Romina von Ehrenstein-Streitzig: Unterschied zwischen den Versionen

Diese Sicherheit in Etikette und Kleidung sind aber auch das einzige, was die junge Frau mit ihrem besonnenen Vater und dem [[Familia von Ehrenstein ä. H.|Haus Ehrenstein]] verbindet. Schon in ihrer Pagenzeit am Hofe in Elenvina zeigte sich, dass sie neben den eisblauen Augen ihrer Mutter [[Rohalija von Streitzig ä. H.|Rohalija]] auch deren ausgeprägtes streitzig'sches Temperament geerbt hatte. Man verschärfte ihre Ausbildung und sie lernte nach und nach sich einzufügen. Sie ersehnte den Tag, an dem sie zurück nach Almada und bei ihrem Onkel in die Knappschaft gehen würde.  

Doch dann schickte der besorgte Vater die Tochter gegen ihren Willen an den Hof von [[Shahane Al'Kasim]]. Die amazonenhafte Frau gab sich alle Mühe, das Mädchen zur rondragefälligen Tugend und Disziplin zu erziehen. Dreimal flüchtete Romina aus der strengen Zucht, dreimal wurde sie zurückgebracht.  

Als Dom Brandil sein Kind nach fünf Jahren zurück erhielt, war es zur Frau geworden, zu einer jungen, schönen Frau, die trotz Zucht mit großen, neugierigen Augen in die Welt blickte, eine Welt, in der ihr scheinbar fast alles offenstand, jetzt, da sie Caballera und Comtessa war.  

Sie wurde am Puniner Hof in die Gesellschaft eingeführt und schon an ihrem ersten Ball fast vergiftet. Der junge König, den sie so anders kennengelernt hatte, war düster geworden, kühl und abweisend, schien sich kaum an sie zu erinnern. Der Hof um den jungen Mann wirkte ebenso kalt und unfreundlich, angefüllt von gefälligen Gecken, denen sie am liebsten die Masken von Gesicht gerissen hätte. Dieser Hof widersprach ihren tiefsten Empfinden und auch allem, was sie gelernt hatte.  

Hinter ihrer kühl beherrschten Fassade sitzt ein zynischer, aufbrausender, aber auch neugieriger und stolzer Geist.