Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 24: Unterschied zwischen den Versionen

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Aureolus blickte sich um, konnte aber keine Menschenseele entdecken. "Romina!", rief er halblaut in die Dunkelheit. Keine Antwort. Selbst der Hund war verstummt.
Aureolus blickte sich um, konnte aber keine Menschenseele entdecken. "Romina!", rief er halblaut in die Dunkelheit. Keine Antwort. Selbst der Hund war verstummt.


Aureolus stieg wieder auf und ritt weiter. Er musste es spätestens bis zum Morgengrauen in die Nähe des Castillos schaffen. Erst in den Gemächern seines Vaters würde er rasten können. Und, bei allen Niederhöllen: Er brauchte dringend Schlaf!
Aureolus stieg wieder auf, um weiterzureiten. Er musste es spätestens bis zum Morgengrauen in die Nähe des Castillos schaffen. Erst in den Gemächern seines Vaters würde er rasten können. Und, bei allen Niederhöllen: Er brauchte dringend Schlaf!


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'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]


Seine Müdigkeit war es wohl auch, die ihn unachtsam hatte werden lassen. So sah er den Mann nicht, der sich aus dem Schatten einer der Linden gelöst und der ihm offenbar aufgelauert hatte. Kräftige Hand packten Aureolus und zerrten ihn, bevor er richtig aufsitzen konnte, vom Pferd. Er wurde zu Boden geworfen und er spürte kaltes Metall an seiner Kehle. "Was treibst du hier zu solche später Stunde?", hörte er eine nur wenig vertraute Stimme fragen.
Seine Müdigkeit war es wohl auch, die ihn unachtsam hatte werden lassen. So sah er den Mann nicht, der sich aus dem Schatten einer der Linden gelöst und der ihm offenbar aufgelauert hatte. Kräftige Hände packten Aureolus und zerrten ihn, bevor er richtig aufsitzen konnte, vom Pferd. Er wurde zu Boden geworfen und er spürte kaltes Metall an seiner Kehle. "Was treibst du hier zu solch später Stunde?", hörte er eine nur wenig vertraute Stimme fragen.
 
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'''Autor:''' [[Benutzer:von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
 
Aureolus fluchte innerlich. Umso mehr, als das Mondlicht auf eine Strähne des hellen Haares fiel, die unter der Kapuze des Mannes hervorschaute. Die Größe, die Statur, die Stimme – dies musste der blonde Begleiter Rominas sein, dem er in der Höhle unter dem Djer Kalkarif begegnet war. Der Streitzig. Rominas Verwandter. Der ihn fast getötet hatte! Zum Namenlosen, warum musste er ausgerechnet einem Mann in die Hände fallen, der ihn erkennen konnte? Zum Glück war Aureolus, als er vom Pferd gerissen worden war, die Kapuze tief ins Gesicht gefallen, und es war dunkel im Schatten der Linde. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis der Mann auch ihn erkannte. Er konnte sich nicht einfach davon zaubern, solange er die Klinge am Hals hatte. Doch er musste handeln – schnell!
 
''Saya uida'za eo'gra e'fey var'', ließ er die Melodie des Zaubers in seinem Geist erklingen, mit dessen Hilfe er schon manchen dazu gebracht hatte, seinen Lügen unbedingten Glauben zu schenken.
 
Er verstellte seine Stimme und hob abwehrend die Hände. "Nicht, Herr, nicht! E... erstecht mich nicht!", stammelte er. "I... ich bin Rafik. Ich ... darf ich sprechen?" Er richtete sich vorsichtig auf die Ellenbogen auf, doch der Mann hielt die Klinge weiter auf seine Kehle gerichtet.
 
"I... ich bin auf dem Weg zu meinem Bruder. Wohnt am Schwarzen See. Gefährliche Zeiten, deswegen hab' ich um Quartier gebeten bei einigen Soldaten. Sie lagern nicht weit von hier, dachte, es wäre eine sichere Sache. Aber dann ... dann hab' ich ihren Anführer mit einer Frau sprechen gehört. Sie planen Übles, Herr! Mit der ... Wisst Ihr etwas von Reitern des Herrn Grafen? Sie sollen hier in der Nähe ein Lager haben. Eine Tochter des Grafen soll mit ihnen sein. Romina soll sie heißen. Oh, Herr, I... Ihr müsst mir helfen! Der Soldat will dem Mädchen Schlimmes antun! Bei allen guten Göttern beschwöre ich Euch: Lasst mich das Mädchen warnen! Er will ... er will sie ..."
 
Aureolus unterdrückte ein Schluchzen. "Bei der holden Frau Rahja, ich hab' sie mal gesehen, die Töchter des Grafen, droben in Ragath, eine schöner als die andere! Wie kann ein götterfürchtiger Mann so etwas tun wollen? Bitte, Herr: Haltet mich nicht auf, ich muss die Dame warnen! Nein, besser noch: Warnt Ihr sie und schützt sie, in der Götter Namen, bevor der Hund ihr Gewalt antun kann! Ich bin nur ein armer Bursche, mir wird sie nicht glauben, aber Ihr seid ein hoher Herr, das seh' ich, und Ihr habt eine Waffe! Ihr müsst diesen gemeinen Schuft nicht fürchten! Oh, wenn Ihr ihn reden gehört hättet, was er mit ihr vorhat! Ganz übel kann einem dabei werden, sogar als Mann! Die arme, schöne Prinzessin!"
 




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