2.008
Bearbeitungen
SteveT (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
SteveT (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 65: | Zeile 65: | ||
===Der Wald Thangolforst=== | ===Der Wald Thangolforst=== | ||
Der [[Thangolforst]] ist ein gewaltiger, uralter Wald, in dem man den ganzen Tag wandern kann, ohne auf eine Rodung oder irgendein Zeichen menschlicher Besiedlung zu stoßen. Er trägt seinen Namen nach dem kristallklaren Wildbach [[Thangol]], der mitten in seinem Herzen entspringt und quer durch den Forst westwärts zur Brigella hin strömt. Dort wo der Thangol dem Wald entspringt, soll eine Quellnymphe oder Dryade hausen, die einst von den Raubrittern der [[Waldburg|Waldburg Eibenlang]] gefangen genommen wurde, die sie zwangen, ihr Versteck unsichtbar für alle gräflichen Häscher werden zu lassen. So soll die Waldburg heute selbst die Farbe des Waldes angenommen haben und durch Feenzauberei vor dem Auge des Betrachters verschwimmen, wenn sie mal hier, mal dort im Dickicht des Wald auftaucht.<br>Ein anderer mystischer Ort im Forst ist die ''Tausendjährige Eiche'' ganz in der Nähe von Alming, die - je nach Mär und Erzähler - ebenfalls der Wohnort eines Feenwesens oder aber gar selbst eine wundersame Wesenheit sein soll, die ihren Standort innerhalb der letzten Jahrhunderte schon mehrfach wechselte und der alle anderen Bäume des Waldes wie einer Herrin gehorchen sollen.<br> | Der [[Thangolforst]] ist ein gewaltiger, uralter Wald, in dem man den ganzen Tag wandern kann, ohne auf eine Rodung oder irgendein Zeichen menschlicher Besiedlung zu stoßen. Er trägt seinen Namen nach dem kristallklaren Wildbach [[Thangol]], der mitten in seinem Herzen entspringt und quer durch den Forst westwärts zur Brigella hin strömt. Dort wo der Thangol dem Wald entspringt, soll eine Quellnymphe oder Dryade hausen, die einst von den Raubrittern der [[Waldburg|Waldburg Eibenlang]] gefangen genommen wurde, die sie zwangen, ihr Versteck unsichtbar für alle gräflichen Häscher werden zu lassen. So soll die Waldburg heute selbst die Farbe des Waldes angenommen haben und durch Feenzauberei vor dem Auge des Betrachters verschwimmen, wenn sie mal hier, mal dort im Dickicht des Wald auftaucht.<br>Ein anderer mystischer Ort im Forst ist die ''Tausendjährige Eiche'' ganz in der Nähe von Alming, die - je nach Mär und Erzähler - ebenfalls der Wohnort eines Feenwesens oder aber gar selbst eine wundersame Wesenheit sein soll, die ihren Standort innerhalb der letzten Jahrhunderte schon mehrfach wechselte und der alle anderen Bäume des Waldes wie einer Herrin gehorchen sollen.<br> | ||
Der Thangolforst ist ein Mischwald, die Zahl der Laubbäume überwiegt leicht gegenüber der der Nadelbäume. Neben Linden, Eiben, Eschen, Eichen und Bosparanien finden sich auch zahlreiche Zedern, Korkeichen und Fichten. Die Thangolförster Köhler, die in kleinen Weilern inmitten des Waldes leben, fällen keine lebenden Bäume, sondern speisen ihre Meiler nur mit herabgefallenem Bruchholz, an dem hier aber auch niemals Mangel herrscht. Alles andere erschiene ihnen wie ein Sakrileg am Wald, der ihnen Zuflucht und Nahrung bietet. So werden die auswärtigen Flogglonder Holzfäller-Trupps, die sich auf der Suche nach besonders gut gewachsenen Bäumen oft auch in den Thangolforst hinab begeben, sehr kritisch oder sogar feindselig beäugt - schon oft kam es mit ihnen zu bewaffneten Auseinandersetzungen. | Der Thangolforst ist ein Mischwald, die Zahl der Laubbäume überwiegt leicht gegenüber der der Nadelbäume. Neben Linden, Eiben, Eschen, Eichen und Bosparanien finden sich auch zahlreiche Zedern, Korkeichen und Fichten. Die Thangolförster Köhler, die in kleinen Weilern inmitten des Waldes leben, fällen keine lebenden Bäume, sondern speisen ihre Meiler nur mit herabgefallenem Bruchholz, an dem hier aber auch niemals Mangel herrscht. Alles andere erschiene ihnen wie ein Sakrileg am Wald, der ihnen Zuflucht und Nahrung bietet. So werden die auswärtigen Flogglonder Holzfäller-Trupps, die sich auf der Suche nach besonders gut gewachsenen Bäumen oft auch in den Thangolforst hinab begeben, sehr kritisch oder sogar feindselig beäugt - schon oft kam es mit ihnen zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Ein ähnliches Übel stellen auch die zahlreichen Wilderer dar, denn der Thangolforst ist reich an Rehen, Hirschen und wilden Sauen. Während letztere auch vom gemeinen Volk gejagt werden dürfen, bleibt die Hatz auf das Rotwild der Nobleza vorbehalten - doch die Wilderer scheren sich nicht um derlei Verbote. | ||
===Alming=== | ===Alming=== | ||
Zeile 73: | Zeile 73: | ||
|Quellenangabe=zeitgenössische Aufzeichnung im Gfl. Yaquirtaler Archiv zu Al'Muktur, 772 BF}} | |Quellenangabe=zeitgenössische Aufzeichnung im Gfl. Yaquirtaler Archiv zu Al'Muktur, 772 BF}} | ||
Alming war bis vor wenigen hundert Jahren ein auf keiner Karte verzeichneter kleiner Köhler-Weiler, wie es sie häufig im Thangolforst gibt. Dann siedelten sich nach und nach aber auch immer mehr Jäger, Wilderer und Fallensteller in dem versteckt in einem tiefen Waldtal gelegenen Dörfchen an, dessen Existenz der Obrigkeit lange verborgen blieb, da es nur über schwer zu findende Waldpfade zu erreichen war. So zahlten die Alminger lange ihrem Baron und der Krone keinerlei Zehnt und zeigten sich renitent und verstockt, als sie dann schließlich doch besteuert wurden. Zur Zeit der Aguiloner Dynastie verschleppten die Junker-Brüder von Alming, die schlimmsten Raubritter von allen, mit dem Fürstensohn Mikla den unmündigen almadanischen Thronfolger und kerkerten ihn 10 Jahre lang im ''Mäuseturm'' von [[Castillo Alming]] ein, ohne daß ihn irgendjemand befreien oder die gewaltige Lösegeldsumme aufbringen konnte, die die Alminger für ihn forderten. <br>Der heute auf der einstigen Raubritterburg residierende Reichsedle [[Angrond von Freiwald]] wurde zur Regierungszeit König Brins zu einem der 12 Reichscammerrichter ernannt. Heute ruht diese Institution und Dom Angrond liegt mit seinem übergeordneten Lehnsherrn, Graf und Vogt Gendahar von Streitzig ä. H., über Kreuz, da der Freiwalder in der ''Großen Yaquirtaler Blutfehde'' dem Charmé der schönen [[Viminyoza von Rebenthal]] erlag und ihr im Anschluß an das 'Scharmützel von Ratzingen' ein halbes Jahr lang Zuflucht in Alming gewährte, obwohl sie eine Blutfeindin seines Herrn ist und dessen Vater entführte. | |||
===Kantor=== | |||
[[Bild:Kantor.jpg|right|thumb|600px|Der Markt Kantor im Thangolforst]]Der Marktflecken Kantor ist mit 550 Einwohnern der größte Ort des Grafengutes und schon seit langer Zeit dessen Vogtsitz. Der Markt thront auf einem - natürlich bewaldeten - Höhenrücken am Oberlauf des Thangols, unweit von dessen Mündung in die Brigella, und ist von einem hölzernen Wall umgeben, um wilde Tiere und etwagige Angreifer abzuwehren. | |||
Bearbeitungen