Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental 33: Unterschied zwischen den Versionen

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<center><big><big>'''''Die Weinprobe</big></big><br><br>
<center><big><big>'''''Die Weinprobe</big></big><br><br>


''Wie Zaida die alte Xsarsa vor Domna Romina brachte. Wie diese der Mhanah gestattete, den Schönen Baron vor aller Augen zu untersuchen. Von den ungewöhnlichen Untersuchungsmethoden der Zahoris. Wie Domna Chaziani der Domna Fiona ihr Wirken in dieser Angelegenheit gestand und um Vergebung bat.</center><br>
''Wie Zaida die alte Xsarsa vor Domna Romina brachte. Wie diese der Mhanah gestattete, den Schönen Baron vor aller Augen zu untersuchen. Von den ungewöhnlichen Untersuchungsmethoden der Zahoris. Wie Domna Chaziani der Domna Fiona ihr Wirken in dieser Angelegenheit gestand und um Vergebung bat. Wie sich zwischen Dom Franco und Domna Romina ein Streit über die Vertrauenswürdigkeit der alten Zahori entspann.</center><br>


==[[Baronie Taubental]], 4. Travia 1033 BF==
==[[Baronie Taubental]], 4. Travia 1033 BF==
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Zu der Grafentochter gewandt, sagte sie: "Ich kann deinen schönen Baron heilen, Romina Alba von Ehrenstein-Streitzig - aber ich tue es nicht für Gotteslohn. Und du musst selbst dazu beitragen, dass das Werk gelingt, mein Kind."
Zu der Grafentochter gewandt, sagte sie: "Ich kann deinen schönen Baron heilen, Romina Alba von Ehrenstein-Streitzig - aber ich tue es nicht für Gotteslohn. Und du musst selbst dazu beitragen, dass das Werk gelingt, mein Kind."


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'''Autorin:''' [[Benutzer:Simanca|lasdardas]]
Schon beim schweifenden Blick der alten Zahori war Domna Fiona aufmerksam geworden und hatte sich in Bewegung gesetzt. Das Fiasco am Krankenlager schien ihre Anwesenheit zu fordern, ehe sie Dom von Kündoch würde bemühen können. Unwillig zischte sie, als sie sich an ihrer Tochter vorbei zur Comtessa und wiederum an dieser vorbei zwischen Dom Franco und die alte Mhanah schob.
"Bei der gütigen Herrin Peraine, Dom Franco, Eure Sorge um Euren Verwandten ehrt Euch! Aber wenn Ihr nicht unverzüglich mit einem Heiler aufwarten könnt, dessen Leumund von höherem Wert ist, als der dieser Alten, dann scheint mir jeder weitere Einwand Eurerseits weniger wert, als das Leben Dom Leóns, wenn ihm nicht alsbald geholfen wird! Ehe wir hier also tumb herumstehen und ihm beim Sterben zusehen und uns ansonsten nur unsere Zungen aneinander wetzen, anstelle zu handeln, lasst diese Frau tun, was sie für nötig hält!" Ihr Blick hielt den des Doms einen Moment eindringlich fest, ehe sie sich an die Zahori wandte.
"Und was dich angeht, ich achte darauf, was du tust und werde es entsprechend vergelten!" Der Blick aus rabenschwarzen Augen saugte sich auf der vom Alter gebeugten Gestalt fest. Nicht nur warnend glimmte es in ihren Augen auf, als sie die Alte auf Zugehörigkeit zur eigenen Schwesternschaft prüfte. Ungeachtet des Ergebnisses fügte sie an: "Die schöne Comtessa ist bei diesem Feste mein Gast und ich werde zu verhindern wissen, dass ihr unter meinem Schutz stehend Unrechtes widerfährt. So du dem Baron allerdings helfen kannst, sei dir nicht nur Lohn sicher, sondern auch der meine."
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Nandra|beiras]]
Bei den Worten Xsarsas erschien Dom Franco bedrohlich größer zu werden. Seine goldenen Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und bevor er antwortete, zog er angewidert seine Oberlippe empor, ein Anblick, der einmal wieder an einen Wolf erinnerte. "Es wäre besser, man achte auf diese bucklige alte Giftmischerin und ihre Taten. Und beschütze die junge Comtessa vor den Konsequenzen eines Handels, den sie mit dieser Person", er spie das Wort benahe aus, "einzugehen gedenkt. Möge sie ihre Zunge im Zaum halten..."
Seine Mimik änderte sich auch nicht, als Domna Fiona an ihn herantrat und sich zwischen ihn und die alte Vettel stellte. "Ihr braucht Euch nicht schützend zwischen ..." - er wies mit dem Haupt gegen Xsara - "und mich stellen. Ich mache mir sicherlich die Hände nicht schmutzig, außer, sie griffe meinen Vetter oder mich direkt an." Sein Blick machte unmissverständlich deutlich, dass er seine Worte ernst meinte.
[[Yedra de Bejar]] erhob sich ruckartig, als müsse sie ihrem Gatten zur Hilfe eilen. Sie bedeutete [[Salvestro de Beiras y Bejar|Salvestro]] an seinem Platz zu verbleiben und näherte sich mit kleinen Trippelschritten der immer mehr anwachsenden Traube um den Diwan Dom Leons. Neben ihrem Gatten erschien sie viel kleiner und keineswegs "wölfisch" wie dieser, aber nichtsdestotrotz versprühte sie förmlich, dass sie hinter ihrem Gatten stand. Zu Domna Fiona gewandt erhob sie ihre Stimme: "Natürlich kann mein Gatte mit keinem Heiler aufwarten. Wie wir alle hat er hier der Dinge geharrt, die geschehen mögen und darauf gewartet, das die ausgesandte Schar mit jemandem zurückkehrt, der Dom León wieder zurück unter uns Lebende holt."
Ihre kleine Hand lag auf ihres Gatten Arm, der auf sie hinab blickte und langsam mit ihr um den Diwan herum ging. Dicht blieben sie neben dem Diwan stehen. So dicht, dass der schwarze Stoff von Domna Yedras Kleid über den auf dem Diwan liegenden Mann strich und  die Rosenbätter berührte.
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Romina Alba|ehrenstein]]
Es war zum Mäusemelken. Gerade eben war Dom Franco noch Rominas Meinung gewesen und jetzt intervenierte er heftigst. Und seine unscheinbare Frau mit ihm. Als einer der Barone der Waldwacht hatte er ungleich mehr Rückhalt wie sie, deren Familia hier so gut wie keinen Einfluss besaß. Rominas Gedanken flogen. [[Familia de Beiras|Beiras]] und [[Familia Vivar|Vivar]]. Sie wünschte, sie hätte das Wissen um die politischen Zusammenhänge ihrer ältesten Schwester. Oder das Gespür für Intrigen der Mittleren. So musste sie im Trüben fischen.
"Mit Verlaub, Dom Franco, ich bin keine Domnatella mehr, die man vor jedem Unbill beschützen muss und wenn, dann steht ein Einfluss zu meinem Schutz bereit, der den Euren geringfügig übersteigt." Spöttisch schürzte die junge Frau die Lippen, um sogleich misstrauisch die Augen zusammenzuziehen. "Kann es sein, dass Ihr mir die Kompetenz absprechen wollt, eine Zahori im Zaum zu halten, oder wollt Ihr diese Sache hier einfach nur verzögern. Wie steht Ihr zu Eurem Vetter? Eure Aufmachung ist nicht sehr rahjanisch, sie ist eher boronisch. Und war da nicht auch ein Beiras, der damals auf die Aussage des schönen Barons zur halben Ehre verdammt wurde?"
Sie wischte mit der Hand durch die Luft und ließ Dom Franco nicht zu Wort kommen. "Im Prinzip wäre mir so etwas herzlich egal, denn im Gegensatz zu den meisten Weiblichkeiten interessierte mich an Dom León nur die Abtretung  der Knappenherrschaft für Domnatella [[Zaida de las Dardas y Sangrín]]. Dass ich mich hier trotzdem einmische, liegt an einer starken persönlichen Abneigung gegen Giftanschläge. Ich werde es bei meiner Ehre niemals zulassen, dass edles Blut so aus dem Leben scheidet und irgendein hinterhältiger Hundspfot daraus nutznießt." Die Fäuste geballt, strahlte ihre ganze Gestalt feste Entschlossenheit aus. "Und jetzt werdet Ihr so freundlich sein und die Heilerin ohne weitere Unterbrechungen ihre Arbeit machen lassen!"
Sie wandte sich an Xsarsa, ihre Hand griff diesmal deren Arm, sie zog sie an sich. "Und ''du'', Zahori, wirst ab jetzt jedem hier den Respekt entgegenbringen, den ich dir als Mhanah entgegenbringe. Reize mich noch ein wenig und die Streitzig in mir vergisst, dass sie Giftmorde nicht mag! Das wäre vielleicht das Ende für den Händlerbaron, aber ganz sicher für dich!"
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Nandra|beiras]]
Als Rominas Tirade endete, verbeugte sich Dom Franco spöttisch in ihre Richtung. "Ich habe Euch nicht meinen Schutz angeboten, ich weiß, unter wessen Schutz Ihr steht, Domnatella. Und genau an diesen Schutz habe ich appelliert."
Er blickte sie durchdringend an. "Was Eure Kompetenz angeht, mit einer Zahori umzugehen, da lasse ich mich gerne überraschen, aber ich stehe hier ja auch in erster Reihe, um mir davon einen Eindruck zu verschaffen. Was allerdings die Wahl meiner Gewandung angeht, geht es Euch einen feuchten Kehricht an, ob ich schwarz als eine Farbe trage, der sich meine Familia sehr verbunden fühlt, rot, wie jeder hier, der meint, sich damit der schönen Göttin ein Stück näher zu fühlen oder eine andere Farbe", erklang es sarkastisch aus seinem geschürzten Munde. "Aber wenn die Farbe der Kleidung hier den Mörder verrät.... warum habt Ihr nicht schon längst mit dem Finger auf mich gewiesen und mich des Mordes an meinem Vetter bezichtigt?"
Domna Yedras Augen wurden groß, als sie die Worte ihres Gatten hörte. "Franco, warum sollte sie so etwas sagen?"
Amüsiert zuckte er mit den Schultern und blieb weiterhin ruhig am Diwan Dom Leóns stehen.
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Romina Alba|ehrenstein]]
Ein feines, eisiges Lächeln umspielte die Lippen der Comtessa. "Praios bewahre, ich würde niemals mit dem Finger auf Euch zeigen, selbst, wenn ich Euch des Mordes bezichtigen würde, dazu bin ich viel zu gut erzogen." Sie deutete ihrerseits eine Verbeugung an. "Ich bitte um Verzeihung, solltet Ihr es so verstanden haben. Es war eher Euer morbides Interesse für die welkende Rose, gepaart mit der ständigen Erwähnung der Folgen, die mich samt der Leidenschaft für Schwarz, die Ihr übrigens mit unserem verehrten Kaiser teilt, zu dem Schluss brachten, dass das Sterben Dom Léons Euch eher fasziniert, denn abstößt." Das Lächeln erlosch. "Doch ich habe genug von dem Geplänkel, lassen wir die... Heilerin zu Werke schreiten."
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Nandra|beiras]]
Der Baron von Bangour blickte zu Domna Romina und erhob die Stimme erneut in ihre Richtung. "Es stimmt. Diese kleine Blume erweckt meine Neugier. Ich weiß nicht, wie es um Euren Alltag bestellt ist, doch ich habe noch niemals gesehen, dass eine kleine, wenn auch wunderschöne zarte Blume einem Menschen das Leben retten - nein, eher bewahren kann. Und da ich - genau wie alle anderen hier im Tempel - zum Warten verdammt bin, achte ich auf Veränderungen. Sowohl meines Vetters als auch dieser Rose. Und verzeiht, wenn ich darauf hingewiesen habe, dass sie ihre Kraft zu verlieren scheint. Es war der hilflose Hinweis, dass uns die Zeit durch die Finger rinnt..."
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Simanca|lasdardas]]
Wie ein Schatten hielt sich Zaida hinter ihrer Knappherrin und spähte mit scharf zusammengezogenen Augen an ihr vorbei zu Dom Franco und dessen Frau hinüber. Sollte sich nochmal jemand über ihre Manieren beschweren, manch einer wusste offenbar auch nicht, wie er sich einer Comtessa gegenüber benehmen sollte, schien es ihr ob des Geplänkels.
Kurz suchte ihr Blick den ihrer Mutter, die schon wieder diesen harschen Zug um den Mund hatte, der nichts Gutes verhieß. Sie unterdrückte ein Seufzen, straffte stattdessen den Rücken und hielt den Kopf hoch erhoben die Stellung an Domna Rominas Seite. Hätte sie gewusst, wie viel Ärger es hier wegen der Zahori gäbe, hätte sie die Alte gar nicht her gebracht. Dann wäre der Baron eben gestorben und hätte sich gen Alveran dann bei Praios über die Standesrechte beschweren können - sicher hätte ihm Rahja den Rücken gestärkt!
Mit einer kaum merklichen Geste hatte Domna Fiona den fragenden Blick ihres Gatten erwidert. Dieser hatte bislang das Geschehen vom Rand des Tempelrunds beobachtet und schien wenig angetan von den scharfen Worten, die dort am Diwan, auf dem der Sterbende gebettet war, fielen. Doch der Herrin von las Dardas schien es, dass es besser war, wenn sich ihr bäriger Mann nicht auch noch zu den Diskutanten dazugesellte, wollte sie doch verhindern, dass die Sache noch weiter eskalierte. Besonders für den Fall, das Dom Franco wirklich etwas mit dem Attentat zu tun hätte. Wer auch immer der Täter war, er hatte bereits einen Baron innerhalb der Tempelmauern der lieblichen Göttin vergiftet und würde sicher auch nicht vor anderem zurückschrecken.
Um der alten Vettel von Zahori nicht im Weg zu stehen, trat sie seitlich vom Diwan weg und stand doch immer noch zwischen Dom Franco und ihrem Gast.
"Domna Yedra, falsche Anschuldigungen führen sicher nicht weiter. Aber ich bin überzeugt, während der vergangenen Stunden, die wir hier festsaßen, hat ein jeder von uns sich so seine Gedanken gemacht, wer wohl einen Grund gehabt haben mag, Dom León zu vergiften. Da mag einem eine ganze Anzahl enttäuschter Geliebte und eine entsprechende viele gehörnte Ehegatten und übervorteilte Favoriten einfallen. Ebenso aber auch politische Geplänkel und Familienstreitigkeiten. Und wenn mich nicht alles täuscht, so gibt es doch gewisse... sagen wir einmal 'Unstimmigkeiten' zwischen den Familien der de Beiras und den Vivar."
Um einem Einwand Dom Francos und seiner Frau zuvor zu kommen, hob sie die Hand. "Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich habe nicht die geringste Ahnung, welcher Art die Beziehung Dom Francos zu meinem Baron gestaltet ist. Trotzdem drängt sich die ein oder andere Frage auf, wie es zwischen den beiden Verwandten ob dieses Familienzwistes bestellt sein mag."
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Nandra|beiras]]
Dom Francos Haltung war entspannt, als er Domna Fionas Worten lauschte und er machte keinerlei Anstalten, ihren Redeschwall zu unterbrechen. Seine Augen lagen auf der Zahori. Was würde die Alte wohl nun tun? Bisher hatte sie nur einen Namen genannt und das Gift bezeichnet. "Domna Fiona, es mag stimmen, dass es in der Vergangenheit Unstimmigkeiten zwischen der Familia meines Vetters und meiner eigenen Familia gab. Aber wir sind als Gäste zu diesem Feste Rahjas gereist... ebenso wie Ihr, die jungen Domnatellas und alle anderen." Sein Gesicht erschien mittlerweile wieder freundlicher.


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