Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 22: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein wenig sackte Servando Cronbiegler bei der Entscheidung seines Vorgesetzten zusammen, hatte er sich doch über die Gelegenheit gefreut, diesem Schmierlappen von einem Caballero womöglich doch noch eins auswischen zu können. Einen Augenblick später aber saß er wie manch andere auch wieder kerzengerade in seinem Stuhl, als nämlich der gräfliche Castellan die Höflichkeit aus seiner Stimme verbannte, und stattdessen Bestimmtheit und Warnung an ihre Stelle traten. Und Lautstärke knapp an der Grenze zur Unhöflichkeit: „Darüber hinaus weise ich Euch darauf hin, dass die Baronie Schrotenstein nicht Eurer Iurisdiktion unterliegt. Sondern der Ragaths. Offen gestanden erscheinen mir die Vorgänge in Selaque alleine schon befremdlich genug, doch ist dies ein Belang über den Seine Kaiserliche Majestät zu urteilen haben wird. Alles was hingegen die Vasallen Seiner Hochwohlgeboren betrifft, habt Ihr zunächst dem Marmorthrone vorzutragen. Ich kann Euch also nur eindringlich raten, Euren Streit nicht weiter auszudehnen…“  
Ein wenig sackte Servando Cronbiegler bei der Entscheidung seines Vorgesetzten zusammen, hatte er sich doch über die Gelegenheit gefreut, diesem Schmierlappen von einem Caballero womöglich doch noch eins auswischen zu können. Einen Augenblick später aber saß er wie manch andere auch wieder kerzengerade in seinem Stuhl, als nämlich der gräfliche Castellan die Höflichkeit aus seiner Stimme verbannte, und stattdessen Bestimmtheit und Warnung an ihre Stelle traten. Und Lautstärke knapp an der Grenze zur Unhöflichkeit: „Darüber hinaus weise ich Euch darauf hin, dass die Baronie Schrotenstein nicht Eurer Iurisdiktion unterliegt. Sondern der Ragaths. Offen gestanden erscheinen mir die Vorgänge in Selaque alleine schon befremdlich genug, doch ist dies ein Belang über den Seine Kaiserliche Majestät zu urteilen haben wird. Alles was hingegen die Vasallen Seiner Hochwohlgeboren betrifft, habt Ihr zunächst dem Marmorthrone vorzutragen. Ich kann Euch also nur eindringlich raten, Euren Streit nicht weiter auszudehnen…“  
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Praiosmins Lächeln verschwand während Rondrigos Rede so schnell, wie es erschienen war, und wütend blitzten ihre stechenden Augen den Castellan an: "Landschädlichen Leuten ein für allemal das Räuberhandwerk zu legen, ist eine Tat, die die Grafenkrone gutheißen sollte - eine Tat, die eigentlich in ''ihren'' Verantwortungsbereich fallen würde. Sie wäre für den Landfrieden der Grafschaft bedeutsamer, als seine Kräfte darob zu verzetteln, fortgelaufene Domnatellas wieder heimzuschaffen oder kaiserlichen Beamten bei der Ausübung ihrer Pflichten hineinzureden! ''Euer'' Dienstherr ist nicht der meinige - also reist, wie Ihr es für richtig haltet, aber verleidet mir nicht meine Gastfreundschaft mit unerbetenen Zurechtweisungen!"
Sie wandte sich vom Castellan ab und würdigte ihn demonstrativ keines weiteren Blickes mehr. Stattdessen nahm sie ihre Schüssel auf, schlürfte den Rest der Rosinengrütze in einem einzigen Zug hinunter und setzte die Schüssel dann äußerst geräuschvoll wieder auf den Tisch. Meister Zalameos verstand den Wink, dass das Frühmahl nun rasch beendet werden würde, da die Hausherrin ihr Mahl in mehr als schlechter Stimmung beendet hatte. Mit einem stummen Nicken befahl er zwei Mägde herbei, die mit leeren Tabletts hinter den Stühlen der Gräflichen darauf warteten, deren Schüsseln einsammeln zu können.
Der junge kräftige Caballero Azzato verstand nicht recht, was hier vor sich ging. Er schirmte seine Schüssel vornüber gebeugt mit beiden Armen ab, ehe sie ihm noch jemand fortnehmen konnte und löffelte hastig den Rest des Frühmahls hinunter. Dabei sah er mehrmals zu der zuletzt eingetretenen Frau hinüber, als deren Adjutant er nach der Reichsvogtin Willen an einen Schwarzen See im götterverlassenen Schrotenstein ziehen sollte. Er kannte die Edeldame nicht, aber sie sah nicht gerade aus, wie man sich einen freundlichen, umgänglichen Menschen vorstellte, und ihr Blick war fast noch kälter und schneidender als der der Reichsvogtin, wenn sie auch müde und abgekämpft aussah.
"Wann brechen wir auf, Commandanta?" frug er sie schmatzend. "Soll ich schon einmal die Waffen und die Leute unseres Aufgebots zusammenstellen?"




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