blieben erfolglos. Auch eine mit Krediten aus Taladur finanzierte Strafexpedition gegen Vivar im Jahre [[Annalen:999|999]] scheiterte, weil Baron [[Sumudan von Viryamun]] seinem Verbündeten Dom Lope zur Hilfe eilte. Immerhin gelang es Baron Vitus, die neue Caballera von Las Dardas zum Ablegen des Lehnseids zu zwingen.


[[Annalen:1005|1005]] übernahm [[Buriana II. von Alstingen]], im Gegensatz zu ihrem Vater eine selbstsüchtige und verwöhnte Person, mit 17 Jahren die Herrschaft. Ihr ausgesprochener Hang zu guten kostspieligen Speisen und Getränken sollte sich zunächst nicht auf die Kassen der Baronie auswirken, denn die Ministerialen des ehemaligen Barons waren fähige Leute, und Travia, Rahja und Peraine hielten ihre schützenden Hände über Domna Buriana, so dass das Taubental prosperierte.
[[Annalen:1005|1005]] übernahm [[Buriana II. von Alstingen]], im Gegensatz zu ihrem Vater eine selbstsüchtige und verwöhnte Person, mit 17 Jahren die Herrschaft. Ihr ausgesprochener Hang zu guten kostspieligen Speisen und Getränken sollte sich zunächst nicht auf die Kassen der Baronie auswirken, denn die Ministerialen des ehemaligen Barons waren fähige Leute, und Travia, Rahja und Peraine hielten ihre schützenden Hände über Domna Buriana, so dass das Taubental prosperierte.