Aranjuezer Blutfehde: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Aranjuezer Blutfehde''' war ein Familienkonflikt innerhalb des [[Familia Aranjuez|Hauses Aranjuez]] vor dem Hintergrund der [[Answinkrise]] von [[Annalen:1010|1010]]/[[Annalen:1011|1011 BF]]. Sie beschränkte sich im wesentlichen auf die [[Mark Ragathsquell]] und die Nachbarbaronie [[Baronie Dubios|Dubios]].
Die '''Aranjuezer Blutfehde''' war ein Familienkonflikt innerhalb des [[Familia Aranjuez|Hauses Aranjuez]] vor dem Hintergrund der [[Answinkrise]] von [[Annalen:1010|1010]]/[[Annalen:1011|1011 BF]]. Sie beschränkte sich im wesentlichen auf die [[Mark Ragathsquell]] und die Nachbarbaronie [[Baronie Dubios|Dubios]].
{| border="1" cellpadding="4" cellspacing="0" style="float:right; border: 1px solid #B0B0B0; margin-left:10px; background:white; border-collapse: collapse;" width="380px"
!style="background: #003993; color:white" colspan="2" align="center"|<big>Aranjuezer Blutfehde</big>
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| colspan="2" align="center"|[[Bild:LK Grafschaft Ragath.jpg|380px]]
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'''Zeitraum:''' Ingerimm [[Annalen:1010|1010]] - Firun [[Annalen:1010|1010]] BF<br>
'''Ort:'''  [[Grafschaft Ragath]], mit Schwerpunkt [[Mark Ragathsquell]] und [[Baronie Dubios]]<br>
'''Ausgang:''' Niederlage der Answinisten
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!style="background: #003993; color:white" colspan="2" align="center"|Konfliktparteien
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| width=50% valign=top| [[Datei:Familia Aranjuez-invertiert.jpg|40px]] Loyalisten, [[Loyalistisch Almadanische Wehr|L.A.W.]]
| width=50% valign=top| [[Datei:Famiglia-Aranjuez.jpg|40px]] Answinisten
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==Vorgeschichte==
==Vorgeschichte==
Die Ursachen für den Konflikt waren im Allgemeinen die Unzufriedenheit großer Teile der Familie mit der [[Rescendiente|Lehnspolitik]] [[avwik:Hal von Gareth|Kaiser Hals]] und im Speziellen der Streit um den Baronsstuhl von Dubios.
Die Ursachen für den Konflikt waren im Allgemeinen die Unzufriedenheit großer Teile der Familie mit der [[Rescendiente|Lehnspolitik]] [[avwik:Hal von Gareth|Kaiser Hals]] und im Speziellen der Streit um den Baronsstuhl von Dubios.


Nachdem [[Wulfhelm Gobentodt]], Vertrauter und Fürst von [[Perval von Gareth|Pervals]] Gnaden, nach mehr als einjähriger Belagerung der [[Eslamsschanze]] die letzte Baronin von Dubios zur Abschreckung in [[Ragath]] hinrichten ließ, wäre die Baronswürde eigentlich rechtmäßig an den [[Soberan]] des Hauses Aranjuez übergegangen. Der ehemalige Söldnerhauptmann überging jedoch die Ansprüche seiner einstigen [[Gonzalo und Gonzago von Aranjuez|Spießgesellen]] und setzte stattdessen einen seiner Handlanger ein.  
Nachdem [[Wulfhelm Gobentodt]], Vertrauter und Fürst von [[Perval von Gareth|Pervals]] Gnaden, nach mehr als einjähriger Belagerung der [[Eslamsschanze]] [[Usanza di Dubiana]], die letzte Vogtin der damals kurzzeitig reichsunmittelbaren Baronie, zur Abschreckung in [[Ragath]] hinrichten ließ, wäre die Baronswürde eigentlich rechtmäßig auf den [[Soberan]] des Hauses Aranjuez übergegangen. Der ehemalige Söldnerhauptmann überging jedoch die Ansprüche seiner einstigen [[Gonzalo und Gonzago von Aranjuez|Spießgesellen]] und setzte stattdessen seinen Verwandten [[Gumbald Gobentodt|Gumbald]] ein.  


Während der allzu vehemente Protest des jüngeren Zwillings vor dem Kaiser dafür sorgte, dass sein Haupt auf einem Spieß endete, war Gonzago klug genug, seinen Ärger hinunter zu schlicken, und sich auf seine [[Junkergut Aranjuez|Güter]] in der Mark Ragathsquell zurück zu ziehen. Den Anspruch auf die Baronie hatte das Haus Aranjuez freilich niemals aufgegeben, sodass die konsequente Verweigerung auch durch Pervals Nachfolger mehr und mehr Familienmitglieder vom Kaiserhaus entfremdete. Ausgerechnet aber unter dem Soberan [[Federigo von Aranjuez]] spitzte sich schließlich die Situation dramatisch zu.  
Während der allzu vehemente Protest des jüngeren Zwillings vor dem Kaiser dafür sorgte, dass sein Haupt auf einem Spieß endete, war Gonzago klug genug, seinen Ärger hinunter zu schlucken, und sich auf seine [[Junkergut Aranjuez|Güter]] in der Mark Ragathsquell zurück zu ziehen. Den Anspruch auf die Baronie hatte das Haus Aranjuez freilich niemals aufgegeben, sodass die konsequente Verweigerung auch durch Pervals Nachfolger mehr und mehr Familienmitglieder vom Kaiserhaus entfremdete. Ausgerechnet aber unter dem Soberan [[Federigo von Aranjuez]] spitzte sich schließlich die Situation dramatisch zu.  


Denn Dom Federigo selbst galt ebenso wie sein bei der Rückeroberung von Tuzak im Jahre [[Annalen:995|995]] gefallener Vater [[Fadrique von Aranjuez]] als äußerst kaisertreu. Er hatte Hal in der [[:gar:Chronik/Ogerschlacht|Ogerschlacht]] gedient und bekleidete seither das Amt des [[Bandalarius]] des Königreiches. Gleichzeitig aber trieb die Politik des Kaisers, mehr und mehr vakante Lehen mit ihm ergebenen Gemeinen zu besetzen, zu einer weiteren Radikalisierung zahlreicher Angehöriger des altadligen Geschlechtes. Eine Zeit lang vermochte freilich die Autorität des Soberans ein offenes Ausbrechen des brodelnden Familienstreites verhindern, doch als [[Annalen:1004|1004]] der Baron von Dubios ohne Nachfolger verstarb, und der Kaiser nicht etwa Dom Federigos Anspruch berücksichtigte, sondern stattdessen die Novadi [[Siam Lacara von Dubios]] zur Baronin erhob, kam es zum Eklat.
Denn Dom Federigo selbst galt ebenso wie sein bei der Rückeroberung von Tuzak im Jahre [[Annalen:995|995]] gefallener Vater [[Fadrique von Aranjuez]] als äußerst kaisertreu. Er hatte Hal in der [[:gar:Chronik/Ogerschlacht|Ogerschlacht]] gedient und bekleidete seither das Amt des [[Bandalarius]] des Königreiches. Gleichzeitig aber trieb die Politik des Kaisers, mehr und mehr vakante Lehen mit ihm ergebenen Gemeinen zu besetzen, zu einer weiteren Radikalisierung zahlreicher Angehöriger des altadligen Geschlechtes. Eine Zeit lang vermochte freilich die Autorität des Soberans ein offenes Ausbrechen des brodelnden Familienstreites zu verhindern, doch als [[Annalen:1004|1004]] Baron Gumbald ohne Nachfolger verstarb, und der Kaiser nicht etwa Dom Federigos Anspruch berücksichtigte, sondern stattdessen die [[:avwik:Novadis|Novadi]] [[Siam Lacara von Dubios]] zur Baronin erhob, kam es zum Eklat.


Als Dom Federigo den Kaiser im Kreise der Familie leidenschaftlich verteidigte, zeihte ihn ausgerechnet sein Bastardsohn [[Tego Colonna]], dem kaum der erste Bart spross, ''"einen elendigen Bückling und Garethknecht"''. Nachdem er bereits ein Jahr zuvor den ebenso jugendlichen wie neuadligen Halbelfengemahl seiner Tante [[Shahane von Aranjuez|Shahane Eslamida von Aranjuez]] auf deren Hochzeit - die Verbindung war selbst von den Loyalisten als unstandesgemäß empfunden worden - geohrfeigt hatte, musste er nun endgültig die [[Grafschaft Ragath|Grafschaft]] verlassen. Die Autorität des Soberans war jedoch unwiederbringlich dahin, der Frieden der nächsten Jahre nichts weiter als trügerischer Schein, und es galt allgemein als sicher, dass sich die Gegensätze bei erstbester Gelegenheit in einer blutigen Familienfehde entladen würden.
Als Dom Federigo den Kaiser im Kreise der Familie leidenschaftlich verteidigte, zeihte ihn ausgerechnet sein Bastardsohn [[Tego Colonna]], dem kaum der erste Bart spross, ''"einen elendigen Bückling und Garethknecht"''. Nachdem er bereits ein Jahr zuvor den ebenso jugendlichen wie neuadligen Halbelfengemahl seiner Tante [[Shahane von Aranjuez|Shahane Eslamida von Aranjuez]] auf deren Hochzeit - die Verbindung war selbst von den Loyalisten als unstandesgemäß empfunden worden - geohrfeigt hatte, musste er nun endgültig die [[Grafschaft Ragath|Grafschaft]] verlassen. Die Autorität des Soberans war jedoch unwiederbringlich dahin, der Frieden der nächsten Jahre nichts weiter als trügerischer Schein, und es galt allgemein als sicher, dass sich die Gegensätze bei erstbester Gelegenheit in einer blutigen Familienfehde entladen würden.
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==Beteiligte und Ausgangslage==
==Beteiligte und Ausgangslage==
[[Datei:Familia Aranjuez-invertiert.jpg|thumb|left|Das Wappen der Aranjuezer Loyalisten]]
[[Datei:Famiglia-Aranjuez.jpg|thumb|right|Das Wappen der Aranjuezer Answinisten]]


Obgleich eine leichte Mehrheit des Hauses Aranjuez Kaiser Hal kritisch gegenüberstand, war nicht unbedingt klar, wieviele sich tatsächlich Answin von Rabenmund anschließen würden. Auf dem Papier waren die Ressourcen ebenfalls recht ungleich verteilt. Der allerdings zu dieser Zeit aufgrund eines Reitunfalles mit gebrochener Hüfte bettlägrige Dom Federigo, an dessen Treue zum Haus Gareth kein Zweifel bestand, war nicht nur Soberan, sondern auch Junker des reichen Hausgutes Aranjuez. [[Ippolito von Aranjuez|Ippolito Eslam von Aranjuez]], der [[Junkergut San Everdo|Junker von San Everdo]], hatte eine eindeutige Positionierung bislang vermieden, nicht zuletzt auch deshalb, weil sein Besitz in Dubios lag. Womöglich wurde die Entwicklung im Landstrich südlich von Ragath daher auch von der [[Loyalistisch Almadanische Wehr|Loyalistisch Almadanischen Wehr]] unterschätzt.
Obgleich eine leichte Mehrheit des Hauses Aranjuez Kaiser Hal kritisch gegenüberstand, war nicht unbedingt klar, wieviele sich tatsächlich Answin von Rabenmund anschließen würden. Auf dem Papier waren die Ressourcen ebenfalls recht ungleich verteilt. Der allerdings zu dieser Zeit aufgrund eines Reitunfalles mit gebrochener Hüfte bettlägrige Dom Federigo, an dessen Treue zum Haus Gareth kein Zweifel bestand, war nicht nur Soberan, sondern auch Junker des reichen Hausgutes Aranjuez. [[Ippolito von Aranjuez|Ippolito Eslam von Aranjuez]], der [[Junkergut San Everdo|Junker von San Everdo]], hatte eine eindeutige Positionierung bislang vermieden, nicht zuletzt auch deshalb, weil sein Besitz in Dubios lag. Womöglich wurde die Entwicklung im Landstrich südlich von Ragath daher auch von der [[Loyalistisch Almadanische Wehr|Loyalistisch Almadanischen Wehr]] unterschätzt.


Hingegen war [[Caldaya von Aranjuez|Caldaya Promesa von Aranjuez]], eine Cousine Dom Federigos und Hauptfrau der kleinen Hausgarde der Familia, als scharfe Kritikerin des Kaisers bekannt, wie überhaupt die spätere Answinistenpartei sich auf deutlich mehr kampferprobte Sprösslinge stützen konnte. Ein eminenter Vorteil, wie sich in den ersten Monden der Blutfehde zeigen sollte.
Hingegen war [[Caldaya von Aranjuez|Caldaya Promesa von Aranjuez]], eine Cousine Dom Federigos und Hauptfrau der kleinen Hausgarde der Familia, als scharfe Kritikerin des Kaisers bekannt, wie überhaupt die spätere Answinistenpartei sich auf deutlich mehr kampferprobte Sprösslinge stützen konnte. Ein eminenter Vorteil, wie sich in den ersten Monden der Blutfehde zeigen sollte.
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===Loyalisten===
===Loyalisten===
[[Datei:Familia Aranjuez-invertiert.jpg|thumb|right|Das Wappen der Aranjuezer Loyalisten]]


Unter Führung Dom Federigos erklärten sich für die Loyalisten:<br>
Unter Führung Dom Federigos erklärten sich für die Loyalisten:<br>
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===Answinisten===
===Answinisten===
[[Datei:Famiglia-Aranjuez.jpg|thumb|right|Das Wappen der Aranjuezer Answinisten]]


Angeführt von Tego Colonna erklärten sich für Answin von Rabenmund:<br>
Angeführt von Tego Colonna erklärten sich für Answin von Rabenmund:<br>
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==Verlauf==
==Verlauf==
===Ingerimm 1010 BF===
===Ingerimm 1010 BF===
Gegen Ende des Mondes verbreitete sich die Kunde, dass sich Answin von Rabenmund am '''14. Ingerimm''' zum Kaiser hatte krönen lassen. Rasch wurde am '''26. Ingerimm''' ein Familienrat auf Aranjuez einberufen, um vielleicht doch noch zu einem Konsens zu gelangen. Unglücklicherweise aber trafen auf der Anreise ausgerechnet der eigenmächtig zurückkehrende Bastard Tego Colonna und Shahane von Aranjuez samt ihres halbelfischen Gemahls aufeinander. Aus einem anfänglichem Wortgefecht entwickelte sich rasch ein Handgemenge, als Lanvolo die sie begleitenden Knechte anwies, den Bastard zu arretieren. Dieser aber hatte sich in den letzten Jahren als [[Mercenario]] durchgeschlagen, sodass es ihm und seinen Begleitern mühelos gelang, die kaum geübten Knechte zu überwinden. Lanvolo vom Madastein aber knüpften sie ungeachtet seines Ranges vor den Augen seiner entsetzten Gemahlin einem Strauchdieb gleich an einer [[El alcornoque de Lanvolo|Korkeiche]] am Rande der Straße von [[Wilsemund]] nach [[Valenca]] auf.
Gegen Ende des Mondes verbreitete sich die Kunde, dass sich Answin von Rabenmund am '''14. Ingerimm''' zum Kaiser hatte krönen lassen. Rasch wurde am '''26. Ingerimm''' ein Familienrat auf Aranjuez einberufen, um vielleicht doch noch zu einem Konsens zu gelangen. Unglücklicherweise aber trafen auf der Anreise ausgerechnet der eigenmächtig zurückkehrende Bastard Tego Colonna und Shahane von Aranjuez samt ihres halbelfischen Gemahls aufeinander. Aus einem anfänglichem Wortgefecht entwickelte sich rasch ein Handgemenge, als Lanvolo die sie begleitenden Knechte anwies, den Bastard zu arretieren. Dieser aber hatte sich in den letzten Jahren als [[Mercenario]] durchgeschlagen, sodass es ihm und seinen Begleitern mühelos gelang, die kaum geübten Knechte zu überwinden. Lanvolo vom Madastein aber knüpften sie ungeachtet seines Ranges vor den Augen seiner entsetzten Gemahlin einem Strauchdieb gleich an einer [[Die Bosparanie des Lanvolo|Bosparanie]] am Rande der Straße von [[Wilsemund]] nach [[Valenca]] auf.


In der vergifteten Atmosphäre des anschließenden Familienrates wurde Tego Colonna zunächst mit knapper Mehrheit vom Vorwurf entlastet, den Ratsfriedens gebrochen zu haben, da der Edle ihn angegriffen hatte. Dom Federigo verkündete jedoch, dass das Wappen des Hauses Aranjuez als Zeichen der Schande solange umgekehrt (schwarzer Rabenschnabel auf weißem Grund) bleiben würde, bis sich sein illegitimer Sohn vor einem ordentlichen Gericht verantwortet hätte. Empört über diesen Spruch, reisten die answinistisch Gesinnten auf der Stelle ab, sodass der Rat ergebnislos endete. In der Folge sollte es sich einbürgern, dass man bei den Loyalisten auch von den ''"Weißen"'' sprach, wohingegen die Parteigänger des Usurpators die ''"Schwarzen"'' gehießen wurden.   
In der vergifteten Atmosphäre des anschließenden Familienrates wurde Tego Colonna zunächst mit knapper Mehrheit vom Vorwurf entlastet, den Ratsfriedens gebrochen zu haben, da der Edle ihn angegriffen hatte. Dom Federigo verkündete jedoch, dass das Wappen des Hauses Aranjuez als Zeichen der Schande solange umgekehrt (schwarzer Rabenschnabel auf weißem Grund) bleiben würde, bis sich sein illegitimer Sohn vor einem ordentlichen Gericht verantwortet hätte. Empört über diesen Spruch, reisten die answinistisch Gesinnten auf der Stelle ab, sodass der Rat ergebnislos endete. In der Folge sollte es sich einbürgern, dass man bei den Loyalisten auch von den ''"Weißen"'' sprach, wohingegen die Parteigänger des Usurpators die ''"Schwarzen"'' geheißen wurden.   


===Rahja===
===Rahja===
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===Rondra===
===Rondra===
Aufgeschreckt durch diese Entwicklung entsandten die Loyalisten am '''5. Rondra''' ein etwas mehr als bannerstarkes Aufgebot gen Südosten, um die Answinisten gemeinsam mit aus [[Heldor]] anrückenden Soldaten der Dubianer Baronin in die Zange zu nehmen. Nun aber sollte es sich zum ersten Mal als Nachteil erweisen, dass die Kampferfahrung auf beiden Seiten stark zuungunsten der Loyalisten verteilt war. Anjun von Streitzig-Aranjuez hatte zwar als Sohn [[Eslam von Streitzig-Aranjuez|Dom Eslams]], der einstige Burgvogt von Ragath, eine fundierte Ausbildung als Krieger genossen, jedoch war er eher tapfer denn ein guter Kommandeur. Hingegen hatten sowohl Tego Colonna, als auch Domna Caldaya, welcher der Aufbruch in Aranjuez nicht verborgen geblieben war, und die mit zwei Dutzend Reitern hinter den Loyalisten herjagte, schon Soldaten in den Kampf geführt.
Aufgeschreckt durch diese Entwicklung entsandten die Loyalisten am '''5. Rondra''' ein etwas mehr als bannerstarkes Aufgebot gen Südosten, um die Answinisten gemeinsam mit aus [[Heldor]] anrückenden Soldaten der Dubianer Baronin in die Zange zu nehmen. Nun aber sollte es sich zum ersten Mal als Nachteil erweisen, dass die Kampferfahrung auf beiden Seiten stark zuungunsten der Loyalisten verteilt war. Anjun von Streitzig-Aranjuez hatte zwar als Sohn [[Eslam von Streitzig-Aranjuez|Dom Eslams]], des einstigen Burgvogtes von Ragath, eine fundierte Ausbildung als Krieger genossen, jedoch war er eher tapfer denn ein guter Kommandeur. Hingegen hatten sowohl Tego Colonna, als auch Domna Caldaya, welcher der Aufbruch in Aranjuez nicht verborgen geblieben war, und die mit zwei Dutzend Reitern hinter den Loyalisten herjagte, schon Soldaten in den Kampf geführt.


Am '''8. Rondra''' stellte sich der durch einen Botenreiter Domna Caldayas gewarnte Bastard auf den Feldern zwischen [[Dubianer See]] und [[Wisperwald]] zum Kampf. Besser geführt, erlangten die etwa gleichstarken Answinisten rasch die Oberhand, und nachdem der nicht weichen wollende Dom Anjun den Tod gefunden hatte, wandten sich die Loyalisten zur Flucht dorthin, woher sie gekommen waren. Ursprünglich ausgezogen, um die Answinisten einzukreisen, liefen sie nun selbst den von Norden heranpreschenden Reitern Domna Caldayas in die Arme, sodass das ''Scharmützel am Dubianer See'' zur vernichtenden Niederlage wurde.  
Am '''8. Rondra''' stellte sich der durch einen Botenreiter Domna Caldayas gewarnte Bastard auf den Feldern zwischen [[Dubianer See]] und [[Wisperwald]] zum Kampf. Besser geführt, erlangten die etwa gleichstarken Answinisten rasch die Oberhand, und nachdem der nicht weichen wollende Dom Anjun den Tod gefunden hatte, wandten sich die Loyalisten zur Flucht dorthin, woher sie gekommen waren. Ursprünglich ausgezogen, um die Answinisten einzukreisen, liefen sie nun selbst den von Norden heranpreschenden Reitern Domna Caldayas in die Arme, sodass das ''Scharmützel am Dubianer See'' zur vernichtenden Niederlage wurde.  
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Die von Heldor heranmarschierenden barönlichen Truppen indes zogen sich rasch wieder zurück, als offensichtlich wurde, dass niemand von der anderen Seite der Dubianer Höhen den Hohlweg hinauf marschieren würde. Solchermaßen aufgeschreckt, detachierte Baronin Siam Lacara rasch einen Teil ihres vor Ragath liegenden Aufgebotes wieder gen Süden. Dies war auch dringend nötig, hatten doch die Schwarzen beschlossen, sich nicht auf ihren Lorbeeren auszuruhen, sondern stattdessen ihrerseits über die Via del Cangrejo mit ihrer Reiterei aus dem Hügelland hervorzubrechen. Gerade noch rechtzeitig trafen die Verstärkungen in Heldor ein, sodass ein erneuter Handstreich der Answinisten wie zuvor bei den den zwei Türmen am '''25. Rondra''' blutig misslang. Aus Aranjuez war jedoch vorerst mit keiner weiteren loyalistischen Unterstützung zu rechnen, hatten die dort verbliebenen Schwarzen doch unter der Führung Dom Joselitos aus dem Schutze der Wälder heraus einen zermürbenden Kleinkrieg begonnen, der alle weißen Kräfte dort band.
Die von Heldor heranmarschierenden barönlichen Truppen indes zogen sich rasch wieder zurück, als offensichtlich wurde, dass niemand von der anderen Seite der Dubianer Höhen den Hohlweg hinauf marschieren würde. Solchermaßen aufgeschreckt, detachierte Baronin Siam Lacara rasch einen Teil ihres vor Ragath liegenden Aufgebotes wieder gen Süden. Dies war auch dringend nötig, hatten doch die Schwarzen beschlossen, sich nicht auf ihren Lorbeeren auszuruhen, sondern stattdessen ihrerseits über die Via del Cangrejo mit ihrer Reiterei aus dem Hügelland hervorzubrechen. Gerade noch rechtzeitig trafen die Verstärkungen in Heldor ein, sodass ein erneuter Handstreich der Answinisten wie zuvor bei den den zwei Türmen am '''25. Rondra''' blutig misslang. Aus Aranjuez war jedoch vorerst mit keiner weiteren loyalistischen Unterstützung zu rechnen, hatten die dort verbliebenen Schwarzen doch unter der Führung Dom Joselitos aus dem Schutze der Wälder heraus einen zermürbenden Kleinkrieg begonnen, der alle weißen Kräfte dort band.


Ein tragisches Schicksal ereilte unterdes Domna Elea am '''26. Praios'''. Auf der Rückreise von Gut Harmamund begegnete sie mit nur geringer Bedeckung nahe Wilsemund einer Patrouille der L.A.W. Aufgeschreckt durch die Nachricht, dass Answin von Rabenmund das Elitegarderegiment ''"Raul von Gareth"'' nach Almada gesandt hatte, machten die nervösen Loyalisten die Farben nicht ganz unbekannter Answinisten führenden Weißen ohne viel Federlesens nieder.   
Ein tragisches Schicksal ereilte unterdes Domna Elea am '''26. Rondra'''. Auf der Rückreise von Gut Harmamund begegnete sie mit nur geringer Bedeckung nahe Wilsemund einer Patrouille der L.A.W. Aufgeschreckt durch die Nachricht, dass Answin von Rabenmund das Elitegarderegiment ''"Raul von Gareth"'' nach Almada gesandt hatte, machten die nervösen Loyalisten die Farben nicht ganz unbekannter Answinisten führenden Weißen ohne viel Federlesens nieder.   


===Efferd===
===Efferd===
Nachdem sich umgekehrt die Streiter der L.A.W. auf den beiden Hohlwegen am '''7.''' (Torre Vieja) und '''9. Efferd''' (Torre Nueva) eine blutige Nase geholt, und sich endgültig nach Heldor zurück gezogen hatten, konnten die Schwarzen hinter den Dubianer Höhen im Ostteil der Baronie recht ungestört schalten und walten, und fingen in diesem Mond sämtlichen für die Belagerung von Ragath bestimmten Nachschub aus der Baronie Schrotenstein ab. Die Auswirkungen hielten sich freilich in Grenzen, fiel die Reichsstadt doch trotzdem in die Hände der Brin-Getreuen. Statt sich nun aber um die Befriedung der Mark, sowie die Rückeroberung von Dubios zu kümmern, marschierte das loyalistische Heer nach Süden gen Punin ab. Zurück blieben einzig die Aufgebote der Weißen, deren Fehdehelfer, sowie ein Teil des Dubianer Aufgebotes, alles in allem wenig über 400 Bewaffnete, die nicht nur auf mehrere Punkte verteilt waren, sondern denen es auch an guter Führung mangelte.
Ihnen gegenüber standen neben den Schwarzen im Osten von Dubios sowie im Süden und Osten der Mark Ragathsquell nun auch bei der Eroberung von Ragath versprengte Schlachtreiter unter Führung des Leutnants Hernán von Aranjuez, sodass die Answinsten zusammen genommen über etwa 250 Streiter verfügten.


===Travia===
===Travia===