Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 24: Unterschied zwischen den Versionen

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"Ihr traut Ihr auch nicht, oder? Ich konnte es Euch ansehen."
"Ihr traut Ihr auch nicht, oder? Ich konnte es Euch ansehen."


Gendahar fuhr aus seinen Gedanken. [[Morena Solivai von Harmamund|Morena von Harmamund]] hatte ihr Pferd an seine Seite geführt und lächelte ihn an. Sie hatte mit ruhiger, sanfter Stimme gesprochen. Wenn sie nicht so griesgrämig wie sonst dreinschaute, war sie fast hübsch zu nennen, fiel ihm erstmals auf. Ihre langen schwarzen Haare fielen offen auf ihre kräftigen Schultern und unter ihrer Bluse zeichneten sich zwei wohlgeformte ...
Gendahar fuhr aus seinen Gedanken. [[Morena von Harmamund]] hatte ihr Pferd an seine Seite geführt und lächelte ihn an. Sie hatte mit ruhiger, sanfter Stimme gesprochen. Wenn sie nicht so griesgrämig wie sonst dreinschaute, war sie fast hübsch zu nennen, fiel ihm erstmals auf. Ihre langen schwarzen Haare fielen offen auf ihre kräftigen Schultern und unter ihrer Bluse zeichneten sich zwei wohlgeformte ...


Er zwang sich, wieder in ihre Augen zu schauen. Wahrlich, er hatte Rahja all zu lange nicht mehr gehuldigt. Erst jetzt erfasste den Sinn ihrer Frage. "Vom wem redet Ihr?"
Er zwang sich, wieder in ihre Augen zu schauen. Wahrlich, er hatte Rahja all zu lange nicht mehr gehuldigt. Erst jetzt erfasste den Sinn ihrer Frage. "Vom wem redet Ihr?"
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"Nein, nein!", stieß er aufgeregt hervor. "So sagt schon, welche Botschaft hat sie Euch für mich aufgetragen?"
"Nein, nein!", stieß er aufgeregt hervor. "So sagt schon, welche Botschaft hat sie Euch für mich aufgetragen?"


''Kriech' ich den Stall zurück, in dem du geboren wurdest, und stirb eines langsamen, qualvollen Todes'', hätte sie am liebsten geantwortet. Stattdessen setzte sie ein ermutigendes Lächeln auf und sagte: "Sie erwidert Eure Gefühle, das versicherte sie mir höchstpersönlich. Von dem ersten Augenblick an, in dem sie Euch sah, habt Ihr ihr Herz im Sturm erobert!"
''Kriech' in den Stall zurück, in dem du geboren wurdest, und stirb eines langsamen, qualvollen Todes'', hätte sie am liebsten geantwortet. Stattdessen setzte sie ein ermutigendes Lächeln auf und sagte: "Sie erwidert Eure Gefühle, das versicherte sie mir höchstpersönlich. Von dem ersten Augenblick an, in dem sie Euch sah, habt Ihr ihr Herz im Sturm erobert!"


"Wirklich?", fragte Dom Azzato ungläubig. "Sie schien so unnahbar, so unantastbar! Eine echte Dame, und dazu die Tochter des Grafen!" Er schlug sich vor Freude auf den Schenkel und lachte wie ein Schwachsinniger.
"Wirklich?", fragte Dom Azzato ungläubig. "Sie schien so unnahbar, so unantastbar! Eine echte Dame, und dazu die Tochter des Grafen!" Er schlug sich vor Freude auf den Schenkel und lachte wie ein Schwachsinniger.
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=====3. Rondra, am Abend=====
=====3. Rondra, am Abend=====
'''Nahe Carano'''
'''Nahe Carano'''
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"Verzeiht, Onkel, aber ich bin dagegen! Dort draußen wimmelt es von Ferkinas, und sowohl Dom Hernán, als auch Domna Richeza sind freiwillig im Gebirge geblieben! Was wollt Ihr oder sie oder überhaupt etwas unterhalb der Anzahl eines Regimentes dort ausrichten, wo Rondras Streiter versagt hatten? Ich bin für die meisten die verzogenen Grafentochter, der man jeden Wunsch von Augen abliest. Damit kann ich leben! Domna Richeza, die ich sehr schätze, und dieser Aranjuez mögen vor die Hunde gehen, auch damit kann ich leben. Doch ohne Euch, Onkel, will ich nicht leben! Ihr habt mich schwer verletzt in diesen gefährlichen Bergen gesucht. Ich würde mir sehr wünschen, Euch mit mir zurückkehren zu sehen. Was soll ich meiner Mutter sagen, wenn sie nach Euch fragt? Verzeiht, hohe Mutter, Euer edler Bruder gedachte höchstselbst und alleine den Ferkinas und der Elenterin zu trotzen, um eine da Vanya zu suchen?"
"Verzeiht, Onkel, aber ich bin dagegen! Dort draußen wimmelt es von Ferkinas, und sowohl Dom Hernán, als auch Domna Richeza sind freiwillig im Gebirge geblieben! Was wollt Ihr oder sie oder überhaupt etwas unterhalb der Anzahl eines Regimentes dort ausrichten, wo Rondras Streiter versagt hatten? Ich bin für die meisten die verzogenen Grafentochter, der man jeden Wunsch von Augen abliest. Damit kann ich leben! Domna Richeza, die ich sehr schätze, und dieser Aranjuez mögen vor die Hunde gehen, auch damit kann ich leben. Doch ohne Euch, Onkel, will ich nicht leben! Ihr habt mich schwer verletzt in diesen gefährlichen Bergen gesucht. Ich würde mir sehr wünschen, Euch mit mir zurückkehren zu sehen. Was soll ich meiner Mutter sagen, wenn sie nach Euch fragt? Verzeiht, hohe Mutter, Euer edler Bruder gedachte höchstselbst und alleine den Ferkinas und der Elenterin zu trotzen, um eine da Vanya zu suchen?"
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'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
Gendahar setzte sein breitestes Lächeln auf, das er unter den Umständen zustande bringen konnte. "Hab' keine Angst, ich habe nicht vor, mir die Augen auskratzen zu lassen, weder von einem Ferkina, noch von Domna Richeza." Er blickte ihr in die Augen und drückte sie an sich, so wie er es immer getan hatte, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war. "Nun komm' schon, du weißt, dass ich es mir nie verzeihen würde, eine Frau, die so ... tapfer ist wie Domna Richeza, so kratzbürstig sie bisweilen auch sein mag, ihrem Schicksal zu überlassen. Und deinen Eltern musst du ja nicht verraten, dass ich wegen einer da Vanya zurückgeritten bin!"
Er zwinkerte ihr zu, doch so leicht wie früher schien sie sich nicht mehr um den Finger wickeln zu lassen. 'Verdammt, sie ist erwachsen geworden', fuhr es ihm durch den Kopf. "Nun gut, dann werde ich mich wohl davon machen müssen, obwohl du dagegen bist ... aber ich hoffe, dass du mich eines Tages verstehen wirst. Schon bald werden wir zusammen bei einem Aigulloner Rosé sitzen und über all das hier lachen!"
Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, und bevor sie einen weiteren Versuch unternehmen konnte, ihn umzustimmen, wandte er sich ab und begab sich auf die Suche nach Dom Servando.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]]
Verdattert schaute Romina ihrem Onkel nach und stampfte mit dem Fuss auf. Onkel Gendahar und die Frauen! Verdammt, diese Kratzbürste passte genau in sein Jagdschema! Hoffentlich bekam er den Korb seines Lebens! - Hoffentlich überlebte er das ...
Sie wischte sich über das Gesicht und wandte sich ab. Sie würde ihrem Vater nicht noch mehr Sorgen machen. Egal, wie irrational der Rest Deres wurde. Noch einmal würde sie die Götter nicht herausfordern, denn noch einmal würde sie nicht so ungeschoren davonkommen.


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Aureolus blickte sich um, konnte aber keine Menschenseele entdecken. "Romina!", rief er halblaut in die Dunkelheit. Keine Antwort. Selbst der Hund war verstummt.
Aureolus blickte sich um, konnte aber keine Menschenseele entdecken. "Romina!", rief er halblaut in die Dunkelheit. Keine Antwort. Selbst der Hund war verstummt.


Aureolus stieg wieder auf und ritt weiter. Er musste es spätestens bis zum Morgengrauen in die Nähe des Castillos schaffen. Erst in den Gemächern seines Vaters würde er rasten können. Und, bei allen Niederhöllen: Er brauchte dringend Schlaf!
Aureolus stieg wieder auf, um weiterzureiten. Er musste es spätestens bis zum Morgengrauen in die Nähe des Castillos schaffen. Erst in den Gemächern seines Vaters würde er rasten können. Und, bei allen Niederhöllen: Er brauchte dringend Schlaf!
 
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'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
 
Seine Müdigkeit war es wohl auch, die ihn unachtsam hatte werden lassen. So sah er den Mann nicht, der sich aus dem Schatten einer der Linden gelöst und der ihm offenbar aufgelauert hatte. Kräftige Hände packten Aureolus und zerrten ihn, bevor er richtig aufsitzen konnte, vom Pferd. Er wurde zu Boden geworfen und er spürte kaltes Metall an seiner Kehle. "Was treibst du hier zu solch später Stunde?", hörte er eine nur wenig vertraute Stimme fragen.
 
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'''Autor:''' [[Benutzer:von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
 
Aureolus fluchte innerlich. Umso mehr, als er trotz des hellen Mondlichts den Mann unter seiner Kapuze nicht erkennen konnte. Wer konnte von diesem nächtlichen Stelldichein wissen? War das der blonde Begleiter Rominas, dem er in der Höhle unter dem Djer Kalkarif begegnet war? Der Streitzig, Rominas Verwandter? Der ihn fast getötet hatte! Zum Namenlosen, warum musste er ausgerechnet einem Mann in die Hände fallen, der ihn erkennen konnte? Zum Glück war Aureolus, als er vom Pferd gerissen worden war, die Kapuze tief ins Gesicht gefallen, und es war dunkel im Schatten der Linde. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis der Mann auch ihn erkannte. Er konnte sich nicht einfach davon zaubern, solange er die Klinge am Hals hatte. Doch er musste handeln – schnell!
 
''Saya uida'za eo'gra e'fey var'', ließ er die Melodie des Zaubers in seinem Geist erklingen, mit dessen Hilfe er schon manchen dazu gebracht hatte, seinen Lügen unbedingten Glauben zu schenken.
 
Er verstellte seine Stimme und hob abwehrend die Hände. "Nicht, Herr, nicht! E... erstecht mich nicht!", stammelte er. "I... ich bin Rafik. Ich ... darf ich sprechen?" Er richtete sich vorsichtig auf die Ellenbogen auf, doch der Mann hielt die Klinge weiter auf seine Kehle gerichtet.
 
"I... ich bin auf dem Weg zu meinem Bruder. Wohnt am Schwarzen See. Gefährliche Zeiten, deswegen hab' ich um Quartier gebeten bei einigen Soldaten. Sie lagern nicht weit von hier, dachte, es wäre eine sichere Sache. Aber dann ... dann hab' ich ihren Anführer mit einer Frau sprechen gehört. Sie planen Übles, Herr! Mit der ... Wisst Ihr etwas von Reitern des Herrn Grafen? Sie sollen hier in der Nähe ein Lager haben. Eine Tochter des Grafen soll mit ihnen sein. Romina soll sie heißen. Oh, Herr, I... Ihr müsst mir helfen! Der Soldat will dem Mädchen Schlimmes antun! Bei allen guten Göttern beschwöre ich Euch: Lasst mich das Mädchen warnen! Er will ... er will sie ..."
 
Aureolus unterdrückte ein Schluchzen. "Bei der holden Frau Rahja, ich hab' sie mal gesehen, die Töchter des Grafen, droben in Ragath, eine schöner als die andere! Wie kann ein götterfürchtiger Mann so etwas tun wollen? Bitte, Herr: Haltet mich nicht auf, ich muss die Dame warnen! Nein, besser noch: Warnt Ihr sie und schützt sie, in der Götter Namen, bevor der Hund ihr Gewalt antun kann! Ich bin nur ein armer Bursche, mir wird sie nicht glauben, aber Ihr seid ein hoher Herr, das seh' ich, und Ihr habt eine Waffe! Ihr müsst diesen gemeinen Schuft nicht fürchten! Oh, wenn Ihr ihn reden gehört hättet, was er mit ihr vorhat! Ganz übel kann einem dabei werden, sogar als Mann! Die arme, schöne Prinzessin!"
 
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'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
 
"Was will er ihr antun, meiner Romina? Wer? Dieser hinterwäldlerische Raubritter? Dieses Schwein, ich werde ihn elendig abstechen." Der Mann über Aureolus spuckte verächtlich auf den Boden. Dann hatte Dom Gendahar die Wahrheit gesagt, als er meinte, sie würden verfolgt und diesen widerlichen Dom Azzato erkannt zu haben glaubte. "Ich wusste es!", rief Servando Cronbiegler triumphierend aus. Keinen Augenblick hatte er darüber grübeln müssen, was der Junker von San Nirgendwo wollte: Romina! Doch da musste er erst an Dom [[Servando Cronbiegler|Servando Armalio Caras Cronbiegler]] vorbei!
 
Er zog die Klinge zurück. "Erheb' dich, guter Mann! Du hast wohl, getan, herzukommen und uns zu warnen." Er richtete sich zu voller Größe auf. "Ich bin ein Mann des Grafen, du kannst mir alles erzählen ... vor allem möchte ich wissen: Wo ist dieser Lump?"
 
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'''Autor:''' [[Benutzer:von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
 
Aureolus richtete sich mit noch immer klopfendem Herzen auf und wischte sich den Staub von den Kleidern. Jetzt, wo er stand, war er sich gar nicht mehr so sicher, ob dieser Mann wirklich Rominas Verwandter war, er hatte diesen größer in Erinnerung gehabt. Wie auch immer, er musste das Spiel weiterspielen. Sorgsam darauf bedacht, dass die Kapuze sein Gesicht weiterhin verbarg, verneigte er sich leicht.
 
"Danke, Herr!", sagte er. "Ich bin so froh, dass ich Euch getroffen hab'! Ihr müsst Euch beeilen! Es ist mir gelungen, den Soldaten einzuholen, nicht weit von hier. Er fragte mich: Ist das hier Carano? Und ich sagte nein und schickte ihn ins Nachbardorf. Aber bestimmt wird er bald merken, dass ich ihm einen Bären aufgebunden hab', oh Herr Praios, dann wird's mir übel ergehen! Schnell, Herr, Ihr müsst fort von hier und die Prinzessin warnen, bitte! Und nehmt Euch vor den Soldaten in Acht, es sind viele, und diese Frau, mit der ihr Anführer gesprochen hat, die schien mir auch gefährlich! Ach, was sind das nur für Zeiten? Hoffentlich ist meinem Bruder nichts passiert!"
 
Aureolus hob seinen Stab auf, dessen Ende mit Lumpen und Leder umwickelt war und an das er sein Bündel gehängt hatte, sodass er aussah wie ein Wanderstab, und griff in die Zügel des Pferdes "Behüten Euch die Zwölf, Herr! Euch und die Prinzessin, ich bete für sie, dass ihr nichts geschieht!"
 
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'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
 
Aus dem Schutz der Scheune heraus beobachtete der Thangolforster das Geschehen.
 
Das Warten hatte sich gelohnt. Domna Morena hatte Wort gehalten, denn bald war im hellen Mondlicht ein einsamer Reiter erschienen, bei dem es sich unzweifelhaft um Dom Azzato handelte. Doch anstatt näher ans Dorf heran zu reiten und die drei Linden zu suchen, war der Dummkopf da draußen stehen geblieben und hatte wie ein Ochs' vorm Scheunentor orientierungslos umher geschaut. Wie beschränkt konnte man denn sein?
 
Dann war ein weiterer Reiter erschienen und hatte mit Dom Azzato geredet, der nach einem kurzen Wortwechsel wieder in die Richtung geritten war, aus der er gekommen war. Verflucht, das war schief gegangen! Dann war der zweite Mann, der unter seiner Kapuze nicht zu erkennen gewesen war, näher heran geritten, hatte die drei Linden gefunden und doch tatsächlich nach Romina gerufen! Zum Glück hatte Dom Servando sich seiner angenommen.
 
Fieberhaft überlegte Dom Gendahar, was er tun sollte. Einerseits war er neugierung, wer der Fremde war und woher er von dem angeblichen Stelldichein mit Romina wusste. Andererseits musste er sofort losreiten, wenn er eine Chance haben wollte, Dom Azzato einzuholen.
 
Wie immer folgte er seinem Bauchgefühl.
 
*''Die Geschichte um Domnito Aureolus wird hier fortgesetzt: [[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Schrotenstein 09|Schauplatz: Schrotenstein, Teil 09]].''