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(Simancas Beitrag) |
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"Domna Romina, was fehlt Euch denn?", quietschte sie leise und schielte besorgt um Tsacharias herum zu der jungen Ragatherin. | "Domna Romina, was fehlt Euch denn?", quietschte sie leise und schielte besorgt um Tsacharias herum zu der jungen Ragatherin. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]] | |||
Romina erwiderte den Blick des Heilers, sah kurz zu Zaida und schickte das Mädchen mit leidendem Blick frisches Wasser holen. Dann sah sie wieder zu Tsacharias auf und nahm seine Hand. | |||
"Ja, Ihr könnt mir helfen, Meister Krähenfreund, ich muss erreichen, dass alle hier zurück nach Ragath reisen. Da dem doch anscheinend ein Befehl des Kaisers entgegen steht, muss ich Phex bemühen und so tun, als könne ich nicht reiten. Sonst schicken sie mich und die Gräflichen zu Pferd weg, und es wird noch mehr Tote geben. Man nimmt mich, wie so oft, nicht ernst, doch ich weiß sehr gut, dass meine Sicherheit über allem steht. Wenn ich zu schwach zum Reiten bin, werden alle zu meinem Schutz mitgehen müssen. Ebenso werdet Ihr und damit auch der Knabe und Richeza sowie Moritatio bei mir bleiben müssen. Ich bitte Euch nicht, zu lügen, sagt einfach, es sei mir nicht möglich zu reiten. Wenn ich es recht bedenke, ist es das auch nicht, auch wenn der Grund die Sturheit mancher hier und nicht meine Übelkeit ist." Ihre blauen Augen leuchteten bittend. | |||
"Bitte helft mir, ''alle'' Menschen von hier wegzubringen." | |||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
Tsacharias Krähenfreund schwieg und betrachtete Romina mitleidig. Schließlich seufzte er. "Der Hass der Welt lässt sich mit Befehlen nicht mindern, er ist wie die Wurzeln eines alten Baumes, die mit Macht durch das Pflaster brechen, und alle Pflastersteine der Welt können sie nicht aufhalten. Wenn Ihr den Durchbruch an einer Stelle verhindert, so suchen die Wurzeln sich einen neuen Weg. Und wenn Ihr den Stamm fällt, so kriegt er neue Triebe, und die Saat geht auf an einem neuen Ort. | |||
Allein die Liebe vermag den Hass zu zähmen, denn die Liebe ist wie die Blüten der Blumen, die am Fuße des Baumes wachsen, die werden und vergehen; und wer sie erblickt, dem ist der Baum nur eines unter vielen Geschöpfen Tsas, und er fürchtet die Wurzeln nicht, sondern erfreut sich an den Farben der Blüten, deren Wurzeln die Wurzeln des Baumes umgeben: Die Liebe nährt den Hass und der Hass nährt die Liebe. Der Gleichmütige aber weiß um die Gesamtheit und fürchtet nicht das Einzelne." | |||
Tsacharias Krähenfreund umschloss Rominas Hand mit seinen Händen. "Euer Ansinnen ist löblich, doch es ist erfolglos. Wenn Euch unwohl ist und Ihr nicht reiten könnt, so wird man am ehesten einige Tage hierbleiben, bis es Euch besser geht. Vielleicht werden alle hierbleiben, vielleicht auch nicht. Eurem Wort steht der Befehl des Kaisers entgegen, Eurem Wunsch der Wille all jener Menschen dort draußen, jener zumindest, die Euch nicht in Liebe zugetan sind, der Sorge um Euer Wohlergehen die Sorgen und Ängste Eurer Begleiter." | |||
Seine Augen wanderten über ihr Gesicht, ihren Körper, zum Eimer und wieder zu ihren Augen. "Tut das nicht, mein Kind! Euer Opfer wäre vergebens und würde Euch verbittern! Wie wollt Ihr den Hass in diesen Landen heilen, wenn Ihr Euch selbst und Eurem Körper nicht mit Respekt und Liebe begegnet?" Er legte ihre Hand sanft auf der Decke ab. | |||
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