Rolban di Quirod-Bosquiria
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Dom Rolban I. di Quirod-Bosquiria von Bosquirien, den man auch Rolban der Brenner heißt, ist der achte Nachkomme des Hauses derer von Quirod, der als Baron der wohlhabenden Baronie Bosquirien auf Castillo Quirod direkt am Yaquir und der Reichsstraße II residiert. Sein für Uneingeweihte irreführender Beiname rührt von seiner heimlichen Leidenschaft her - der Schnapsbrennerei, und nicht etwa von einer Vergangenheit als Brandschatzer und Mordbrenner, wiewohl Dom Rolban als Geschützmeister und Belagerungsexperte der Loyalistisch Almadanischen Wehr doch in viele Waffengänge der jüngeren almadanischen Geschichte involviert war.
ÄußeresBearbeiten
Der mittlerweile wohlbeleibte Mittsechziger macht heute auf den ersten Blick einen gutmütigen und gemütlichen Eindruck. Sein gedrungener Körperbau, die immer leicht gerötete Nase und das nur von einem Gürtel zusammengehaltene Wams, das über seinem Kugelbauch spannt, verraten nicht mehr, dass Dom Rolban in jungen Jahren ein weithin geachteter Kriegsmann war. Mittlerweile gänzlich grauhaarig und -bärtig, kann er gekämmt, rasiert und gewaschen im Praiostagsstaat noch immer einen leidlich respekteinflößenden Eindruck machen - heutzutage macht sich der ansonsten etwas verlebt und verlottert aussehende Witwer diese Mühe aber nur noch selten zu ganz besonderen Anlässen.
Curriculum VitaeBearbeiten
Als erstgeborener Sohn des früheren bosqurischen Barons Farugo di Quirod-Bosquiria diente Dom Rolban früher als Offizier beim II. Kaiserlich Almadanischen Garderegiment, heute aber hält er es eher mit den Segnungen der Travia und der Rahja, als mit denen der Herrin Rondra. Seit langem schon verwitwet, hat er heute eigentlich nur noch eine wahre Leidenschaft: die Schnapsbrennerei. Der von ihm erfundene und protegierte Hochgeweihte Mendona ist alles andere als ein billiger Fusel - wer an diesen hochprozentigen Obstbrand nicht gewöhnt ist, kippt nach dem Genuss sofort rittlings vom Stuhl und wird danach tagelang von Kopfschmerzen geplagt. Dom Rolban ist dieses 'Stöffchen' aber mittlerweile so sehr gewohnt, dass er es wie Wasser trinkt. Im Bosquirtal und im Kreis seiner Freunde wird der Quiroder deshalb gern auch halb scherzhaft, halb ernst Rolban der Brenner genannt - ein Name der bewusstermaßen irreführend ist und der seinen uneingeweihten, recht zahlreichen Feinden gleichzeitig Respekt einflößt.
Wann immer in Krisenzeiten Not am Mann ist, lässt der abgehalfterte Veteran vieler Schlachten doch noch 'für ein einziges Mal', wie er dann jedes Mal betont, seine Waffen, sein altes Rüstzeug und seinen Rosspanzer aus der Rüstkammer der Burg holen und beteiligt sich an den Campanyas seiner Freunde und Verbündeten. Im Jahre 1020 BF etwa war Dom Rolban, der nächst seinem nicht minder exzentrischen Elfenfreund Danilo von Cres als so etwas wie der Secundus inter pares, der zweite heimliche Anführer der L.A.W. gilt, maßgeblich an der Erstürmung und Escalada der Castillos Schrotenstein und Albacim (in Kaiserlich Selaque) beteiligt. Er hatte vor einiger Zeit zwei auseinandernehmbare, auf Ochsenkarren zu transportierende Katapultgeschütze der Reichsarmee erworben, die er seitdem als Geschützmeister der L.A.W. bei Belagerungen zum Einsatz kommen ließ. Während seine Beschießung bei der massiven und unheimlichen Burg Schrotenstein wenig Wirkung zeigte, wurde das hochgelegene Castillo Albacim sturmreif geschossen, so dass die Selaquer unter Praiosmin von Elenta die Regenbogenflagge hissen mussten (letztgenannte Reichsvogtin ist seitdem eine Intimfeindin Dom Rolbans).
Der Baron nutzte die Besetzung der Baronie Schrotenstein nach dem Verschwinden des Reichsverräters Rakolus, um das Dorf Wildenfest von bosquirischen Landwehrsoldaten besetzen zu lassen, da er es gerne dauerhaft seiner eigenen Baronie einverleibt hätte. Leider aber musste er es später, mit der Ernennung seines Vetters Lucrann da Vanya zum neuen Baron von Schrotenstein, wieder räumen, um nicht seine traditionell guten Beziehungen zu dessen einflussreicher Familia aufs Spiel zu setzen. Auch die Unruhen im südlich an seine Baronie angrenzenden Transbosquirien nötigten Dom Rolban zum Feldzug gegen räuberische Ferkinas und eine Rakolusschülerin.
CharakterBearbeiten
Ansonsten aber überlässt er das 'Alltagsgeschäft' gerne seinem sehr rondrianisch gesonnenen Stammhalter Hackfried Rolban II. oder seinem umtriebigen Administrador Sangfredo El'Mano D'Oro Al'Broxot, vom dem er einiges nicht weiß und auch lieber gar nicht wissen möchte... Seine beiden Stellvertreter sind sich untereinander alles andere als grün, was gelegentlich zu Ungemach und Streit in der barönlichen Hofhaltung auf Burg Quirod führt.
Nachbarlichen Streitigkeiten geht Dom Rolban - man höre und staune - eigentlich gerne aus dem Weg, aber wenn er erst einmal einer Person grollt, dann richtig. So ist er der einzige almadanische Magnat, der bis zu dessen Tod seinen (damals geradezu inflationär ausgesprochenen) Hader gegen 'das Subjectum' Ettel von Derp aufrechterhalten hatte. Auch mit den Baronen aus dem benachbarten Dubios, ganz gleich ob aus der Familia di Lacara, di Dubiana oder Aranjuez stammend, liegt man seit vielen Jahrzehnten in Feindschaft und Fehde wegen des Streits um die Zugehörigkeit des Nestes San Bordana.
Aus der großen Politik hält sich der Bosquirer nach Möglichkeit heraus, mit der Ausnahme, dass er sich fürchterlich über scheinbar willkürliche Lehnsvergaben in Almada durch das Kaiserhaus aufregt. So weist er immer wieder gerne darauf hin, dass auch der Schwarze Rakolus einst aus Gareth hierher geschickt wurde. Die einzige Ausnahme von diesem Ärgernis ist für ihn der Baron von Cres, den er zwar nicht versteht, aber doch wertschätzt und für einen spitzohrig zur Welt gekommenen Almadaner hält. Die Krönungen Rohajas und Selindian Hals zu Königen Almadas waren ihm weitere Belege für die These, dass eigentlich immer alles schlimmer wird, wenn man nicht pausenlos etwas dagegen unternimmt - aber wer kann das schon?
Obwohl er Tulamiden nicht sonderlich schätzt, hält er sie doch noch für erträglicher als Horasier, Garetier, Haferyaquirier oder Bewohner der Baronie Dubios. In seiner Baronie verfolgt er zwei Projekte mit einigem Eifer: Erstens die Aufstellung und Armierung einer schlagkräftigen Landwehr, wobei seine Aufmerksamkeit vor allem den Strejlniki-Plänklern gilt, einer Art Grenzbauernwehr mit steuerlichen Privilegien, und zweitens die Ansiedlung von Flüchtlingen aus verlorenem Reichsgebiet im Grenzdörfchen Tres Vaquas Flacas, das durch eine riesige Magnatendrescherei landesweit berühmt wurde.
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