Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 28: Unterschied zwischen den Versionen

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"Wie merken wir hier unten, wann deine Mutter und deine Schwester mit den Soldaten kommen?", fragte Richeza dann.
"Wie merken wir hier unten, wann deine Mutter und deine Schwester mit den Soldaten kommen?", fragte Richeza dann.


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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
"Hier unten merken wir das überhaupt nicht!", gab Moritatio unumwunden zu, der erfolglos versuchte, einen Stuhl unter die Türklinke der Kammer zu schieben, um diese zu versperren. Aber die Lehne war zu hoch, sodass er den Stuhl nur schräg darunter klemmen konnte, was nach allem anderen denn nach einem unüberwindbaren Hindernis aussah. Ein kleiner Schubser von außen und der Stuhl flog wahrscheinlich quer durchs Zimmer. Schließlich gab er es auf, stellte den Stuhl direkt vor die Tür und setzte sich selbst darauf.
"Wir müssen uns wohl oder übel von Zeit zu Zeit hier herauswagen. Wenn es uns dabei gelingt, den einen oder anderen Burgbesetzer unauffällig auszuschalten und gefesselt irgendwohin verschwinden zu lassen, so wäre das für unsere Sache schon eine große Hilfe. Ein anderer nützlicher Dienst wäre es sicherlich, wenn wir - wenn es soweit ist - den Bergfried besetzen und dort wieder unsere Strickleiter nach außen herunterlassen können. So könnten peu à peu noch mehr der Unseren in die Burg hineingelangen und so auch schließlich das Öffnen des Tores von Innen heraus bewerkstelligen."
Er verstummte plötzlich und legte den Zeigefinger auf die Lippen, als draußen auf dem Gang Schritte zu hören waren, gepaart mit einer männlichen und weiblichen Stimme, die leise tuschelten, ab und an unterbrochen von einem Kichern der Frau und einem heiseren Lachen des Mannes.
"Ich weiß nicht", flötete die Frau. "Was werden die anderen denken? Unser Fehlen wird schnell auffallen!"
"Ach was!", raunte der Mann. "Bei dem Scheißwetter haben sich eh alle auf ihre Stuben verzogen! Komm schon! Ich will es schon, seit ich dich das erste Mal gesehen habe!"
"Das habe ich schon bemerkt!", kicherte die Frau und schrie plötzlich schrill lachend auf, offenbar weil sie kitzlig war oder jemand grob Hand an sie gelegt hatte.
"Los, mein Bergblümchen! Hier hinein! Hier runter verirrt sich die Commandanta eh nur, wenn sie wieder mal die Vorräte nachzählen will!"
Moritatio erbleichte, als direkt vor seiner Nase die Türklinke heruntergedrückt wurde. Er stemmte sich schnell und um Lautlosigkeit bemüht von innen gegen die Tür, während von außen jemand kräftig dagegen drückte.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Richeza legte lautlos das Käsestück neben sich aufs Bett und griff nach dem Säbel.
"Verflucht, es ist abgeschlossen!", hörte sie den Mann vor der Tür.
"Unsinn!", erwiderte die Frau. Die Türen haben keine Schlösser, und die Burgbewohner sind fort. Sie klemmt bestimmt nur."
Mit drei Schritten war Richeza neben der Tür, drückte sich, den Säbel in der Hand an die Wand, während Moritatio sich mit aller Kraft gegen die Tür stemmte.
"Scheißding, das geht doch nicht mit rechten Dingen zu!", fluchte der Mann, der sich von außen geräuschvoll dagegen warf.
"Dann nehmen wir halt eine andere Kammer, komm schon!", drängte die Frau, aber das Rütteln an der Tür hörte nicht auf, und Moritatio hatte sichtbar Mühe, sie länger geschlossen zu halten. Richeza gab ihm einen Wink, schnell von der Tür zurückzutreten. Ihr Vetter verstand, und im selben Moment, da er in den Raum zurücksprang, flog die Tür auf, und der überraschte Mann stürzte hinterher. Noch bevor er die Hände heben konnte, um seinen Aufprall zu mildern, schnellte Richezas Säbel vor. Ein Schnitt, und als er, Gesicht zuerst, auf dem Steinboden aufschlug, lag er bereits in einer sich rasch ausbreitenden Blutlache. Das schwache Gurgeln aus seiner Kehle erstarb.
Die Überraschung der Frau hielt nicht lange. Sie schrie auf und wandte sich zur Flucht.




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