Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 30: Unterschied zwischen den Versionen

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„Castillo da Vanya also“, murmelte er halb zu sich selbst, halb zu dem Raben, welchem er wie jedes Mal, wenn sie zuletzt eine Weggabelung erreicht hatten, einen Brotkrumen zugeschnippst hatte. Ob der Vogel wohl irgendwie mit dem [[Rondago Farugor von Aranjuez|hochgelehrten Herrn]] zu tun hatte, welcher erst kürzlich nach langer Absenz wieder in den Schoss des [[Familia Aranjuez|Hauses Aranjuez]] zurück gekehrt war? Der Magier hatte sich nicht unter den Toten am Grund der Schlucht befunden, sodass er womöglich überlebt hatte. Vielleicht stand das Tier irgendwie mit ihm in Verbindung. Einerlei, wenn er das Castillo mit dem letzten Tageslicht erreichen wollte, würde er sich sputen müssen…
„Castillo da Vanya also“, murmelte er halb zu sich selbst, halb zu dem Raben, welchem er wie jedes Mal, wenn sie zuletzt eine Weggabelung erreicht hatten, einen Brotkrumen zugeschnippst hatte. Ob der Vogel wohl irgendwie mit dem [[Rondago Farugor von Aranjuez|hochgelehrten Herrn]] zu tun hatte, welcher erst kürzlich nach langer Absenz wieder in den Schoss des [[Familia Aranjuez|Hauses Aranjuez]] zurück gekehrt war? Der Magier hatte sich nicht unter den Toten am Grund der Schlucht befunden, sodass er womöglich überlebt hatte. Vielleicht stand das Tier irgendwie mit ihm in Verbindung. Einerlei, wenn er das Castillo mit dem letzten Tageslicht erreichen wollte, würde er sich sputen müssen…
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Im prasselnden Sturzregen eines der typischen bosquirischen Sommergewitters erreichte Anzures Ballan bis auf die Haut durchnässt die armseligen Hütten der Dorfschaft Vanyadâl. Die große vieltürmige Burg mit dem wuchtigen Bergfried warf einen dunklen Schatten über den Ort, wann immer ein gleißender Blitz das dunkle Gewölk zerriss. Einer davon schlug knisternd und fauchend direkt in den Bergfried ein, was den ganzen Ort kurzzeitig in ein unwirkliches blaues Licht tauchte. Trotz des Wolkenbruchs brannte der Fahnenmast des Bergfriedes und das grün-weiße Selaquer Banner daran danach lichterloh. Irgendwo auf dem Castillo wurde eine dumpf dröhnende Alarmglocke geläutet.
Das Dorf selbst war noch immer wie ausgestorben - alle Fenster und Türen waren verriegelt oder sogar von außen mit Brettern vernagelt. Selbst Hühner, Schweine oder Ziegen waren keine auf den morastigen, pfützengesprenkelten Gassen zu sehen. Die Wolken am Himmel waren so dunkel, daß man kaum zu sagen vermochte, ob es Tag oder Nacht war. Der altgediente Mercenario war sich aber sicher, daß es allenfalls früher Abend sein konnte.
Er hatte erst wenige Schritte in das Dorf hinein gemacht, als ihn sein Gefahreninstinkt selbst gegen das Tosen des Sturmes ein leises Platschen oder Wasserspritzen wahrnehmen liess, so als ob direkt hinter ihm jemand kraftvoll in eine Pfütze getreten sei. Er wandte sich so schnell um, wie das mit einem gebrochenen und nur behelfsmäßig bandagierten Arm möglich war, und starrte geradewegs auf die nackte, feucht glänzende Brust einer Kreatur, die ihn um zwei Haupteslängen überragte.
Im nächsten Moment fegte ihn ein Faustschlag von den Beinen - so hart, als wäre er von einem Kriegshammer getroffen worden und die riesige Kreatur hinter ihm riss brüllend das Maul auf, aus dem vier bedrohlich lange Eckzähne aufragten.
"Ein Oger!" dachte Anzures im Fallen, "ein verfluchter menschenfressender Oger!"
Glücklicherweise war der Aufprall auf dem schlammigen Boden nicht allzu hart - aber mit zwei Schritten stand der Riese über ihm, bei dem es sich - trotz einer Größe von über zweieinhalb Schritt - offenbar noch um ein Oger-Junges handeln musste.
Von weiter hinten auf der Straße näherten sich noch vier weitere von etwa seiner Größe und begannen, wie geistesgestörte Krakeeler gegen die Fenster und Türen der Hütten zu schlagen und zu treten. Auch zwei noch größere, da ausgewachsene Oger-Weibchen mit baumelnden Titten, groß wie Wassermelonen, folgten den Halbstarken noch hintendrein.
"Ihr Götter! In diesem trostlosen Landstrich bleibt einem auch nichts erspart!" fluchte Anzures Ballan gegen das Brüllen des Sturmes und rollte sich im letzten Moment stöhnend zur Seite, als der rechte Fuß des Jung-Ogers knapp neben seinem Kopf niedersauste, der ihn schlichtweg hatte zertreten wollen, wie ein lästiges Insekt.




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