Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 04: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
(Die Seite wurde neu angelegt: „==Kaiserlich Selaque, 26. und 27. Praios 1033 BF== ===Auf der Straße von San Owilmar nach Elenta und in der Ortschaft Elenta === '''…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 81: Zeile 81:
"Vater!", rief Dulcinea und fing vor Erleichterung an zu weinen.
"Vater!", rief Dulcinea und fing vor Erleichterung an zu weinen.


----
'''Autor''': [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
"Ihr dämlichen Strohköpfe!", polterte Junker [[Ordonyo di Alina]] los und versetzte Phelippa, die zumeist die Wortführerin seiner Waffenknechte war, eine klatschende Ohrfeige. "Was habt ihr mit meinem Mädchen gemacht? Erkennt ihr nicht mal Dulcinea, mein einziges Kind? Hinaus mit euch!"
Er wies sämtlichen Waffenknechten außer dem Anführer die Tür und knallte sie von Innen zu, nachdem diese die warme Stube verlassen hatten, in der wohl früher einmal ein kaiserlicher Offizier gehaust hatte, der die nahen Steinbrüche beaufsichtigt hatte.
Er sah sich seine Tochter im Schein des Herdfeuers genauer an - schlimm sah sie aus und hatte mehrere Verletzungen. Aber was suchte das dumme Ding überhaupt hier?
"Jetzt zu dir, Mundilla! Was hast du hier zu suchen? Allein - Nachts - in Zeiten wie diesen? Habe ich dir nicht gesagt, du sollst das Gut hüten, bis ich wieder da bin? Denkst du, irgendjemand von den Fellachen hört jetzt auf den fetten Pepote? Nein, die sitzen jetzt alle faul auf dem Arsch und zerreißen sich das Maul über uns, solange sie niemand zum Frondienst antreibt!"
Er bedeutete Dulcinea, sich in den Sessel zu setzen, von dem er selbst gerade aufgestanden war. "Aber es gibt gute Neuigkeiten, Kind! Hier, wo wir jetzt stehen, ist unser Land! Ich habe es Praiosmin, der widerlichen Mastsau, aus dem Kreuz geleiert! Nur das [[Castillo da Vanya]] wollte sie mir nicht zugestehen, die fiese Ratte! Sie hat [[Aldea von Harmamund]] belehnt - darüber könnte man ja fast lachen! Was hat die Stierreiterin hier in unserem schönen Bosquirtal verloren? Die soll bleiben, wo sie ist! Schau dir die Karte an, Kind! Dort siehst du, was jetzt alles unser ist - und auch, wo noch der Feind steht. Aber Moment mal ..."  Er blickte Dulcinea genauer an und hob ihr Kinn an, sodass er ihre Augen und das zerkratzte Gesicht besser im Licht sehen konnte. "Diesen Blick kenne ich doch! Du hast irgendetwas ausgefressen und überlegst, wie du es mir beibringen sollst! Streite es nicht ab - los, heraus damit! Was hast du mir zu gestehen?"
----
'''Autor''': [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Dulcinea knetete ihre Finger vor ihrem Bauch und suchte fieberhaft nach Worten. Stattdessen liefen ihr erneut die Tränen aus den Augen, und die Angst schnürte ihr die Kehle zu. "Ich ... ich ... nichts, Vater, ich habe nichts ...", stieß sie schließlich schluchzend hervor, dann wurde sie des Blickes gewahr, den der Anführer der Waffenknechte ihr zuwarf, der sie mit herablassender Ausdruckslosigkeit musterte. So, wie der alte Rigoroso sie stets betrachtet hatte, wenn er sie überhaupt eines Blickes gewürdigt hatte.
Dulcinea schluckte und riss sich zusammen, wischte sich über das zerschundene Gesicht und platzierte ihre Hände wie zufällig so, dass ihr Vater die Schnitte an ihrem linken Arm sehen konnte. "Vater", sagte sie, und bezwang das Zittern in ihrer Stimme. "Alina brennt. Söldner. Söldner, Vater: Ein ganzes Heer ist dort einmarschiert. Sie haben alles niedergebrannt und geplündert. Geraubt, gemordet und die Fellachinnen geschändet. Oh nein, keine Sorge ...", sagte sie, und die Wut über alles, was sie aufgrund der Mercenarios hatte erleiden müssen, gewann die Oberhand, "mich bestimmt nicht! Ich habe mich ihnen mit der Waffe in der Hand entgegen gestellt. Aber es waren zu viele Vater. Und sie wollen auch Euch, also musste ich Alina verlassen, um Euch zu warnen."
Die junge Frau setzte ihre Erzählung fort, berichtete, wie die Söldner das Pferd malträtiert hatten, wie sie das arme Ross hatte schinden müssen, um ihnen zu entkommen, wie sie sich nachts vor Ferkinas hatte verbergen müssen. Die Wut ließ sie tatsächlich glauben, all das erlebt zu haben, ihre Stimme war fest und überzeugend, und doch trug sie nicht ganz so dick auf, wie sie es während des letzten Tage – aus Angst! – vorgehabt hatte.
Als sie geendet hatte, war nichts mehr übrig von dem weinenden Mädchen, das von Söldnern in diesen Hof gezerrt worden war. Als sie geendet hatte, war sie Dulcineo Rigoroso, der tapfere Enkel ihres Großvaters. Sie ballte die Fäuste. "Nehmt jeden Mann und jede Frau mit, die Ihr kriegen könnt, Vater! Und dann lasst uns zurückreiten und diesen Bastarden das Fell gerben!" Ihre Augen blitzten entschlossen, selbst überzeugt von ihrer Heldengeschichte. "Ich will nicht eher ruhen, als bis jeder einzelne von ihnen im eigenen Blut liegt!" Eine solche Wut sprach aus ihrer Stimme, dass sogar der bärtige Anführer der Waffenknechte erstaunt – ja: fast anerkennend – die Brauen hob. 




2.897

Bearbeitungen