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<center><big><big>''''' | <center><big><big>'''''Zahoris und Verrugos</big></big><br><br> | ||
''Wie sich der schneidige Leutnant Ardan, die liebreizende Catalinenserin Elea und der grimmige Mercenario Narvin mit seinen Hunden auf die Suche nach einem Giftkundigen machten. Wie sie dabei zunächst ihre jugendlichen Begleiterinnen Zaida und Corvara verloren.</center><br> | ''Wie sich der schneidige Leutnant Ardan, die liebreizende Catalinenserin Elea und der grimmige Mercenario Narvin mit seinen Hunden auf die Suche nach einem Giftkundigen machten. Wie sie dabei zunächst ihre jugendlichen Begleiterinnen Zaida und Corvara verloren.</center><br> | ||
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Der feine Geruch des Essens, der Hähnchen, Täubchen und Schmalzkringel, stieg ihr in die Nase und trieb ihr das Wasser im Mund zusammen. Es wurde getanzt, gesungen und gebechert. Hier schmeckte der Wein noch, hier war er nicht vergiftet. Domna Yppolita beschloss, dass sie lange genug auf Lodovico und Ludovigo gewartet hatte, und dass es vorteilhafter wäre, sich unter die Feiernden zu mischen. Vielleicht könnte sie so das eine oder andere in Erfahrung bringen. Ein junger Bursche in engsitzenden, knielangen Beinkleidern, die den Anblick seiner appetitlichen Pobacken und seiner strammen Waden preisgaben, schritt an ihr vorbei. „Kuhbohne?" [[Yppolita di Dalias y las Dardas]] zog den Caldabresser tiefer ins Gesicht und beschloss, dieser verdächtigen Person zumindest bis zum nächsten Weinstand zu folgen. | Der feine Geruch des Essens, der Hähnchen, Täubchen und Schmalzkringel, stieg ihr in die Nase und trieb ihr das Wasser im Mund zusammen. Es wurde getanzt, gesungen und gebechert. Hier schmeckte der Wein noch, hier war er nicht vergiftet. Domna Yppolita beschloss, dass sie lange genug auf Lodovico und Ludovigo gewartet hatte, und dass es vorteilhafter wäre, sich unter die Feiernden zu mischen. Vielleicht könnte sie so das eine oder andere in Erfahrung bringen. Ein junger Bursche in engsitzenden, knielangen Beinkleidern, die den Anblick seiner appetitlichen Pobacken und seiner strammen Waden preisgaben, schritt an ihr vorbei. „Kuhbohne?" [[Yppolita di Dalias y las Dardas]] zog den Caldabresser tiefer ins Gesicht und beschloss, dieser verdächtigen Person zumindest bis zum nächsten Weinstand zu folgen. | ||
===Auf dem Pilgerfeld=== | ===Auf dem Pilgerfeld=== | ||
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am Rand des Pilgerfelds entlang; fort vom Dorf. | am Rand des Pilgerfelds entlang; fort vom Dorf. | ||
===Auf den überfüllten Straßen Santa Catalinas (zeitgleich)=== | ===Auf den überfüllten Straßen Santa Catalinas (zeitgleich)=== | ||
'''Autor:''' [[Benutzer:Lindholz|lindholz]] | '''Autor:''' [[Benutzer:Lindholz|lindholz]] | ||
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Amando Monzo hatte inzwischen den Blick von dem ausgestreckten Finger lösen können und nickte jeglicher Worte beraubt. Dann folgte der junge Mann dem Leutnant in die Herberge. | Amando Monzo hatte inzwischen den Blick von dem ausgestreckten Finger lösen können und nickte jeglicher Worte beraubt. Dann folgte der junge Mann dem Leutnant in die Herberge. | ||
===Auf dem Pilgerfeld=== | |||
'''Autorin:''' [[Benutzer:Romina Alba|ehrenstein]] | |||
Nach einer längeren und heftigen Diskussion wurde klar, dass die beiden Zahorimädchen den Anführer ihrer Sippe nicht finden konnten oder wollten. So kam man überein, direkt die Älteste aufzusuchen. Los ging es im Schweinsgalopp, wie Zaida lachend bemerkte, durch die Pilger, raus aus der Menge auf dem Pilgerfeld, zu den Wohnwägen der Zhulhamor. Einige der Zahoris waren noch im Lager. Man grüßte die Kinder und beäugte Zaida, hielt sie aber nicht auf. Bei dem inneren Wagen bremste Tsarina und klopfte schüchtern an. | |||
"Madrelita, bist du daheim?" Sie legte ein Ohr ans Holz und klopfte nochmal. "Madrelita, es braucht jemand deine Hilfe." Respektvoll trat sie zurück, als von drinnen Schritte laut wurden. | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | |||
Schlurfend kamen die Schritte näher, bis sich schließlich die Tür mit einem lauten Donnerschlag öffnete. Aus dem Inneren des Radwagens blinkte fahles Kerzenlicht und umrandete eine monströse Erscheinung, die den Türrahmen beinahe ganz auszufüllen schien. Mit einer Schattenklaue schien die Gestalt sich am Türrahmen festzuklammern und mit einer anderen nach den drei Mädchen zu haschen. Zaida, die auf den Stufen zur Tür stand, stolperte unwillkürlich nach hinten, als der riesenhafte Schatten auf sie fiel, und musste von Dolora und Zaida aufgefangen werden. | |||
Bei Rondra und Rahja, was für ein grauenhaftes Unwesen war dies? Der erste Impuls Zaidas war, die Beine in die Hand zu nehmen und das Weite zu suchen. Doch war sie nicht Knappin der tapferen Romina von Ehrenstein-Streitzig, die im Raschtulswall schon größeren Gefahren gegenüber gestanden hatte? In diesem Moment zuckte ein Blitz - Bruder des vorangegangenen Donners - und erlaubte den Mädchen, zu sehen, was sich in den Schatten der Nacht verbarg. | |||
[[Xsarsa Espadín]] war ein verhutzeltes Weiblein, das von Satinav bereits so weit niedergedrückt war, dass es kleiner als Zaida selbst war. Unter Tüchern und Wickelröcken war der Leib der [[avwik:Mhanah|Mhanah]] ganz verborgen. Die faltigen Hände waren lang und spinnendürr, und ihr bis zur Brust wallendes Haar war grau und stumpf wie Stein. Dazwischen ragte aus einem kleinen Kindergesicht, das von den Gräben der Zeit zerfurcht war, eine Hakennase hervor. Alles an ihr schien alt. Nur die Augen funkelten die drei Kinder wie schwarze Sterne an. | |||
Durchdringend musterte sie Zaida. Ohne die schmalen Lippen mehr als einen Spaltbreit zu öffnen, murmelte sie dann seufzend: "Bei der göttlichen Za! Diejenigen, die meine Hilfe brauchen, werden auch immer jünger. Eltern sollten ihren Kindern mehr über die Kräfte des Rahjalieb erzählen. Oder sie von Rahjafesten fernhalten. Einerlei. Ich kann dir helfen, mein Kind. Aber bedenke, ehe du in meinen Wagen steigst: Was Za gibt, nimmt Boron, was dieser nimmt, gibt jene wieder; und auch Xsarsa kann dir nichts geben, ohne dir gleichzeitig etwas zu nehmen. Also überlege gut, ob du mich wirklich um meine Hilfe bitten willst." | |||
Ihre Worte untermalend, grollte Rondra erneut am Nachthimmel. Fast gleichzeitig sandte Efferd die ersten Regentropfen zur Erde. Die Mhanah tat ein Schrittlein zur Seite und machte eine Bewegung mit ihrer Rechten, die wohl so etwas wie eine Einladung sein sollte. | |||
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Simanca|lasdardas]] | |||
Der erste Schreck war rasch überwunden und Zaida hätte sich in den Hintern beißen mögen, dass sie sich von der alten Hutzelzahori so hatte erschrecken lassen. Dabei hatte sie die alte Xsarsa doch schon aus der Entfernung mehr als einmal beobachtet. Aber da war es auch nicht Nacht gewesen und kein Traviagewitter war über den Himmel gezogen. Da war das göttliche Zankweib wohl eifersüchtig, dass Schwester Rahja ein so liebliches und wenig von familiärer Treue geprägtes Lustfest gab. | |||
Vorsichtig trat sie der Einladung der Greisin folgend in den Wagen ein. | |||
„Ei, werte Mhanah“, das Wort hatte sie von ihren Zahorifreunden gehört und war auch ordentlich stolz darauf, dass sie die alte Zahori mit ihren Kenntnissen beeindrucken konnte, „ich weiß genug vom Rahjalieb und dem, was Tsa säht, um zu wissen, wann, wo und wie ich vorsichtig sein muss. Aber es ist gut zu wissen, dass du dich mit derlei so gut auskennst, falls einmal meine Herrin derlei Dienste bedürfen sollte.“ Verdammt, sie und ihr elendiges Plappermaul! Hoffentlich hörte die verehrte Comtessa nicht davon, was sie hier für ein Thema anschnitt. | |||
„Ähm, wo war ich?“ Energisch schob sie den Unfug in ihrem Kopf beiseite, so dass Logik und Notwendigkeit kurzfristig Einzug halten konnten: „Nicht ich bedarf deiner Dienste und auch nicht aus diesem Grunde. Es gibt jemanden, der ganz dringend der Dienste der Peraine bedarf. Und da ich schon von deiner Kunstfertigkeit in diesen Dingen hörte, besonders was die Hengste der Zahori angeht“, und um einen Hengst ging es hier ja schließlich auch, obschon er weder Zahori war noch auf vier Beinen durch die Gegend galoppierte, „erinnerte ich mich rasch an deine Person.“ | |||
Sie schnaufte tief durch, keine Zeit mehr, lange darum herum zu reden… „Der Baron des Taubentals, Herzensbrecher und Favorit der lieblichen Göttin, wie's scheint, wurde Opfer eines hinterhältigen Giftanschlags. Und das mitten im Tempel der Rahja. Bitte, Mhanah, kannst du ihm nicht helfen? Selbst die Geweihten der schönen Göttin konnten ihm nur einen Aufschub verschaffen. Und sicher soll es euer Schaden nicht sein, wenn euch der Baron des Taubentals einen Gefallen schuldig ist…“ Ein wenig Rahja, ein wenig Phex, das dürfte nach dem Gefallen der Zahoris sein. Dass der Patient ein hoher Magnat war wohl eher nicht… | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | |||
Die Alte, die sich während Zaidas Worten bedächtig und etwas umständlich an einem Tischlein mit bunt bestickter Decke niedergelassen und mit den Fingern einen darauf wuchernden Kerzenstummel von flüssigem Wachs befreit hatte, so dass wenigstens die Gesichter gelblich erhellt wurden, hielt ruckartig in ihrer Bewegung inne, als die Rede auf den Baron im Taubental kam. Scharf blickte sie Zaida an. | |||
"Der Baron, der schöne Vivar, liegt vergiftet darnieder? Wie bedauerlich, mein Kind." Ihre Stimme war beißend. "Und nicht einmal die Catalinenser können ihm helfen, wo er doch angeblich so ein rahjagefälliger Herr ist? Sehr bedauerlich. Wenn nicht einmal die Diener der Schönen Göttin ihrem Günstling zu helfen wissen, was soll dann eine einfache Frau wie die alte Xsarsa noch tun? Vielleicht hat Rahja ja keinen Gefallen mehr an ihrem schönen feinen Herrn?" Sie verzog das Gesicht zu einem bösartigen Grinsen. "So wie offensichtlich dieser [[Verrugo]] keinen Gefallen mehr daran hat, die Espadín zum Catalinenfest zu laden, wie es noch sein Vorgänger tat und alle Soberane vor ihm. Nicht, dass wir nicht trotzdem erschienen wären wie in jedem Jahr - wir achten schließlich im Gegensatz zu ihm die Tradition!" | |||
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Simanca|lasdardas]] | |||
"Ehrwürdige Mhanah, erinnere dich daran, wie übel es uns allen, aber auch besonders den Zahoris, unter der Herrschaft dieser neuhal'schen Schnepfe ergangen ist. Wer oder was wird nachkommen, wenn es den hübschen Baron - gleich wie schlecht seine Manieren und wie wenig respektvoll sein Verhalten eurer Sippe gegenüber gewesen sein mag - zu Väterchen Boron geht?" | |||
Zaida stutzte kurz, als ihr ein Gedanke kam. Noch eine Anwärterin auf den Baronssitz wäre auch ihre eigene Mutter, hatte diese doch bereits nach dem Versterben der alten Mastsau danach gestrebt. Andererseits musste es einen Grund dafür gegeben haben, dass Fiona de las Dardas so freizügig auf eben jene Würde verzichtet hatte. Und wenn ihre Mutter etwas scheinbar ohne Grund tat, dann hatte es meistens doch einen triftigen dafür. | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | |||
Xsarsas Züge wurden hart und mit einer abwehrenden Geste wies sie den Gedanken von sich, dass die Espadín-Sippe sich in die Politik der Sesshaften verwickeln ließe. "Das Freie Volk mischt sich nicht ein, wenn ihr Verrugos darüber streiten, von wem ihr euch am liebsten tyrannisieren lasst. Ganz gleich, ob ihr eure Herren 'Neuhal'sche', 'Descendientes' oder 'Magnaten' nennt, am Ende herrschen sie alle mit Zaum und Zügel<ref>Die Zahoris sind dafür bekannt, ihre Rösser ohne Zaum und Zügel, also ohne Unterwerfung, zu zähmen.</ref> über buckelnde Untertanen. Das ist nichts für jene, die frei wie der Wind geboren sind! Wenn Verrugos streiten und sich gegenseitig mit Feuer, Schwert und Gift bedrohen, dann ziehen wir lieber, Aves und Za voran, unser Wege - so viel haben wir in den letzten Jahrhunderten gelernt!" | |||
Für einen kurzen Moment schwieg sie, und ihr faltiges Gesicht entspannte sich ein wenig. "Hat der Vivar dich persönlich geschickt, mein Kind?" | |||
Zaida schüttelte den Kopf. "Dazu wäre er gar nicht mehr in der Lage gewesen. Hochwürden Bonaventura hat ihn in einen Schlaf versetzt, der die Wirkung des Giftes anhält, doch wenn niemand ihm hilft und der Morgen kommt, so wird er unweigerlich in Borons... in Rahjas... wird er sterben!" | |||
"So, so", machte die Alte. "Wer hat dich dann zu mir geschickt? Wem dienst du, Mädchen?" | |||
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Simanca|lasdardas]] | |||
"Wem ich diene, fragst du? Ich bin im Dienst der Comtessa Romina Alba von Ehrenstein-Streitzig, die mich just in diesen Tagen zu ihrer Knappin ernannt hat, nachdem wir gemeinsam und in Begleitung ihres Oheims, des künftigen Grafen des [[Grafschaft Yaquirtal|Yaquirtals]] aus dem [[Raschtulswall]] einer Horde blutgieriger [[Ferkina]]s entkommen sind." | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | |||
"Und eine so mächtige Verruga ist am Schicksal des León de Vivar interessiert?", fragte die Mhanah mit Zweifel in der Stimme, ehe sich ihr Blick aufhellte. "Ah, er soll ein wahrer Levthanskerl sein. Verstehe, verstehe..." | |||
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Simanca|lasdardas]] | |||
Jetzt funkelte Zaida die alte Zahori energisch an. "Meine Herrin ist rechtschaffen und ehrbar und sie tat dies nur aus Pflichtgefühl ihrem Gastgeber Dom León gegenüber. Sie hat mich ausgesandt, jemanden zu finden, der eben jenem helfen könnte, ehe er dem Boronskuss erliegt. Es war hingegen allein meine Idee dich aufzusuchen, da ich von meinen Freundinnen in deiner Sippe weiß, dass du auch eine achtbare Dienerin Peraines bist. Wenn du also den dir zustehenden Lohn für diese Hilfe einforderst, dann wende dich an den hengstigen Baron oder mich, aber lass meine Herrin außen vor. Sie weiß nicht, dass ich hier bei dir bin. Auch wenn ich sicher bin, dass sie deine Hilfe nicht ausschlagen würde. Und ich bin sicher, dass du dich mit meiner Mutter - so der Baron sich drücken mag - eine Gefälligkeit aushandeln kannst, die dir und deiner Sippe nicht zu Nachteil sein wird, ehrwürdige Mhanah." | |||
Und mit diesen letzten Worten verbeugte sie sich ehrfürchtig vor der alten Frau. | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | |||
"Hm, klug daherreden kannst du ja bereits für dein Alter. Verneigen brauchst du dich aber nicht vor mir, ich bin keine deiner adligen Herrinnen. Ich kann mir den dahinwelkenden Vivar ja einmal genauer betrachten. Vielleicht gibt es etwas, das einer alten Amme wie mir auffällt. Dann wollen wir sehen, ob wir Boron nicht ein paar Schuhe schenken können!<ref>Zahorischer Ausdruck für: dem Tod ein Schnippchen schlagen.</ref> | |||
Aber" - sie reckte einen knochigen Finger in die Luft - "ich stelle zwei Bedinungen - an deine Frau Comtessa, die ja deinen Schilderungen nach die mächtigste und größte der anwesenden Verrugas ist, denn der schöne Vivar liegt im Sterben und kann mir weder etwas gewähren noch verwehren, die Macht deiner Mutter aber reicht nicht viel weiter als bis zum Rôn. Erstens: deine mächtigeren Herrin wird mir einen Brief ausstellen, der an ihren noch mächtigen Oheim adressiert ist und den Espadín freien Abzug aus dem Taubental sowie freies Geleit durch alle Gebiete der Streitzigs gewährt - dies nur für den Fall, dass Za mir die Gnade verwehren sollte, den Todgeweihten ins Leben zurückzuholen, und irgendein Verrugo uns Zahoris die Schuld dafür in die Schuhe schieben möchte. | |||
Zweitens: Sollte Za uns wohlgesonnen sein und der Todgeweihte wieder unter den Lebenden wandeln, so wird mir deine Herrin in den nächsten sechs mal sechs Monden einen Wunsch gewähren." Und dann wiederholte sie, ob drohend oder verheißungsvoll, war nicht zu erkennen, die Worte, die sie gesprochen hatte, ehe Zaida zu ihr in den Wagen getreten war: "Was Za gibt, nimmt Boron, was dieser nimmt, gibt jene wieder." | |||
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'''Autorin:''' [[Benutzer:Simanca|lasdardas]] | |||
Gehorsam und gemessenen Schrittes der Geschwindigkeit der Mhanah angepasst, führte Zaida die ehrwürdige Alte aus dem Wagen. Draußen regnete es in Strömen, wie sie feststellte. Das Pilgerfeld war so gut wie verlassen; das feiernde Volk hatte sich in die Ausschankzelte und die Tabernas des Dorfes geflüchtet. Aus den Augenwinkeln nahm die Knappin wahr, dass einige Zahoris sie und Xsarsas in einigem Abstand folgten. | |||
"Ach, ehrwürdige Mhanah, ich weiß, dass es die Zahoris vor allem mit Phexen, Rahja, Za und Väterchen Boron haben. Aber auch wenn man alle Zwölfe verehrt, so kann man doch jedem von ihnen gerecht werden, ohne allem folgen zu müssen, was sie sagen. Das ist wie mit meinen Eltern. Das kommt immer ganz auf die Situation an, in der man ist, dann weiß man schon, was es einzuhalten gilt und wo man sich durchschummeln kann. Und wenn man eine Münze verführerisch liegen sieht, dann ist's nicht Praios, an den man denken sollte, sondern Phex, der einen zublinzelt. Und wenn die Ehefrau einen hübschen Burschen sieht und der Ehemann gerade ganz wo anders weilt, dann ist's auch nicht die Gans, sondern die Stute, die ruft. Und doch wird die Familie vor Travia unverbrüchlich zusammenhalten, wenn's gegen eine verfeindete Sippschaft geht. Siehst du, es ist gar nicht so schwierig, es jedem Gott zur rechten Stunde recht zu machen. Aber wenn man natürlich versucht, immer allen alles recht machen zu wollen, dann findet man sich bald bei den Noioniten wieder..." | |||
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