Kloster La Dimenzia der Heiligen Noiona zu Ragathsquell
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Das der Puniner Boronkirche zugehörige Kloster La Dimenzia der Heiligen Noiona zu Ragathsquell, im Volksmund auch Nest der Schwarzen Witwen oder schlicht La Dimenzia genannt, ist eines der größten und auch eines der reichsten Klöster der Grafschaft Ragath. Den für die normalerweise der Bescheidenheit verpflichteten Boronis des Puniner Kultes eher unüblichen Reichtum verdankt das Kloster den großzügigen finanziellen Zuwendungen adliger Familias, die irrgewordene, überstrapazierte oder - wie böse Zungen behaupten - auch missliebige und unerwünschte Blutsverwandte gerne diskret hierhin abschieben.
DerographieBearbeiten
LageBearbeiten
Kloster La Dimenzia der Heiligen Noiona zu Ragathsquell liegt im Osten der Mark Ragathsquell am Rande des Ragatischen Kessels. Es befindet sich südlich vom Junkergut Aranjuez, östlich vom Junkergut Harmamund und nördlich des Vogtsitzes Burginum.
ÖrtlichkeitenBearbeiten
Am Westrand des im eslamidischen Stil errichteten Klosters ragt finster ein ehemaliger Galgenturm auf, dessen schmale Fensteröffnungen zu klein sind, als das die dortigen Patienten, die gemeinhin als gefährkich gelten, hinaus klettern könnten. Anders als in den gepflegten Gärten im Innenhof des weiß getünchten Hauptgebäudes, ist der Turm von Brombeerranken und Disteln umgeben, und Gerüchte besagen, dass die Geister der ehemals an diesem Ort gerichteten, noch immer in diesem Turm spuken. Böse Zungen behaupten, dass manche der Patienten, die in bester geistiger Verfassung in diesen Turm gesperrt wurden, um zum Schweigen gebracht zu werden, nach einigen Jahren aufgrund der Geistererscheinungen tatsächlich verrückt wurden.
Das Kloster liegt inmitten meilenweiter Obstplantagen und Praiosblumenfelder unweit der staubigen Landstraße von Ragath nach Kaiserlich Selaque. Es untersteht mitsamt einigen Eigenhörigen-Hütten rundherum, die außerhalb der Klostermauer liegen, direkt der gefürchteten Markvogtin Radia von Franfeld und steht auch unter deren Protektion. Vor allem diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, dass noch keiner der mächtigen Nachbarn die Hand nach dem Landbesitz des Klosters ausgestreckt hat, denn im Umkreis weniger Meilen liegen die Landgüter von almadaweit berühmten Geschlechtern wie Harmamund, Ragathsquell oder Aranjuez und auch die Familias da Vanya sowie von Franfeld haben hier Besitzungen.
HistorieBearbeiten
Errichtet wurde das Kloster ab 805 BF auf dem Gelände einer ehemaligen Hinrichtungsstätte. Der frühere Galgenturm wird noch heute zur Verwahrung gefährlicher Geisteskranker verwendet.
Den zwielichtigen Ruf, der in ganz Almada über das berühmt-berüchtigte Noionitenkloster von Ragath verbreitet ist, hat das Kloster auch seinen wenig schmeichelhaften Beinamen Nest der Schwarzen Witwen zu verdanken, da es tatsächlich oftmals adlige und verwitwete Frauen sind, die sich in die Weltabgeschiedenheit des weitläufigen Klosterkomplexes begeben, um hier Heilung oder zumindest Linderung ihrer Geistes- und Seelenqualen zu erfahren. Viele von ihnen verlassen das Kloster nach einigen Jahren geheilt und beginnen dann ihren Rachefeldzug gegen diejenigen, wegen derer sie nach La Dimenzia kamen.
Der im Tsa 1036 verstorbene Abt des Klosters, Hochwürden Marbodano, war eine weithin geachtete Koryphäe auf dem Gebiet der Seelenheilkunde, der seinen anvertrauten Schützlingen Trauer, Angst, Traumata und Manien auszutreiben verstand und sie in der borongefälligen Meditation unterwies. In der jüngeren Vergangenheit zählten beispielsweise Zuniga von Rebenthal, die in ihrer Trauer erstarrte Witwe des in einer Blutfehde getöteten Junkers Maqueda von Rebenthal, Fenia von Culming, die Witwe des gefallenen Barons Ramiro von Alcorta, Rahjeline di Aragança, die Witwe des von den Disentes erstochenen Wappenkönigs Borlando di Aragança oder Helmbrecht von Ginsterhag, der 1004 abgesetzte Baron von Yasamir zu seinen Schäfchen.
Aber schon unter seinem Vorvorgänger Noionian III. war mit Ahumeda da Vanya die jüngere Schwester der Fürstin Rahjada da Vanya hierher geschafft worden, um sie mundtot zu machen und für alle Zeiten vom Ragather Marmorthron fernzuhalten - eine Infamie, die wenig später zum Ausbruch des Ragather Rosenkrieges führte.
In jüngerer Vergangenheit war das Kloster Schauplatz eines spektakulären Bubenstückes. Ein von Vesijo de Fuente y Beiras initiierter Aufstand gegen den Hohen Rat von Punin war 1032 kläglich gescheitert, doch während der eigentliche Rädelsführer nicht gefasst werden konnte, geriet der unbekannte Anführer seiner angeheuerten Spießgesellen schwer verwundet in Gefangenschaft. Tagelang schwebte er ob der Kopfverletzungen bewusstlos zwischen Leben und Tod, und als er erwachte, schien ihn sein Verstand verlassen zu haben. Um seinen Geisteszustand zu untersuchen, und womöglich auch um an Informationen über die Hintermänner zu gelangen, wurde der Verwundete in das Kloster überstellt, aus welchem ihn jedoch bereits in der zweiten Nacht Unbekannte mit Waffengewalt befreiten oder entführten.
In der Nacht vom 1. auf den 2. Tsa 1036 brannte ein Großteil des Klosters bis auf die Grundmauern nieder. Lediglich der Glockenturm des Tempels, der Galgenturm und das Gesindehaus blieben stehen. Auch Abt Marbodano kam dabei ums Leben. Die in Fehde liegenden ragatischen Geschlechter derer von Harmamund und da Vanya bezichtigten sich daraufhin gegenseitig der Brandstiftung und des Götterfrevels. Einige der Brüder und Schwestern des Klosters versicherten dagegen, die Toten seien in jener Nacht aus den Gräbern gestiegen und 'Feuerkrähen' hätten sich ins Dachgestühl gestürzt und alles in Flammen gesetzt.
Der Khahirioser Boroni Amando Almadarich von Harmamund, ein Neffe des Fürsten Gwain von Harmamund, übernahm im Tsa 1036 die vakante Würde des Abtes. Er ließ die Gebäude im ursprünglichen eslamidischen Stil wieder aufbauen. Ein nicht unerheblicher Teil der dafür benötigten Gelder soll aus dem Privatvermögen der Harmamunds stammen, weitere Gelder ließ der neue Abt während der jährlichen Ragather Grafenturney von großzügigen Spendern einwerben oder durch abgehaltene Jahrmärkte auf den Latifundien des Klosters. Auch die Zahl der verstorbenen Bürger und Magnaten, die das Kloster in ihrem Nachlass bedachten, soll in den letzten Jahren zugenommen haben.
BewohnerBearbeiten
- Abt Amando Almadarich von Harmamund
- drei Borongeweihte
- etwa ein Dutzend Laienpriester
- etwa 20 Bedienstete, darunter Koch Barzaglio
- eine wechselnde Anzahl betreuter Insassen (max. 80)
Geschichten und Artikel über Kloster La Dimenzia der Heiligen Noiona zu RagathsquellBearbeiten
GeschichtenBearbeiten
- Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 13 - der Ferkina-Feldzug
- Chronik:1036#Besuch im Vanyadâl