Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 16: Unterschied zwischen den Versionen

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"Hernán von Aranjuez, ich ergebe mich Eurer Gewalt, auf dass niemand zu Schaden komme, weder körperlich noch in seiner Ehre." Er streckte dem Söldner die gekreuzten Arme hin. "Bindet mich und lasset mir dieselbe Behandlung zuteil werden wie den Gefangenen, auf dass ich vor der Welt und Alveran Eure Götterfurcht zu bezeugen vermag."
"Hernán von Aranjuez, ich ergebe mich Eurer Gewalt, auf dass niemand zu Schaden komme, weder körperlich noch in seiner Ehre." Er streckte dem Söldner die gekreuzten Arme hin. "Bindet mich und lasset mir dieselbe Behandlung zuteil werden wie den Gefangenen, auf dass ich vor der Welt und Alveran Eure Götterfurcht zu bezeugen vermag."


Glücklicherweise stand der Condottiere an der Spitze des Zuges, und hatte diesem den Rücken zugewandt, sodass niemand sehen konnte, dass er für einen Moment die Augen geschlossen, und tief durchgeatmet hatte. Das hätte hässlich werden können, wenn der Alte nicht nachgegeben hätte. Die Mercenarios folgten ihm schließlich nicht aus Liebe oder aus Idealismus oder aufgrund von sonstigen Verpflichtungen, sondern lediglich wegen der Bezahlung bzw. der Aussicht auf Beute. In dieser Situation die Autorität zu verlieren, könnte übel enden.  
Glücklicherweise stand der Condottiere an der Spitze des Zuges, und hatte diesem den Rücken zugewandt, sodass niemand sehen konnte, dass er für einen Moment die Augen geschlossen, und tief durchgeatmet hatte. Das hätte hässlich werden können, wenn der Alte nicht nachgegeben hätte. Die Mercenarios folgten ihm schließlich nicht aus Liebe oder aus Idealismus oder aufgrund von sonstigen Verpflichtungen, sondern lediglich wegen der Bezahlung bzw. der Aussicht auf Beute. In dieser Situation die Autorität zu verlieren, könnte übel enden.  
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„Tut wie Euch beliebt“, antwortete Hernán von Aranjuez schließlich, nachdem er das Haupt kurz zur Seite gewandt hatte, um zu sehen, was da hinter ihm vor sich ging. „Euch Fesseln anzulegen wird gewiss nicht notwendig sein. Wie ich bereits sagte, Gefangene werden ihrem Rang und ihrem Betragen entsprechend behandelt.“  
„Tut wie Euch beliebt“, antwortete Hernán von Aranjuez schließlich, nachdem er das Haupt kurz zur Seite gewandt hatte, um zu sehen, was da hinter ihm vor sich ging. „Euch Fesseln anzulegen wird gewiss nicht notwendig sein. Wie ich bereits sagte, Gefangene werden ihrem Rang und ihrem Betragen entsprechend behandelt.“  


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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]], [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
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Derweil hatten Morena von Harmamund und der Söldner Berengar ihr Ziel erreicht, als sie einige Schritt vor der hochgezogenen Zugbrücke innehielten. Wirklich viel war auf den Zinnen nicht zu sehen, doch zweifellos lauerte hinter mehr als einer Schießscharte der Tod, sodass zumindest Domna Morena ein wenig nervös wirkte. Dennoch klang ihre Stimme fest und entschlossen als sie rief: „Die Zwölfe zum Gruße! Ich bin Morena von Harmamund, und begehre im Namen Praiosmin von Elentas und Seiner Kaiserlichen Majestät Einlass in dieses Castillo!“


Morena von Harmamund und der Söldner Berengar hatten mittlerweile ihr Ziel erreicht, als sie einige Schritt vor der hochgezogenen Zugbrücke innehielten. Wirklich viel war auf den Zinnen nicht zu sehen, doch zweifellos lauerte hinter mehr als einer Schießscharte der Tod, sodass zumindest Domna Morena ein wenig nervös wirkte. Dennoch klang ihre Stimme fest und entschlossen als sie rief: „Die Zwölfe zum Gruße! Ich bin Morena von Harmamund, und begehre im Namen Praiosmin von Elentas und Seiner Kaiserlichen Majestät Einlass in dies Castillo!“
Tatsächlich tauchten direkt nach dem Ruf der Harmamund zwischen den Schießscharten der Barbakane drei behelmte Köpfe auf. Die zweier bärtiger Männer und in ihrer Mitte der einer recht attraktiven Frau - alle drei trugen frostige Firunsmienen zur Schau, Feindseligkeit lag in ihrem Blick.


Tatsächlich tauchten direkt nach dem Ruf der Harmamund zwischen den Schießscharten der Barbakane drei behelmte Köpfe auf. Die zwerer bärtiger Männer und in ihrer Mitte der einer recht attraktiven Frau - alle Drei trugen frostige Firunsmienen zur Schau, Feindseligkeit lag in ihrem Blick.
"Verschwindet! Aber rapido, elendiges Söldnerpack! Hier gibt es für euch nichts zu gewinnen, außer einer harte Bestrafung! Ich bin selbst die Statthalterin Ihrer Hochgeboren Praiosmin, und sie schrieb uns nichts von einem Terzio, das in ihrem Namen reist", brüllte die braunhaarige Frau als Erwiderung herunter. "Wir lösen unsere Probleme selbst und brauchen keine Kriegsgewinnler, die allhier auf fette Beute hoffen. Also los! Verschwindet von diesem Platz, ehe ich euch Beine machen lasse!", drohte sie, worauf einer der Männer neben ihr demonstrativ einen Pfeil aus seinem Rückenköcher zog und mit dem Bogen auf Berengar und Morena zielte.


"Verschwindet! Aber rapido, elendiges Söldnerpack! Hier gibt es für euch nichts zu gewinnen, außer einer harte Bestrafung! Ich bin selbst die Statthalterin Ihrer Hochgeboren Praiosmin und sie schrieb uns nichts von einem Terzio, das in ihrem Namen reist." brüllte die braunhaarige Frau als Erwiderung herunter. "Wir lösen unsere Probleme selbst und brauchen keine Kriegsgewinnler, die allhier auf fette Beute hoffen. Also los! Verschwindet von diesem Platz, ehe ich euch Beine machen lasse!" drohte sie, worauf einer der Männer neben ihr demonstrativ einen Pfeil aus seinem Rückenköcher zog und mit dem Bogen auf Berengar und Morena zu zielen begann.
„Gute Dame“, rief Morena von Harmamund lächelnd hinauf, auch wenn sich ihre Fingerknöchel weiß verfärbten, als sie fester die Zügel griff, sei es ob der bedrohlichen Situation, sei es ob der Wut, was dieser Schnepfe eigentlich einfiel, sie dergestalt zu behandeln. „Ihr missversteht unsere Absichten. Auch ich bin eine Verbündete Ihrer Hochgeboren, und Seine Majestät schickt uns höchstselbst, um Seinen Untertanen hier in Seinen eigenen Ländereien wider Ferkinas und andere Feinde beizustehen. Gerne will ich Euch die schriftliche Order Seiner Exzellenz, des Kaiserlichen Marschalls, zur Ansicht geben.
Damit zog sie das gesiegelte Pergament hervor, welches ihr Hernán von Aranjuez wieder zurückgegeben hatte, und hielt es auffordernd in die Luft.
Eine steile Falte bildete sich zwischen den Augen von [[Yegua von Elenta]], was aber höchstens die beiden Büttel hätten erkennen können, die links und rechts von ihr standen.
"Lauf zum Brunnen und hole einen leeren trockenen Eimer! Dort soll dieses hochnäsige Weib ihren Schrieb hineinlegen, damit wir ihn hochziehen können!", befahl sie einem der beiden leise, der sich sofort nickend vom Wehrgang herab nach unten begeben wollte, um den Befehl auszuführen.


„Gute Dame“, rief Morena von Harmamund lächelnd hinauf, auch wenn sich ihre Fingerknöchel weiß verfärbten, als sie fester die Zügel griff, sei es ob der bedrohlichen Situation, sei es ob der Wut, was dieser Schnepfe eigentlich einfiel, sie dergestalt zu behandeln. „Ihr missversteht unsere Absichten. Auch ich bin eine Verbündete Ihrer Hochgeboren, und Seine Majestät schickt uns höchstselbst um Seinen Untertanen hier in Seinen eigenen Ländereien wider Ferkinas und anderer Feinde beizustehen. Gerne will ich Euch die schriftliche Order Seiner Exzellenz, des Kaiserlichen Marschalls, zur Ansicht geben.
"Warte!", hielt ihn die Burgcapitana aber am Ärmel seines Waffenrocks fest. "Das war noch nicht alles. Gib in der Küche Bescheid, daß sie einen großen Kessel Öl zum Kochen bringen sollen." Sie lenkte seinen Blick mit den Augen zu der Pechrinne über dem Tor und den schwenkbaren Pechsäcken, die an Galgen auf dem linken und rechten Torturm hingen. "Wenn sie auf dumme Gedanken kommen sollten, heizen wir ihnen ein wenig ein."
Damit zog sie das gesiegelte Pergament hervor, welches ihr Hernán von Aranjuez wieder zurückgegeben hatte, und hielt es auffordernd in die Luft.  


Der Gardist grinste mit schiefen Zahnreihen und machte sich dann auf den Weg, die steile Treppe hinunter.


Yegua wandte sich wieder Morena und Berengar zu: "Es wird Euch gleich ein Eimer herabgelassen - dort legt Ihr Euer Schreiben hinein, damit ich es begutachten kann. Wenn ich es für echt erachte, benötige ich dennoch die Bestätigung Ihrer Hochgeboren, der Reichsvogtin, Euch in ihr Castillo hineinlassen zu dürfen, über das sie mir die Befehlsgewalt erteilte. Diese Anfrage wird per Botentaube vonstatten gehen - wenn Ihr Glück habt, erreicht mich auch heute noch ihre Antwort. Bis dahin werdet Ihr Euch so oder so gedulden müssen - wir leben in unruhigen Zeiten, und ich werde keinem mir unbekannten Kriegshaufen Tür und Tor öffnen - selbst wenn Eure Absichten edel sein mögen. Wartet also einen Augenblick, dann kommt nur Ihr ganz alleine näher und legt Euer Schreiben in den Eimer!"




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