2.008
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"Geht", sagte sie zu dem Fremden, "lasst mich einen Moment allein. Mo, hol mir Wasser!" Sie winkte mit der Rechten, in der sie noch immer den Dolch hielt, in Richtung der Tür, dann drehte sie den beiden ihren narbenversehrten Rücken zu und leerte den Krug. Das Wasser schmeckte abgestanden, aber es löschte den Durst. | "Geht", sagte sie zu dem Fremden, "lasst mich einen Moment allein. Mo, hol mir Wasser!" Sie winkte mit der Rechten, in der sie noch immer den Dolch hielt, in Richtung der Tür, dann drehte sie den beiden ihren narbenversehrten Rücken zu und leerte den Krug. Das Wasser schmeckte abgestanden, aber es löschte den Durst. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]] | |||
Moritatio blickte Raúl noch einen Moment lang prüfend an, als könne er in dessen Augen lesen, ob er die Wahrheit sagte. Aber alles, was er sagte, ergab einen Sinn. Seine Mutter hatte tatsächlich den Namen des jungen Mannes erwähnt, der ihr sein Pferd geliehen hatte - wobei er sich seinerzeit keineswegs sicher gewesen war, ob sie es nicht einfach gegen dessen Willen konfisziert hatte. | |||
Als er Richezas Blöße erkannte, steckte er sofort den Rapierstumpf weg und hielt stattdessen die andere Hand halb vor Raúls Augen, so daß dieser seine schöne Base nicht noch eingehender betrachten konnte. "Gehen wir nach draußen!" schlug er diesem im Befehlston vor und zog ihn dabei schon am Arm mit sich vor die Tür nach draußen, wo gerade Tsacharias Krähenfreund mit einem vollen Eimer Wasser in den Händen vom Brunnen her zurückkam. | |||
"Dom Raúl, das dort drinnen ist meine Base Richeza von Scheffelstein y da Vanya, dieser Rustikal dort ist der Heiler Tsacharias Krähenfreund, der uns einen guten Dienst erwiesen hat, und ich selbst bin Moritatio da Vanya, der Sohn der Junkerin, der Ihr dankenswerterweise Euer Pferd....äh, ''geliehen'' habt. Seid versichert, daß Ihr es zurückerhalten werdet plus ein weiteres zur Entschädigung Eurer Unannehmlichkeiten." | |||
Er blickte prüfend zum Castillo hinüber, von dessen Bergfried aus man sie sehr leicht entdecken konnte. "Kommt mit!" wank er Raúl zu, ihm zu folgen und verzog sich mit ihm in den toten Winkel hinter der Nachbarhütte, wo man sie unmöglich sehen konnte. | |||
"Bringt meiner Base das Wasser hinein!" befahl er dabei im Vorbeigehen dem alten Heiler. "Gerade eben hat sie danach verlangt." | |||
Er musterte Raúl nochmals und überlegte ein wenig, inwieweit es klug war, ihn als Wildfremden ins Vertrauen zu ziehen, "Ihr seid also hier, um mehr über unsere Fehde zu erfahren? Nun, die Reichsvogtin hat wider jedes Recht unsere Burg besetzt - das ist der ausschlaggebende Punkt unserer Fehde, obwohl es noch zahlreiche andere Infamien gab, die alle aufzuzählen jetzt müßig wäre. Was genau habt Ihr jetzt vor, Dom Raúl, wenn Ihr mir die Frage gestattet? Ich will nicht unhöflich sein, aber es könnte sein, daß wir dort drüben erst einmal Eure Hilfe benötigen, ehe ich Euch ein reiches Mahl anbieten kann, wie es einem Gast Eures Standes normalerweise zustünde." | |||
Mit einem Kopfnicken wies er auf das Castillo hinüber, auf dessen Zinnen das grün-weiße Selaquer Banner mit dem Marmorblock wehte. | |||
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