470
Bearbeitungen
Zeile 165: | Zeile 165: | ||
Morena musste nachdenken. Warum waren Dom Rondrigo und der Dubioser Baron nicht nach Selaque gekommen, um Praiosmin ihre Unterstützung anzubieten? Nun gut, ihr vordringlichster Auftrag war es, die Grafentochter zu finden, aber es wäre mehr als üblich gewesen, der Lehnsherrin des Landes, das man mit einem Heerbann durchquert, die Aufwartung zu machen... | Morena musste nachdenken. Warum waren Dom Rondrigo und der Dubioser Baron nicht nach Selaque gekommen, um Praiosmin ihre Unterstützung anzubieten? Nun gut, ihr vordringlichster Auftrag war es, die Grafentochter zu finden, aber es wäre mehr als üblich gewesen, der Lehnsherrin des Landes, das man mit einem Heerbann durchquert, die Aufwartung zu machen... | ||
Auch wenn diese Lehnsherrin zugegebenermaßen ziemlich eigenwillig und hitzköpfig war. Mit Vorsicht zu genießen. Berengar hatte Morena mit den eindringlichen Worten ihres Onkels zu verstehen gegeben, dass sie sich aus der Adelsfehde in Selaque heraus zu halten hatte. Weil der Kaiser keinen Streit | Auch wenn diese Lehnsherrin zugegebenermaßen ziemlich eigenwillig und hitzköpfig war. Mit Vorsicht zu genießen. Berengar hatte Morena mit den eindringlichen Worten ihres Onkels zu verstehen gegeben, dass sie sich aus der Adelsfehde in Selaque heraus zu halten hatte. Weil der Kaiser keinen Streit wollte. Morena sah dies ja durchaus ein, aber so schnell wollte sie sich von der Aussicht, über das Vanyadal zu herrschen, nicht verabschieden. Endlich ihre eigene Burg, ihr eigenes Lehen! Dreimal zwölf Jahre war sie nun schon alt, und noch immer eine Caballera im Dienste der Mutter! Nicht einmal die Möglichkeit eines lukrativen Traviabundes hatte ihr offen gestanden, nachdem ihre Familia aufgrund der Verfehlungen ihres Herrn Onkels wie die Zorgan-Pocken gemieden wurde. Bei Rondra und Phex! Das Castillo war bereits erobert, wartete nur auf ihren Einzug! Es musste doch einen Weg geben, Nutzen aus der Lage zu ziehen, ohne den Unwillen des Kaisers zu erregen? | ||
"Wollt ihr der Spur folgen, Domna?" Berengar de Comino wies in Richtung des Vorgebirges, das im Licht des sich senkende Praiosschildes | "Wollt ihr der Spur folgen, Domna?" Berengar de Comino wies in Richtung des Vorgebirges, das im Licht des sich senkende Praiosschildes immer längere Schatten warf. | ||
Trotz der sommerlichen Hitze fröstelte es Morena. Ferkinaland. Nun, daran würde sie sich gewöhnen müssen, wenn sie in diesen Gefilden herrschen wollte. "Ja, natürlich!", sagte sie entschlossen. Sie riss ihr Pferd herum, so dass die Hirten zur Seite springen mussten. Ihre Dienste hätten hilfreich sein können, aber sie waren zu langsam. Und wenn es stimmte, was sie sagten, würden sie bald auf eine Straße treffen. Die Spuren so vieler Reiter und Fußsoldaten würde sogar ein Blinder finden. Beiläufig warf sie ihnen ein paar Münzen vor die Füße, mehr Kreuzer als Heller. | Trotz der sommerlichen Hitze fröstelte es Morena. Ferkinaland. Nun, daran würde sie sich gewöhnen müssen, wenn sie in diesen Gefilden herrschen wollte. "Ja, natürlich!", sagte sie entschlossen. Sie riss ihr Pferd herum, so dass die Hirten zur Seite springen mussten. Ihre Dienste hätten hilfreich sein können, aber sie waren zu langsam. Und wenn es stimmte, was sie sagten, würden sie bald auf eine Straße treffen. Die Spuren so vieler Reiter und Fußsoldaten würde sogar ein Blinder finden. Beiläufig warf sie ihnen ein paar Münzen vor die Füße, mehr Kreuzer als Heller. |
Bearbeitungen