Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 10: Unterschied zwischen den Versionen

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Am Lagerfeuer hatte sich indes der alte Castellan scheinbar wieder gefasst. „Domna Lilithrud…“, wandte er sich an die junge Caballera „…ich möchte, dass Ihr diese Junkerin begleitet, und Euch selbst ein Bild der Lage macht. Insbesondere sprecht mit Dom Gendahar, er soll sobald wie möglich wissen, dass sein gräflicher Schwager uns hier herauf geschickt hat. Und lasst Euch nicht von den Tiraden der da Vanya provozieren. Sie ist eine verbitterte Vettel, die nicht verwinden kann, dass ihre Familia einstmals auf dem Fürstenthron saß, nun aber nur noch über ein paar Güter am Rande der Zivilisation gebietet.“   
Am Lagerfeuer hatte sich indes der alte Castellan scheinbar wieder gefasst. „Domna Lilithrud…“, wandte er sich an die junge Caballera „…ich möchte, dass Ihr diese Junkerin begleitet, und Euch selbst ein Bild der Lage macht. Insbesondere sprecht mit Dom Gendahar, er soll sobald wie möglich wissen, dass sein gräflicher Schwager uns hier herauf geschickt hat. Und lasst Euch nicht von den Tiraden der da Vanya provozieren. Sie ist eine verbitterte Vettel, die nicht verwinden kann, dass ihre Familia einstmals auf dem Fürstenthron saß, nun aber nur noch über ein paar Güter am Rande der Zivilisation gebietet.“   
Rondrigo vom Eisenwalde tobte. Es war kein halbes Wassermaß her, dass die junge Caballera Lilithrud unverrichteter Dinge zurück gekehrt war und berichtet hatte, dass die Junkerin es brüsk abgelehnt habe, sie mitzunehmen. Als sie entsprechend insistiert hatte, hatte Domna Rifada sie auf die zahlreichen Gefahren im Gebirge hingewiesen, und dass sich so mancher Auswärtige schon bei einem Sturz den Hals gebrochen habe. Auf diese unverhohlene Drohung hin hatte der alte Castellan dann zu seinem Schwert gegriffen, und seine Leute zusammen gerufen, sodass Hernán von Aranjuez abermals schlichtend eingreifen musste. Einige Male war der Condottiere zwischen dem Ortseingang, wo sich Rifada da Vanya nicht von der Stelle bewegt hatte, und dem Lagerfeuer Dom Rondrigos hin und her geeilt, ohne dass er viel mehr erreichen konnte, als dass die Gräflichen sich doch nicht sogleich mit blanker Klinge aufmachten. Schließlich freilich musste er dem Castellan gestehen, dass die Vanyadâlerin einfach aufgebrochen war, just in dem Moment, als seine Leute sich mit der Bahre bei ihr gemeldet hatten. 
Entsprechend sah er sich nun dem stählernen Zeigefinger des Castellans gegenüber, den dieser ihm schwer atmend und mit hochrotem Kopf ins Gesicht hielt. „Das wird Konsequenzen haben, Hernán von Aranjuez! Ihr seid Vasallen des [[Marmorthron]]es, auch wenn diese Junkerin scheinbar noch immer glaubt, ihr [[Familia da Vanya|Geschlecht]] säße darauf! Ich spreche mit der Stimme Seiner Hochwohlgeboren, und meinen Anweisungen sind Folge zu leisten! Im Namen Graf Brandil von Ehrensteins lade ich Euch und Rifada da Vanya nach Ragath! Binnen einer Woche nach dem Ende der kaiserlichen Hochzeitsfeierlichkeiten habt Ihr vor seiner Hochwohlgeboren zu erscheinen, um vor Eurem Lehnsherrn Rechenschaft über die jüngsten Vorkommnisse abzulegen!“
Dem Baron und Junker blieb nicht viel anderes übrig, als zu nicken, und sich mit reichlich verkniffenem Gesicht zu verabschieden. Wo war er da nur hinein geraten? Auch war er sich wohl nicht sicher, über wen er sich mehr ärgern sollte. Die Vanyadâlerin mochte sich hier am Rande der zivilisierten Welt sicher vor dem Zugriff des fernen Ragath fühlen, was für ihn auf [[Junkergut Aranjuez|Aranjuez]] oder in [[Baronie Dubios|Dubios]] gewiss nicht galt. Inwiefern sie sich da mal nicht täuschte, würde sich wohl schon bald zeigen. Freilich verließ sich auch der alte Castellan allzu sehr auf seinen Rang. Er war ihm mit seinen Söldnern mehrfach überlegen, und ein klügerer Mann würde gewiss in Erwägung ziehen, dass der Condottiere auch auf den Gedanken kommen könnte, sich hier draußen der Gräflichen einfach zu entledigen. Natürlich würde es viel zu viele Zeugen geben, wenn er hinterher erklären müsste, warum bedauerlicherweise keiner der Gräflichen lebend aus dem Gebirge zurück gekehrt war, doch würden Dom Rondrigo und die Seinen davon hinterher wenig haben, insofern war verdammt noch mal etwas mehr Zurückhaltung angebracht!
Und er hatte nicht einmal jemanden, den er ins Vertrauen ziehen konnte. Es war ein Fehler gewesen, mit seinem Vetter Rondago, seinem Neffen Gualterio und seinem langjährigen Weggefährten Anzures alle seine Vertrauten fort zu schicken. Nur allzu gerne hätte er seinem Ärger Luft gemacht. Aber das kam davon, dass er sich auf diese Sache eingelassen hatte. „Ehrenschuld, pah!“, murrte er leise. Im [[Yaquirbruch]] war er bestens damit gefahren, solche Torheiten hinter sich zu lassen…


* ''Die Geschichte um Domna Rifada wird hier fortgesetzt: [[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 19|Schauplatz: Raschtulswall, Teil 19]]''
* ''Die Geschichte um Domna Rifada wird hier fortgesetzt: [[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 19|Schauplatz: Raschtulswall, Teil 19]]''