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'''Am Abend des 12. Praios 1033 BF, Palazzo Streitzig''' | '''Am Abend des 12. Praios 1033 BF, Palazzo Streitzig''' | ||
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Letzterer verdrehte die Augen, freilich als der Graf sich gerade von ihm abgewandt hatte. „Es war durchaus kein Vergnügen, dass mich wieder in das Vanyadal trieb. Ich hatte Grund zu der Annahme, dass Domna Richeza in die Hände von Praiosmins Schergen gefallen war, die ihr ein Leid antun wollten...“ | Letzterer verdrehte die Augen, freilich als der Graf sich gerade von ihm abgewandt hatte. „Es war durchaus kein Vergnügen, dass mich wieder in das Vanyadal trieb. Ich hatte Grund zu der Annahme, dass Domna Richeza in die Hände von Praiosmins Schergen gefallen war, die ihr ein Leid antun wollten...“ | ||
„Domna Richeza“, äffte sein Vater ihn nach. „Sprichst von Dom Hesindians verwilderter Enkeltochter? Seid wann sprichst du so vertraulich von dieser heißblütigen Domna?“ Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ich hätte es mir denken können, das wieder einmal ein Weib hinter deinen Eskapaden steckt – und doch kann ich es kaum fassen! | „Domna Richeza“, äffte sein Vater ihn nach. „Sprichst von Dom Hesindians verwilderter Enkeltochter? Seid wann sprichst du so vertraulich von dieser heißblütigen Domna?“ Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ich hätte es mir denken können, das wieder einmal ein Weib hinter deinen Eskapaden steckt – und doch kann ich es kaum fassen! Küsst sie gut? War sie es, wegen der du dich wochenlang nicht am Hofe hast blicken lassen? Was hat sie überhaupt mit der Sache zu schaffen?“ | ||
„Sie ist auch eine da Vanya“, sagte Gendahar und hätte sich am liebsten dafür auf die Zunge gebissen. Das würde seinen Vater sicher nicht gewogener stimmen. „Zumindest war ihre Mutter eine. Und nein, Herr Vater, es war nicht ihre Schönheit oder irgendwelche Gunstbeweise, die mich dazu veranlasst haben, ihr in der Not beizustehen.“ Er sprach mit mehr Überzeugung, als er verspürte. Sein Vater hatte ja nicht ganz Unrecht; dass es nicht zu mehr gekommen war, hatte sicher nicht an Gendahar gelegen. „Wir hatten viel gemeinsam durchgestanden in den letzten Wochen, und uns verband die gemeinsame Sorge um Praiodor, der unser beider Neffe ist.“ | „Sie ist auch eine da Vanya“, sagte Gendahar und hätte sich am liebsten dafür auf die Zunge gebissen. Das würde seinen Vater sicher nicht gewogener stimmen. „Zumindest war ihre Mutter eine. Und nein, Herr Vater, es war nicht ihre Schönheit oder irgendwelche Gunstbeweise, die mich dazu veranlasst haben, ihr in der Not beizustehen.“ Er sprach mit mehr Überzeugung, als er verspürte. Sein Vater hatte ja nicht ganz Unrecht; dass es nicht zu mehr gekommen war, hatte sicher nicht an Gendahar gelegen. „Wir hatten viel gemeinsam durchgestanden in den letzten Wochen, und uns verband die gemeinsame Sorge um Praiodor, der unser beider Neffe ist.“ |
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